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1889 Stiftung Andreas Fibich: Verschönerung des Innenraums der Kirche

Hochwürdigstes bischöfliches Consistorium !

Der gehorsamst Gefertigte im Einvernehmen mit den beiden mitgefertigten Kirchenwirten unterbreitet das Verzeichnis der aus dem Andreas Fibichschen Legate zur Verschönerung der Kirche in Pritlach nothwendig anzuschaffenden Gegenstände:

ein weisses Pluriale mit Stola, kostet laut beiliegendem Kostenüberschlag A

190 fl –

ein weisses festtägliches Messkleid sammt Zugehör kostet                          85 fl –

eine Krankenbursa in weisser Farbe                        12 fl –

für das Repariren der Kirchenmusikinstrumente - kommt laut beiliegendem

Kostenüberschlag B zu zahlen                                                                  40 fl 50 kr

                                                                                                        Sa        327 fl 50 kr

Als Andreas Fibich das Legat zur Verschönerung der Kirche machte, hatte er gewiss im Sinne, dass auch die Kirchenmusikinstrumente, welche verdorben waren, und ihren Dienst versagten, repariert und hergestellt würden, damit sie bei Hochämtern und feierlichen Umgängen, wie bei der Fronleichnamsprozession wieder tauglich wären, ihre Dienste zu leisten, und die Gemüther der Pfarrlinge zur Andacht und zum Jubel aufzumuntern.

Das hochwürdigste bischöfliche Konsistorium geruhe zu der Auslage pr 327 fl 50 kr die geneigte Zustimmung zu ertheilen, so auch zu den Auslagen pr 500 fl für die Renovierung /: Staffierung und Vergoldung :/des Hochaltars und der Kanzel laut beiliegendem Kostenüberschlag C.

Mit der Annurirung des Hochaltars und der Kanzel wurde Adolph Rabusky, Vergolder und Staffierer in Jglau, betraut, der in Wollframs?, Hoch Hadnitz? und zuletzt in Bechdalau? Renovierungen in den Kirchen an den Altären, Heiligenstatuen, Kanzel, Taufbrunnen u. d.gl. zur Zufriedenheit der Kuraten vorgenommen hat, in Folge dessen er dem unterthänigst Gefertigten ein Anerkennungsschreiben von dem Herren Dechante Herrn Johann Brebenec? überreicht hat, worin er wegen seiner schönen, soliden und gelungenen Arbeiten empfohlen wird.

Am 11. April d. J. hat Adolph Rabusky das in der Pritlacher Kirche zu Renovierende besichtigt, und tags darauf die kleinen, heiklichen Sachen vom Hochaltar und von der Kanzel in einer Kiste nach Iglau mitgenommen, von woher in 14 Tagen mit den fertigen Sachen nach Pritlach kommen und durch weitere 4 Wochen die anderen Gegenstände in Angriff nehmen und verfertigen wird, so dass das Ganze, Hochaltar und Kanzel, in 6 Wochen fertig sein kann.

Das Hochwürdigste b. Konsistorium geruhe daher von den in die Cyrill und Mathesschen Sparkasse in Brünn eingelegten 888 fl für jetzt 400 fl zu erheben, und bald darauf die anderen 488 fl sammt Intressen vom 1. November 1888 – und den jedes mal erhobenen Betrag dem gefertigten Pfarramte zu übersenden, damit es in den Stand gesetzt werde, die angeschafften Sachen und geleistete Arbeiten bezahlen zu können.

Pritlach am 15. April 1889 gez Michael Schanzl Pfarrer; Johann Haan Kirchenwirth; Andreas Schneider Kirchenwirth      

Ad acta 1489

Hochwürdigstes bischöfliches  Consistorium !

Die gehorsamst gefertigte Kirchenvermögens-Verwaltung bestätigt den Empfang der 400 fl aus dem Andreas Fibichschen Legate, und gibt an, daß sie die übrigen 60 fl und die angerechtenen Intressen vom 1. November 1888 an – auf einen Vorhang vor der Grabkapelle, auf die Tünchung des Inneren der Kirche, und wenn das Geld langen sollte, auch noch auf die Anschaffung eines neuen weissen Missels zu verwenden willens sei. Den Kostenüberschlag über die Tünchung der Kirche und die Rechnungen über denen gekauften? Vorhang und des Misseln wird sie vorlegen, wenn sie das Ersuchen an Hochdesselbe stellen wird, den Rest pr 488 fl sammt den Zinsen aus der Sparkasse erheben, und der Kirchenvermögens-Verwaltung zu Pritlach senden zu lassen.

Pritlach am 4. Mai 1889

gez Michael Schanzl Pfarrer; Johann Haan Kirchenwirth; Andreas Schneider Kirchenwirth

Hochwürdigstes bischöfliches Consistorium !

Der Vergolder und Staffirer Adolf Rabusky ist am 29. d. M. mit der Renovierung des Hochaltars und der Kanzel in der Pritlacher Kirche fertig geworden. Dieselbe ist an beiden gut und schön ausgefallen. Das gehorsamst gefertigte Pfarramt stellt das Ansuchen:

Ein hochwürdigst bischöfliches Consistorium geruhe die noch übrigen 488 fl sammt der Intressen vom 1. November 1888-  ehestlichst aus der Sparkasse erheben, und dem gefertigten Pfarramte senden zu lassen. Von der Kassa pr 60 fl wurden 20 fl 38 kr laut Beilage A auf die Tünchung der Kirche, und 40 fl laut Beilage B auf die Verköstigung des Vergolders und seiner 2 Gehilfen verwendet, und die Intressen kommen auf die Reisekosten, Postamte und andere Auslagen zu verausgaben, und von dem ??seger Reste wird ein Vorhang vor der Grabkapelle angeschafft werden.

Pritlach am 25. Juni 1889 gez Michael Schanzl Pfarrer; Johann Haan Kirchenwirth; Andreas Schneider Kirchenwirth