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Schulchronik 1 und 2 -Geschichte der Schulgemeinde und Wichtige Begebenheiten

 1.Geschichte der Schulgemeinde

Eigen Pritlach oder insgemein Brückling genannt ist ein Dorf in Mähren mit 186 Hs und über 800 Einwohnern. Es gehört zum Brünner Kreise, Bezirkshauptmannschaft Auspitz, liegt in einer anmuthigen dem Weinbau sehr günstigen Gegend u. grenzt mit Eisgrub, Saitz, Rackwitz u. Pawlowitz. Am Fuße des sogenannten Eichbergs (Prittling) gelegen bietet dieses Dorf bestehend aus drei Hauptgassen u. kleineren Nebengassen, malerischen Aussichtpunkten auf das bewaldete Gelände des Pollauer Gebirges und weiter hin noch nach Österreich hinein. Der unterste Theil des Dorfes, sowie die angrenzende große Gemeindehutweide und die Wiesen gegen Pulgram, Eisgrub, Neumühl und Rackwitz werden von den öfters eintretenden Exundationen seitens des bei der eingepfarrten  Gemeinde Neumühl sich ausgießenden Thaya-Flusses stark geschädigt.

Die Häuser sowie alle anderen Wirtschaftsgebäude sind in anmuthigem reinlichen Zustande u. seit dem großen Brande 1857 durch welchen beinahe das ganze Dorf ein Raub der Flammen wurde fast durchgehend mit Ziegeln gedeckt.

Die Gemeinde besitzt eine schöne Pfarrkirche mit einem freistehenden hohen Thurme, in dessen Innern eine alte Stundenuhr, ein schönes Glockengeläute und andere Räume sich befinden, die theils als Gemeindekanzlei theils zu anderen Gemeindezwecken benützt werden, weiter eine große Pfarrei samt Garten u eine neue 2 clssg. Volksschule. Die Flora ist infolge der großen Wiesenwirtschaft eine sehr reichhaltige.

Das Dorf Pritlach, über dessen früheste Entstehung man keine genauen Daten eruieren kann, wurde 1222 von dem siegreichen Könige Premysl Ottokar I dem Cisterzienserstifte Wellehrad geschenkt u. schon zu jener Zeit zur Pfarrei erhoben, welches neue dominium dem Orte schöne Privilegien ertheilte, unter anderem die Befugnis, ein eigenes Grundbuch und Waisenamt zu führen.

Nach dem Tode dieses Königs brachen über Mähren häufige Kriegsunruhen aus, das Stift gerieth infolge vieler feindlicher Überfälle in Schulden und verkaufte den Ort Pritlach im Jahr 1600 * an Se` Durchlaucht den Fürsten Karl Eusebius v. Liechtenstein, der damals unter Kaiser Ferdinand II Statthalter in Böhmen war, um 30 Schock weiße Groschen, behielt sich aber auf die Pfarre und Schule das Patronatsrecht vor welches dann später bei Auflassung des Stiftes an den k.k. Religionsfond überging. Unter der Regierung der Fürsten von u. zu Liechtenstein behielt der Ort  alle seine Privilegien bis zum Jahre 1848 von welcher Zeit an nach Aufhebung des Robot und  Zehend jede Botmäßigkeit erlosch.

Grenzstein von Prof. Freising

Anlage 0a Grenzstein
Anl. 0b Grenzstein 128
Anlage 0b

*Anmerkung: Geschichte des Deutschtums v. Ch    Dillvert

Anno 1220 wurde Pritlach durch die Welehrader Mönche mit deutschen Ansiedlern aus Bayern besetzt.

Historische Daten über den Prittlacher Burgstall (kleine zur Verteidigung bestimmte Burg)

Südöstlich von der Ortsgemeinde Prittlach in einer Entfernung von 3/4 km erhebt sich aus dem Wiesengelände ein kleiner Hügel, der wahrscheinlich durch Schuttablagerung des in der Nähe fließenden Thayaflusses entstanden sein dürfte. Hierher sollen sich nach einer mündlichen

Tradition Habaner geflüchtet haben, eine Sekte der Wiedertäufer. Im Jahre 1526 bestand hier noch eine Mühle genannt Rohrmühle mit 4 Mahlgängen zur Herrschaft Eisgrub gehörig.

Bei dem Mühlholz waren 2 Seen, der Mosang und der Khlamsee. Unterhalb der Mühle war das Bannwasser samt dem Bansee an die Wiedertäufer in Kobili verpachtet. Bei der Mühle war ein Mühl- schach, außerhalb desselben ein Baumgarten, zwischen den Wehrbänken ein Wiesbeet, ein Grasfleck bei dem Mühlschach und ein Krautgarten vor dem Mühlhause. siehe auch S. 35 Band I Chronik Odehnal/Ludwig

Diese kleine Niederlassung wurde durch Kriegsunruhen und Feuer (1620) zerstört. Gegenwärtig wird dieser Hügel seitens der Gemeinde Prittlach als ergiebige Kieselschotter-Grube benutzt. Kleine Parzellen werden auch an Ortsarme zum Anbau von Mais und Kartoffeln verpachtet.

gez.  Rabusky 1912  9/10 

* In geologischer Beziehung gehört Prittlach dem ehemaligen Wiener Becken - Kreidemeer an. Hinweis noch vorfindliche Ablagerungen: Meeresauster, ??, u. Abdrücke von den Meeresalgen im Sandstein

Fundort: Niederberg, Weingärten

Bruchstücke befinden sich in der Schulsammlung

 – siehe auch Chronik Band I von Odenahl/Ludwig S 195/196 (1885)

 Festfeier anlässlich der Einweihung des von der Gemeinde neu erbauten Schulhauses in Prittlach    (Anm.- am Sonntag, 30.August 1885 -)

Das Schulgebäude in Prittlach wurde von dem Bauunternehmen A. Aschkenes unter der Aufsicht des Ingenieurs Karl Jirusch aus Seelowitz erbaut und nach der Kollaudierung (Bauabnahme) von dem hierortigen Herrn Pfarrer Michael Schanzl feierlichst eingeweiht. Vor der Einweihung hielt der hochwürdige Herr Pfarrer eine auf das Fest Bezug habende Predigt wobei er den Eltern u. Kindern die Wichtigkeit u. den Nutzen des Unterrichts u. fleißigen Schulbesuch ans Herz legte. Während der Einweihung wurde von einem Männerchor (Auspitzer Sängerchor) das Lied: “Das ist der Tag des Herrn“ vorgetragen. Hierauf begaben sich alle Anwesenden u. geladenen Gäste, der k.k. Bezirksschulinspektor, die Lehrpersonen mit der Schuljugend, sowie der Amtsschulrat und die Gemeindevertretung in das größere Lehrzimmer, welches mit den Bildnissen der beiden Majestäten des jungen Kronprinzenpaares, nebst dem Bildnisse des Hr. Statthalters und vielen blumenreichen Kränzen dekoriert war zur eigentlichen Feier in der Schule. Als Einleitung wurde von der Schülerin Johanna Haan (Tochter des Bürgermeisters Johann Haan Nr.61) ein Festgedicht vorgetragen. Darauf hielt der Hr. k.k. Bezirksschulinspektor Wilhelm Dechet eine ergreifende Festrede. Nun folgte mit kurzen Worten die Übergabe der Schulschlüssel durch den Gemeindevorsteher an den Schulleiter, der sie dankend in Empfang nahm und anschließend eine Ansprache an die Eltern, Erzieher und Kinder hielt, in welcher er zuerst der vorgesetzten Schulbehörde für das in ihn gesetzte Vertrauen dankte, sodann die Eltern ersuchte, nach Möglichkeit mitzuwirken, damit das in der Schule aufgebaute Werk im Elternhaus nicht durch feindliche Gesinnung zerstört werde. Damit dieses Fest im guten Andenken in der Gemeinde verbleibe, wurde das erwähnte, vorgetragene Festgedicht unter Gäste u. Kinder in zahlreichen Exemplaren verteilt. Ein patriotisches Lied der Schulkinder in der Schule gesungen u. ein feierliches Te Deum Laudamus in der Kirche beendeten das eigentliche Fest, dem ein Festmahl für die Gäste u. Behörden und eine Volksbelustigung unter Musikbegleitung für die Schulkinder u. Ortsbewohner auf der angrenzenden Hutweide folgten.

Festgedicht von Unbekannt

Weitere Einträge im Gedenkbuch Prittlach S. 136 – 138 (Bild 126). Verfasser unbekannt.

 2 . Chronologie wichtiger Begebenheiten

1857 – Der 4te September dieses Jahres war für Prittlach ein äußerst verhängnisvoller. Durch Unvorsichtigkeit gerieth nämlich in dem Hause Nr 19 Schmalz in Brand und bewirkte, daß fast das ganze Dorf ein Raub der Flammen wurde.

1866 – In diesem Jahre wurden in der Gemeinde fast alle Saaten, Früchte und Weingärten durch einen starken Frost im Frühjahr vernichtet. Später wurde dann noch die Bevölkerung durch eine bösartige Krankheit Cholera arg mitgenommen.

1890 – Ein fürchterliches Hagelwetter beschädigte in diesem Jahr am 29ten Juni alle Weingärten und Feldfrüchte.

1896 – den 23ten Februar wurde in diesem Jahr die Prittlacher Pfarrkirche von der höheren Behörde aus Gründen öffentlicher Sicherheit gesperrt. Bedenkliche Risse im Gewölbe, hervor gerufen durch Mauersenkung machten es nothwendig das Gewölbe durch eine gerade Rohrdecke zu ersetzen. Während der nothwendigen Kirchenarbeiten wurde der Gottesdienst in dem neben der Schule befindlichen Gemeindegasthause über ein Jahr abgehalten.

1897 – In diesem Jahr wurde am Pfingstsonntage die innen und außen renovierte Pfarrkirche Prittlach durch den Hochw. Herrn Dechant von Eisgrub feierlich eingeweiht.

1898 – Am 10ten September dieses Jahres wurde unsere geliebte Kaiserin Elisabeth in Genf auf dem Quai du Mont Blanc vor dem Monument des Herzogs von Braunschweig von einem Italiener namens Luigi Lucheni ermordet.

1899 – Der Gesundheitszustand, das sittliche Verhalten und der Schulbesuch der Schulkinder war in diesem Schuljahre recht zufriedenstellend. Von den diesjährigen Zinsen der Schulstiftungen wurden über Ortsschulrathsbeschluß Lehr und Lernmittel angeschafft und selbe nebst 3 kleineren Geldbeträgen an arme und fleißige Kinder vertheilt. Die ärmsten Kinder erhielten außerdem noch Dank einer Spende des Hochwürdigen Hrn Ortspfarrers am Vorabend des Hl Christfestes einige Kleidungsstücke. Am Ende des Schuljahres wurde von dem Lehrpersonale mit den größeren  Schülern ein Ausflug in die Umgebung des Schulortes unternommen wobei die bereits erworbenen Kenntnisse aus der Geographie und Naturkunde practische Verwertung fanden.

1900 – In diesem Schuljahre erkrankte der hierorts angestellte Unterlehrer Christian Reichel. Er wurde auf ein Monat beurlaubt und statt seiner ertheilte den Unterricht der Unterlehrer von Saitz Karl Zermak. Der Gesundheitszustand, das sittliche Verhalten und der Schulbesuch der Schulkinder war auch in diesem Schuljahr zufriedenstellend. Der Religionsunterricht wurde in diesem Schuljahr von dem neu ernannten Cooperator, Herrn Thomas Baramek ertheilt. Für den Beginn der Schulbesuchserleichterungen wurde von dem Ortsschulrathe mit Rücksicht auf den langen Nachwinter der 15. April bestimmt. Die Vertheilung der Lehr und Lernmittel und 3 kleiner Geldbeträge von den Zinsen der Schulstiftungen fand am 22.ten December d.J. statt, wobei der Schulleiter in einer längeren Ansprache den versammelten Schulkindern und Ortsschulrathsmitgliedern den Zweck und die Bedeutung der Schulstiftungen erläuterte.

1901 -  Gleich zu Beginn dieses Schuljahres war der Gesundheitszustand der Schulkinder infolge einer Keuchhusten-Epidemie so ungünstig, daß beinahe 2 Monate kein Unterricht ertheilt werden konnte. Das sittliche Verhalten der Schulkinder war zufriedenstellend. Die Geldbeträge und Schulrequisiten von den Zinsen der Schulstiftungen wurden von dem Ortsschulrathe am 22ten December 1900 an arme und fleißige Schulkinder vertheilt. Vom 1ten Jänner 1901 wurde an der hierortigen Volksschule der Industrial Unterricht eingeführt und für diese Unterrichtsdisziplin Frl. Marie Lichtenecker aus Hosterlitz angestellt.

1902 – Mit dem 1ten September d. J. wurde die hierortige Industriallehrerin Marie Lichtenecker nach Mödlau versetzt. An ihre Stelle kam Frl. Adelheit Kollmann aus Brünn welche aber auf eigenes Ersuchen schon am 15ten November desselben Jahres von ihrem Dienste enthoben wurde.

Geldbeträge und Schulrequisiten von den Zinsen der Schulstiftungen wurden in diesem Jahr am 21ten Dezember an bedürftige Schulkinder verteilt, desgleichen auch die Spenden der hierortigen Ortsgruppe. Das sittliche Verhalten der Schulkinder war zufriedenstellend.

1903 – Vom 1.ten Februar an wurde die geprüfte Handarbeitslehrerin Aurelia Rottleutner hierorts angestellt.

Gesehen am 5. Juni 1903; Joh. Korger;     k.k. Bez. Schulinspektor          

In diesem Schuljahre wurden die Geldbeträge und Schulrequisiten von den Zinsen der Schulstiftungen und von den Spenden der Ortsgruppe am 22.ten Dezember in Gegenwart der Ortsschulratsmitglieder an arme, fleißige Kinder verteilt, wobei der Schulleiter den Kindern in einer Ansprache auf die hierortigen Wohltäter aufmerksam machte und sie aufforderte ihre Dankbarkeit durch Fleiß und gute Aufführung zu zeigen. Der Schulbesuch, das sittliche Verhalten und der Gesundheitszustand der Kinder war recht zufriedenstellend.

An 20 ausgetretene Schüler wurde zur Erinnerung an ihre Schulzeit aus dem Schulgarten 40 veredelte Obstbäumchen verteilt mit dem Bedeuten, die Obstbaumzucht auch fernerhin nicht zu vernachlässigen.

1903-4 – Gleich zu Beginn dieses Schuljahres wurde von dem Lehrkörper und dem Ortschulrate einstimmig der Beschluß gefaßt behufs strengster Reinhaltung aller Schulräume zweimal wöchentlich die Aborte und Schulräume gründlich zu reinigen und monatlich die Fußböden der Lehrzimmer aufzureiben, auch sind hygienische Spuknäpfe anzuschaffen und die Kinder diesbezüglich aufzuklären.

Die Geldbeträge und Schulrequisiten von den Zinsen der Schulstiftungen und von den Spenden der hierortigen Ortsgruppe wurden wie alljährlich am 22ten Dezember in Gegenwart der Ortsschulrats-Mitglieder an arme, fleißige Kinder verteilt. Vor der Verteilung erläuterte der Schulleiter den Kindern den Zweck der Schulstiftungen seitens einiger Wohltäter und ermahnte die Kinder durch Fleiß und gute Aufführung sich dankbar zu zeigen.

Gesehen am 30.Mai 1904; Joh. Korger;    k.k Bez. Schulinsp.

Mit Ende Februar fand in diesem Schuljahr ein Lehrerwechsel statt. Statt des hierortigen Unterlehrers Johann Wech wurde Herr Emanuel Talafant als provisorischer Unterlehrer für Prittlach ernannt. Am Ende des Schuljahres wurde von dem Lehrpersonale mit den Schulkindern und vielen Eltern ein Ausflug auf das Pollauer Gebirge unternommen, um die im Laufe des Schuljahrs erworbenen geographischen und naturkundlichen Kenntnisse praktisch zu verwerten.

Der Gesundheitszustand und das sittliche Verhalten der Schulkinder war in diesem Schuljahr vollkommen zufriedenstellend, desgleichen auch im allgemeinen der Schulbesuch. Das Schuljahr wurde mit einem Dankgottesdienste und einer patriotischen Feier beendet.

1904 – 5 – Das neue Schuljahr wurde mit einem Gottesdienste eingeleitet; nach demselben Erläuterung der Schulordnung, Besichtigung der Turngeräte und Lehrmittel.
Die Geldbeträge und Schulrequisiten von den Spenden der hierortigen Ortsgruppe und den Zinsen der Schulstiftungen wurden am 23ten Dezember in Gegenwart der Ortsschulratsmitglieder und Lehrern an arme und fleißige Kinder verteilt. Vor der Verteilung besprach der Schulleiter das Leben und Wirken verschiedener Wohltäter der Kinder – Landesvater, Eltern, Schulwohltäter -  sowie die Pflichten der Dankbarkeit seitens der Schulkinder. Nach der Verteilung dankte im Namen der ganzen Jugend die Schülerin Marie Triebel.

Gesehen am 5.Mai 1905; Joh. Korger;  k.k. Bez. Schulinsp.

In diesem Schuljahr erkrankten in den Monaten Februar und März mehr als zwei Drittel sämtlicher Schulkinder an bösartigen Masern, die mit ihren Folgen die Kinder körperlich und geistig schädigten. Eine Schülerin Marie Antreich und ein Schüler Johann Hasenberger gingen auch mit Tode ab.

Das sittliche verhalten aller Schüler war vollkommen entsprechend. Wegen allzu großer Schüleranzahl in beiden Klassen – 163 – wurde von der Schulleitung eine Erweiterung angeregt, von dem k.k. Bezirksschulrat und dem k.k. Bezirksschulinspektor befürwortet, von der Gemeindevertretung aber abgelehnt.

Das Schuljahr 1904/5 wurde mit einem feierlichen Gottesdienste, Figuralamt und Te Deum in der Kirche und einer kleinen patriotischen Feier in der Schule geschlossen. Nach einer Ansprache des Schulleiters betreffend das Verhalten der Schulkinder während der Ferien wurden die Schulnachrichten verteilt.

Schuljahr 1905 – 1906

In diesem Schuljahr erkrankten in den Monaten Februar – März zahlreiche Kinder an Diphteritis, so daß der Unterricht durch 14 Tage über behördliche Anordnung eingestellt wurde.

Die versäumte Unterrichtszeit wurde an den Donnerstagen (Vormittag) im Monate April und Mai und am Oster- und Pfingstdienstage eingebracht.

Gesehen am 20. April 1906; Joh. Korger; k.k. Bez. Schulinpektor

 Schuljahr 1906 – 1907

Gleich zu Beginn dieses Schuljahrs wurde wegen großer Schüleranzahl zufolge Erlasses des k.k. Landesschulrates vom 17. August 1906 Zl: 14928 die hierortige Schule zur dreiklassigen erweitert, die Stelle eines Oberlehrers , eines Lehrers I. Klasse und einer Lehrerin II. Klasse systemisiert.

Die Lehrerstelle I. Klasse wurde zufolge Erlasses des k.k. Landesschulrates vom 25. Jänner 1907 Zl: 1407 dem Lehrer Emanuel Talafant verliehen. Zum prov.  Lehrer II. Klasse aber wurde zufolge Erlasses des k.k. Bezirksschulrates vom 24. November 1906 Zl 1819? Rudolf Schlor, prov. Lehrer II. Klasse in Auspitz ernannt.

Gesehen am 13. April 1907; Joh. Korger; k.k. Bez. Schulinsp.

Am Schlusse dieses Schuljahres wurden mit den Schülern der 2. und 3. Klasse Turengänge in die Umgebung des Schulortes unternommen um die im Laufe des Jahres erworbenen Kenntnisse in der Naturkunde auch praktisch zu verwerten.

Für die hierortige, systemisierte Lehrerinstelle 2. Kl. wurde von dem Ortsschulrate dem Bezirksschulrate die Lehrerin Franziska Zuka aus Gurdau vorgeschlagen.

Schuljahr 1907 – 1908

Zufolge Erlasses des k.k. Bezirksschulrates vom 19. August 1907 wurde die prov. Lehrerin 2. Kl. Franziska Czuka aus Gurdau zur prov. Lehrerin 2. Kl. in Pritlach ernannt.

Mit der diesjährigen Verteilung der von den Zinsen der Schulstiftungen angeschafften Schulrequisiten wurde am 23. Dezember d. J. in der Schule in Gegenwart vieler Eltern, Schulfreunde und Wohltäter eine Christbaumfeier für die hierortige Schuljugend verbunden. Dieselbe wurde eingeleitet mit zwei Weihnachtssprüchen, gesprochen von der Schülerin Theresia Fibich 3. Kl. Und Adalbert Grimmel 2. Kl. Nach Absingen eines Weihnachtschores v. Hertler mit Harmoniumbegleitung hielt der Schulleiter eine längere Ansprache über Entstehung, Art und Weise und Bedeutung der Feier des Weihnachtsfestes, besonders für die Jugend. Das sinnige Gedicht „ der Weihnachtsmann“ , vorgetragen von den Schülern der 1. Kl. Vinzenz Fibich und Johann Ludwig galt als Vorbereitung der Ankunft des Knechtes Ruprecht – Rudolf Groß Schüler der 3. Kl. – der als Greis verkleidet mit einem Stock und einer Rute den Kindern in gereimten  Versen etwas von dem Weihnachtsfeste erzählte, sich aber auch durch Rätselauflösungen in Reimen von ihrem Wissen und Können überzeugte. Über seine Aufforderung wurde von der Schülerin Maria Pichler 2. Kl. Das sinnige Gedicht „ das Christkind“ vorgetragen, worauf sich Knecht Ruprecht vollkommen zufrieden-gestellt von der Jugend verabschiedete. Nach Absingen des Weihnachtsliedes „O du fröhliche Weihnachtszeit“ wurde in rührender Weise durch die Schülerin Anna Hlinetzky 3. Kl. das schöne Gedicht „ der Weihnachtsengel" vorgetragen und sodann der überaus reichgeschmückte Christbaum angezündet, wobei alle Kinder das Lied „stille Nacht“ sangen. Anschließend an diese Feier wurde von den Ortsschulratsmitgliedern die Verteilung der angeschafften Schulrequisiten und Kleidungsstücke sowie der für jedes Kind in rosaroten Säckchen bestimmten Weihnachtsgaben vorgenommen. Vor derselben aber belehrte der Schulleiter die Schuljugend über die hierortigen Wohltäter, ermahnte sie, sich durch Fleiß und gute Aufführung dankbar zu zeigen und ließ sodann zwei Kinder der 1. Kl. In rührender Weise für die verstorbenen Wohltäter ein Gebet des Herrn verrichten. Durch eine patriotische Kundgebung, von dem Klassenlehrer E. Talafant angeregt und durch das Absingen des Kaiserliedes fand dieses schöne Fest für dessen Veranstaltung viele Eltern mit Tränen in den Augen dem Schulleiter dankten, seinen Abschluß.

Gesehen 6. Mai1908; Joh. Korger; Bez. Schulinsp.

1908 – 1909

Über Anregung und nach entsprechender Belehrung wurden im Herbste 1908 von den Kindern der 2. u. 3. Klasse 5305 Raupennester gesammelt und verbrannt.
Das Namensfest Sr. Majestät wurde wie alljährlich mit einem feierlichen Gottesdienste in der Kirche und einer patriotischen Feier in der Schule festlich begangen.

Feier des sechzigjährigen Regierungsjubiläums unseres Monarchen am 2. Dezember 1908
Schon am Vorabende des Festtages wurde das ganze Schulgebäude beleuchtet und sodann in dessen Nähe von der Ortsmusik ein patriotisches Musikstück aufgeführt, worauf der Schulleiter den versammelten Kindern u. Ortsansassen in einer kurzen Ansprache die Bedeutung des kommenden Tages erläuterte u. seine patriotische Kundgebung mit einem dreimaligen Hoch auf den Jubelkaiser u. dem Absingen der Volkshymne zum Ausdruck brachte.
Die Feier des Festtages selbst wurde gleichzeitig mit der Weihe einer gespendeten Jubiläums-schulfahne in folgender Ordnung vorgenommen.

  1. Festgottesdienst in der Kirche – Kaisermesse von Güttler – und Weihe der Schulfahne unter den üblichen Zeremonien und Ansprachen.
  2. Kaiserfeier in der Schule in dem mit Blattpflanzen und Bildern festlich dekorierten Lehrzimmer der 3. Klasse, eingeleitet durch den Festchor. Jubiläumshymne v. Kirchl, gesungen mit Harmoniumbegleitung von den Schulkindern der 3. Klasse.
  3. Ansprache des Schulleiters über die hohe Bedeutung des Festtages über Abstammung, Jugend und Regierungszeit des edlen Monarchen, über seine hohen Tugenden u. Eigenschaften, sein gemeinnütziges Wirken u. seine Lebensschicksale, mit dem Schlußsatze: Gott segne, Gott schütze auch fernerhin noch unseren guten, edlen Kaiser Franz Josef I.
  4. Patriotisches Festgedichte: „Kaiserlied eines Kindes“ innig vorgetragen von der Schülerin K. Schubert, 1. Klasse

„Die Kinder an den Kaiser“ vorgetragen von J. Rebafka, A. Triebel und J. Triebel, 2. Klasse

  1. Festlied v. C. Kirchl gesungen mit Harmoniumbegleitung von den Kindern der 2. und 3. Klasse.
  2. Abschluss des Festes:

Patriotisches Festgedicht: Das Kaiserfest, vorgetragen mit erhebendem Gefühle von der Schülerin A. Hlinetzky, 3. Klasse.

Volkshymne, Fahnengelöbnis der Knaben und Mädchen und Dank des Schulleiters für die gespendete Jubiläums-Schulfahne und das Jubiläumsband. Nach dem Dankspruch der Schülerin Theresia Fibich, 3. Kl., wurden die Kinder der 1. Kl. mit Kaiserbildern, die der 2. und 3. Kl. Mit Kaiserbüchlein beteilt.

Der Feier wohnten vollzählig bei die Gemeindevertretung u. der Ortsschulrat, der hochw. Herr Pfarrer Josef Widerlechner, eine Deputation des hierortigen Feuerwehr- und Bienenzüchter-Zweig-vereines, sowie viele Eltern und Ortsansassen.

Infolge Erkrankung des Lehrers Emanuel Talafant konnte vom 23.11. bis 21.12. der Unterricht der 2. und 3. Klasse nur halbtägig erteilt werden.

Die Verteilung der von den Zinsen der Schulstiftungen angeschafften Schulrequisiten wurde am 23. Dezember 1908 von den Ortsschulrats-mitgliedern vorgenommen, nachdem der Schulleiter den Zweck und
die Entstehung der Schulstiftungen erläuterte und die Kinder ermahnt hatte, sich durch Fleiß und gute Aufführung dieser Wohltaten würdig
zu zeigen.

Gesehen am 23.Feb. 1909; Joh. Korger;   k.k. Bez. Schulinsp.

Das Schuljahr 1908/9

wurde mit einem Dankgottesdienst beendet, worauf nach einer Ansprache des Schulleiters über das Verhalten der Schuljugend in den Ferien die Schulnachrichten und sämtliche schriftlichen Arbeiten ausgeteilt wurden.

Am Schlusse des Schuljahres 1908/9 wurde auch von der Schulleitung und der hierortigen Handarbeitslehrerin Marie Nevzla eine Ausstellung sämtlicher im Laufe des Schuljahres angefertigten weiblichen Handarbeiten veranstaltet, welche von der Ortsbevölkerung in anerkennender Weise besucht und gewürdigt wurde.

Anlässlich des Ablebens unserer verehrten Schul-Fahnenpatin, Frau Aloisia Rossak, beteiligten sich mit der Schulfahne die Schuljugend, der Schulleiter und zahlreiche Ortsbewohner am 14. August d. J. an dem Begräbnisse dieser Schulwohltäterin.

Schuljahr 1909/10

wurde mit einem feierlichen Gottesdienste und veni sancte spiritus eröffnet. Nach demselben erfolgte die Einteilung der Schüler nach Klassen und Abteilungen, hierauf die Erläuterung der Schulordnung.

Das Namensfest unseres beliebten Monarchen wurde in der Kirche und in der Schule in patriotischer und religiöser Weise gefeiert.

Am 31. (?!) November dieses Jahres wurden im hierortigen Schulgarten 30 Stück veredelte Obstbäumchen an die der Schulpflicht entwachsenen Knaben verteilt u. z. nach entsprechender Belehrung über die weitere Pflege und Behandlung derselben.

Am 22. Dezember dieses Jahres wurden die von den Zinsen der Schulstiftungen angeschafften Schulrequisiten an fleißige und arme Schulkinder verteilt, nachdem der Schulleiter den Zweck und die Errichtung der Schulstiftungen durch hierortige Schulwohltäter erläutert und die Kinder ermahnt hatte, sich durch Fleiß und sittsames Benehmen in und außerhalb der Schule hierfür dankbar zu zeigen.

Gesehen am 18. Mai 1910; Joh. Korger; k.k. Bez. Schulinsp.

 Am 29. Juni wurden die im Laufe des Schuljahres 1909/10 angefertigten Handarbeiten von 10 h vorm. bis 5 h nachm. im Lehrzimmer der 3. Klasse zur Besichtigung ausgestellt. Diese Ausstellung wurde unter Beifall von vielen Eltern besucht.

Das Schuljahr 1909/10 wurde am 8. Juli mit einem feierlichen Dankgottesdienste geschlossen. Nach der religiösen Feier hielt der Schulleiter eine Ansprache über das Verhalten der Schuljugend in den Ferien, worauf die Schulnachrichten und sämtliche schriftlichen Arbeiten den Kindern ausgeteilt wurden. Nach Erwähnung der besonderen diesjährigen Feier des 18. August d. J. wurde in patriotischer Weise noch die Volkshymne gesungen.

Schuljahr 1910/11

wurde  mit Festgottesdienst und veni sancte spiritus eröffnet. Nach demselben erfolgte die Einweisung der Schüler nach Klassen und Abteilungen, hierauf die Erläuterung der Schulordnung.

Kaiserfeier am 4. Oktober.

Gesehen am 14. Okt. 1910; Joh. Korger; k.k Bez. Schulinsp.

Da das seltene Fest des 80. Geburtstages seiner k. u. k. Apostolischen Majestät, unseres geliebten Kaisers, der Sommerferien wegen am 18. August nicht festlich gegangen werden konnte, wurde die nachträgliche Feier dieses vaterländischen Festtages am 4. Oktober in folgender Weise abgehalten. Nach einem feierlichen Festgottesdienste in der Kirche versammelten sich der Ortsschulrat, die Gemeindevertretung, die Schuljugend mit dem Lehrkörper sowie zahlreiche Ortsbewohner in dem festlich geschmückten Lehrzimmer der 3. Klasse zu einer würdigen Kaiserfeier. Dieselbe wurde eingeleitet durch den Festgesang „Gebet für den Kaiser“, gesungen unter Harmoniumbegleitung von den Schulkindern der 2. Und 3. Klasse. Hierauf schilderte der Schulleiter in einer patriotischen Ansprache die Jugend, die Thronbesteigung, die Regierungszeit und das Alter des geliebten Landesvaters und beendete seine Ausführungen mit dem Wunsche „Gott erhalte, Gott segne und Gott beschütze uns noch lange unseren geliebten Landesvater. Er lebe Hoch, in das alle Anwesenden begeistert einstimmten. Nun wünschte eine Schülerin der 1. Klasse dem greisen Kaiser Glück und Segen auch weiterhin noch auf seiner Lebensbahn, während die der 3. Klasse das Lied „Franz Josef Hoch“ in inniger Weise zum Ausdrucke brachten. Sehr ergreifend   auf die Zuhörer wirkten auch noch je ein Festgedicht von einem Schüler und einer Schülerin der 2. und 3. Klasse, worauf mit der Volkshymne diese Kaiserfeier ihren Abschluß fand.

Anschließend an diese Kaiserfeier wurde auch das Jubiläum des Schulleiters Raimund Rabusky gefeiert anläßlich seiner fünfundzwanzig-jährigen Tätigkeit an der hierortigen Schule. Mit herzlichen, anerkennenden Worten gedachte Se Hochwürden, Hr. Pfarrer Josef Wiederlechner der Lehrtätigkeit des Jubilars und wünschte ihm noch lange Geduld, Liebe und Berufsfreudigkeit. Gerührt dankte der Schulleiter für diese liebevollen Worte und betonte, daß er sich während seiner ganzen Lehrtätigkeit immer nur von dem einen Gedanken habe leiten lassen, pflichtgetreu mit Geduld und Liebe die ihm anvertraute Schuljugend zu unterrichten und mit der Kirche und Gemeinde geeint zum Wohle der künftigen Generation zu wirken. Hierauf feierte in einem schönen Jubelgedichte die Schülerin Theresia Fibich das verdienstvolle Wirken ihres ehemaligen Lehrers und überreichte ihm ein prachtvolles Rosenbouquet. Nun folgten die Wünsche der Lehrpersonen, des Hrn. Bürgermeisters, des Schulobmannes, des Seniors vom Chorpersonale und der anwesenden Festteilnehmer, zumeist schon ehemalige Schüler und Schülerinnen des Jubilars.

Am 23. Dezember d. J. wurden die von den Zinsen der Schulstiftungen angeschafften Schulrequisiten an arme und fleißige Kinder verteilt, nachdem der Schulleiter in Anwesenheit der Ortschulratsmitglieder und der gesamten Schuljugend das Leben und Wirken der hierortigen Schulwohltäter sowie den Zweck ihrer Schulstiftungen erläutert hatte.

Ergebnis der diesjährigen Volkszählung für Prittlach  867 EW

Das diesjährige Schuljahr 1910/11 wurde am 8. Juli mit einem feierlichen Dankgottesdienste geschlossen. Nach der religiösen  Feier hielt der Schulleiter in der Schule eine Ansprache über das Verhalten der Schuljugend in den Ferien und beendete selbe in patriotischer Weise mit dem Absingen der Volkshymne. Hierauf wurden den Kindern die Schulnachrichten und alle schriftlichen Arbeiten und Zeichnungen ausgeteilt.

Das Geburtsfest unseres geliebten Monarchen wurde am 18. August mit Rücksicht auf die Ferien nur in der Kirche in patriotischer Weise gefeiert.

Schuljahr 1911/12   

Dieses Schuljahr wurde Freitag, den 1. September mit einem Festgottesdienste eröffnet. Nach demselben erfolgte die Einweisung der Schüler nach Klassen und Abteilungen, hierauf die Erläuterung der Schulordnung und die Eröffnungskonferenz.

Das Namensfest unseres geliebten Monarchen wurde in der Kirche und in der Schule in patriotischer Weise durch eine diesbezügliche Ansprache des Schulleiters und durch die Volkshymne gefeiert.

Für die diesjährige Weinleseferien wurde vom Ortsschulrate die Zeit vom 29. Sept. bis 6. Okt. bestimmt.

Am 29. Oktober dieses Jahres wurden im hierortigen Schulgarten in Gegenwart der Ortsschulratsmitglieder 74 veredelte Obstbäumchen heimischer Sorten an die der Schulpflicht entwachsener Knaben verteilt. Vor der Verteilung hielt der Schulleiter eine entsprechende Ansprache über den Nutzen und die Pflege der Obstbaumzucht und ermahnte die Jünglinge, diese soeben erhaltenen, einst selbst veredelten Obstbäumchen zur Erinnerung an ihre Schulzeit weiter zu pflegen und die heimische Obstbaumzucht nach besten Kräften zu fördern.

Da auch die in der hierortigen Gemeindebaumschule von der Schuljugend veredelten und gepflegten Obstbäumchen zeitweise an die Ortsbewohner gegen ein Entgelt abgegeben wurden ( in diesem Jahr wieder 70 Stück ) so ist zu erwarten, daß mit der Zeit die Obstbaum-zucht der Gemeinde eine neue Einnahmequelle bieten wird, die bei der herrschenden Reblausschädigung nicht zu unterschätzen sein wird.

Feier des Kinderschutztages am 2. Dezember 1911.       

Wie an jeder Schule wurde auch hierorts am 2. Dezember dieses Jahres ein Kinderschutztag anläßlich der Gedenkfeier der Thronbesteigung Sr. Majestät unseres allergnädigsten Kaisers abgehalten. Nach einem feierlichen Gottesdienste versammelten sich in dem festlich geschmückten Lehrzimmer der 3. Klasse die Lehrpersonen mit der Schuljugend, die Gemeindevertreter und sehr viele Ortsansassen, um dieser Feier beizuwohnen.

In einer längeren Ansprache erläuterte der Schulleiter nun die Entstehung, die Bedeutung und den Zweck der Kinderschutztage und bat die Versammelten, die Deutsche Landeskommission für Kinderschutz und Jugendfürsorge mit Rücksicht auf den so edlen und menschenfreundlichen Zweck zu unterstützen.

Die patriotische Gedenkfeier der Thronbesteigung Sr. Majestät des Kaisers bestand in den Deklamationen:

  1. Kl. K. Schubert: „An den Kaiser“
  2. Kl. J. Hlinetzky: „Gebet für den Kaiser“
  3. Kl. M. Pichler: „ Heil Franz Josef“

und in den Chorgesängen

  1. Kl. „Der Kaiser ist ein lieber Herr“
  2. Kl. „Den Kaiser ehrt jedes Kind“
  3. Kl. „Franz Josef Hoch“

Mit einer patriotischen Kundgebung des Schulleiters für das Wohl des allgeliebten Landesvaters und einer Danksagung des Obmannes des Ortsschulrates für die veranstaltete Feier und die gespendeten Gaben wurde unter Absingen der Volkshymne die Feier beendet.

Das Ergebnis der Sammlung war über 40 K, welcher Betrag dem k.k. Bezirksschulrate in Auspitz eingesendet wurde.

Die von den Zinsen der hierortigen Schulstiftungen angeschafften Schulrequisiten und Kleidungsstücke wurden am 22. Dezember in Gegenwart der Ortsschulratsmitglieder nach einer belehrenden Ansprache des Schulleiters über den Zweck der Schulstiftungen an arme und fleißige Kinder verteilt.

Gesehen am 5. Juni 1912; Joh. Korger; k.k Bez. Schulinsp.

Am 6. Juli d. J. wurde im hierortigen Schulgebäude eine Ausstellung der von den Schülerinnen im Laufe des Jahres angefertigten Handarbeiten veranstaltet, welche seitens der Eltern ziemlich besucht und gewürdigt wurde.

Das Schuljahr 1911/12 wurde am 8. Juli mit einem feierlichen Dankgottesdienste und einer Ansprache des Schulleiters über das Verhalten der Schuljugend in den Ferien in patriotischer Weise beendet.

Das Geburtsfest unseres geliebten Monarchen wurde am 18. August in der Kirche in patriotischer Weise gefeiert.

Schuljahr 1912/13

wurde mit einem Festgottesdienste (veni sancte spiritus) eröffnet. Nach demselben erfolgte die Einweisung der Schüler nach Klassen und Abteilungen, die Erläuterung der Schulordnung und seitens der Lehrpersonen die Eröffnungskonferenz.

Am 4. Oktober wurde in der Kirche und in der Schule das Namensfest unseres geliebten Monarchen in patriotischer Weise gefeiert u. z. in Vertretung des erkrankten Schulleiters durch eine Ansprache des Lehrers Emanuel Talafant und durch das Absingen der Volkshymne.

Für die diesjährigen Weinleseferien wurde vom Ortschulrate die Zeit vom 7. bis 13. Oktober bestimmt.

Wie im Vorjahre wurde auch heuer wieder am 2. Dezember in patriotischer Weise durch entsprechende Deklamationen und Gesänge in der hierortigen Schule ein Kinderschutztag (2.) abgehalten. In Gegenwart der Ortsbehörden, vieler Eltern und aller Kinder erläuterte in einer patriotischen Ansprache der Schulleiter den Zweck und die Bedeutung dieses Tages. Das Ergebnis der Sammlung waren 16 Kronen.

Am 24. Februar, 3 h nachmittags, beteiligten sich alle Schulkinder mit den Lehrpersonen an der festlichen Abschiedsfeier des Lehrers Emanuel Talafant, - Beförderung als Fachlehrer an die Bürgerschule in Pohrlitz - . Nach einer erhebenden Ansprache des Schulleiters und nach herzlichen Dankesworten einiger Schulkinder und vieler Eltern verließ tief bewegt ein pflichteifriger, gewissenhafter Lehrer unsere Schule.

In diesem Jahre wurde am 21. April durch seine Exzellenz den hochwürdigsten Herrn Bischof von Brünn die Prüfung der hierortigen Schulkinder vorgenommen u. z. in Gegenwart des Herrn k.k. Bezirkshauptmannes von Auspitz. Seine Exzellenz wurde von dem Schulleiter und in jeder Klasse von einem Mädchen mit einem auf die Feier Bezug nehmenden Gedichte begrüßt. Die Prüfung wurde mit der Papst- und Volkshymne zur Zufriedenheit der hohen Vorgesetzten beendet.

Der 19. Juni d. J. war für die hierortige Schule und Gemeinde ein Trauertag, denn an diesem Tage verschied nach schmerzlicher Krankheit in Franzensbad der hochw. Herr Pfarrer Josef Widerlechner. An dem feierlichen Requiem für den Verstorbenen beteiligten sich mit der Trauerfahne der Lehrkörper und die Schulkinder.

Das Schuljahr 1912/13 wurde am 7. Juli in einem feierlichen Dankgottesdienste in der Kirche und einer entsprechenden Belehrung und Ansprache des Schulleiters, betreffend das sittliche Verhalten der Schuljugend in den Ferien und einer patriotischen Kundgebung (Volkshymne) beendet.

Einige Tage vorher 25. Juni wurde von dem Klassenlehrer der 3. Kl. mit den Kindern der Ober- u. Mittelstufe eine botanische Exkursion nach Eisgrub unternommen, an welcher sich auch der Obmann des Ortsschulrates und einige Eltern beteiligten.

Das Schuljahr 1913/14 wurde am 1. September (Festgottesdienst 15. Sept.) begonnen. Nach Einweisung der Schüler in die entsprechenden Klassen und Abteilungen wurde den Kindern die Schulordnung erläutert und seitens der Lehrpersonen die Eröffnungskonferenz abgehalten.

Am 4. Oktober wurde in der Kirche und Schule das Namensfest unseres geliebten Monarchen in patriotischer Weise gefeiert.

Am 26. Oktober wurde als Ersatz einer Jahrhundertfeier der Völkerschlacht bei Leipzig (Weinleseferien) eine Baumpflanzung um den Ortfriedhof vorgenommen, an welcher die Schuljugend unter Aufsicht der Lehrpersonen, Vertreter der Gemeinde, des Ortsschulrates und vieler Ortsbewohner teilnahmen. Nach einer auf die Feier Bezug habenden Ansprache u. patriotischen Kundgebung des Schulleiters wurden 15 Birn- u. Apfelbäumchen – seinerzeit von den Schülern der Oberstufe veredelt – mit entsprechenden Baumsprüchen gepflanzt.

Anl. 2a)

Anl. 2b Baumpflanzung Abschrift Word

Schuljahr 1913/14 Fortsetzung

Am 2. Dezember d. J.  wurde wie alljährlich anlässlich der Gedenkfeier der Thronbesteigung Sr. Majestät auch eine Kinderschutztagfeier in Gegenwart einiger Ausschuß- und Ortschulratsmitglieder und Ortsansassen  abgehalten. Nach einer auf die Feier bezugnehmenden Ansprache des Schulleiters wurden von Schulkindern der einzelnen Klassen patriotische Gesänge u. Gedichte recht wirksam zum Vortragen gebracht, wonach die Feier mit einer patriotischen Kundgebung (Volkshymne etc.) beendet wurde. Von der Spende der Gäste wurde ein Teilbetrag der k.k. Bezirkshauptmannschaft in Auspitz eingesendet und der Rest v. 6 K als Weihnachtsbescherung ortsarmer Schulkinder verwendet.

Die Verteilung der von den Zinsen der Schulstiftungen angeschafften Schulrequisiten und Kleidungsstücke wurde am 22. Dezember in Gegenwart der Ortsschulratsmitglieder und Lehrpersonen als Weihnachtsbescherung für alle Schulkinder vorgenommen.

Am 5.Juli d. J. wurde in der hierortigen Schule eine Ausstellung der von den Schülerinnen angefertigten Handarbeiten (1913-14) verbunden mit einer Gewinnst-Lotterie veranstaltet, welche seitens der Ortsbevölkerung zahlreichen Zuspruch fand. Nach der Ziehung der  Gewinnste hielt der Schulleiter eine Ansprache an die Versammelten über die Bedeutung, den Nutzen und die Unterstützung des Handarbeits-Unterrichtes seitens der Eltern  und beendete in patriotischer Weise die Ausstellung. Das Reinerträgnis von 20 K wurde dem Ortsschulrate behufs Anschaffung von Arbeitsmaterial für arme Schulmädchen übergeben.

Das Schuljahr 1913/14 wurde am 8. Juli mit einem feierlichen Dankgottesdienste in der Kirche und einer entsprechenden Belehrung und Ansprache des Schulleiters in der Schule betreffend das sittliche Verhalten der Schuljugend in den Ferien in patriotischer Weise beendigt.

Die Feier des Geburtsfestes unseres geliebten Kaisers am 18. August fand in der Kirche statt.

Das Schuljahr 1914/15 wurde mit einem Festgottesdienste – veni sancte spiritus – am 1. September begonnen. Nach Einweisung der Schüler in die entsprechenden Klassen und Abteilungen wurde den Kindern die Schulordnung erläutert und seitens der Lehrpersonen die Eröffnungskonferenz abgehalten.

Die Feier des Namensfestes unseres geliebten Monarchen wurde am 4. Oktober mit Rücksicht auf die diesjährige Kriegslage in der Kirche und Schule in hervorragend, patriotischer Weise gefeiert.

Im Dienste der Kriegsfürsorge waren die Lehrpersonen und die Schulkinder in folgender Weise tätig: Anfertigung von Kopfpolstern, 21 Stück mit Inlett und Überzug, Füllung und Merken (kennzeichnen) derselben u. 20 Stück Reserveüberzüge, 60 Paar Pulswärmer wurden gestrickt und ein großer Karton Charpie (Wundverbandsmaterial) gezupt.  - An das Rote Kreuz nach Brünn eingesendet am 15. Oktober. Ein großer Sack gesammelter Brombeerblätter wurde dem Gemeindevorstande übergeben. An der Sammlung für das Rote Kreuz beteiligte sich der Schulleiter persönlich, so daß ein Betrag von 369 K eingenommen wurde. Die Sammlung von Goldsachen – Gold gab ich für Eisen – Unterstützung Lehrer J. Gaidosch – veranstaltet von dem Schulleiter ergab nach Eintausch 20 Stück Eisenringe im Werte von 100 Kronen.

Kokarden (Abzeichen) für die Schulkinder wurden bis nun 46 Stück angeschafft für 13 K 80 h.

An das Kriegsfürsorgeamt in Wien wurden noch eingesandt: 18 Paar Pulswärmer, 2 Karton Charpie, 29 Stück Schneehauben, 3 Hemden, 12 Fußlappen, 18 Paar Kniewärmer, 49 Paar Fußsocken und 520 Stück Billrothpapiersocken (wasserundurchlässiges Papier), 1600 Stück angefertigte Papiersohlen wurden nicht mehr benötigt. Die durch den Schulleiter eingeleitete Kriegsmetallsammlung hatte als Ergebnis 120 Kg, Kupfer, Messing, Blei, Zink et.  et.

Eine von den Lehrerinnen veranstaltete Geldsammlung von Haus zu Haus behufs Beschaffung von Wolle, Nadeln et. et. ergab 83 Kronen – Margarete Smazil und Josefine Macek. Zu gleichem Zwecke spendeten die Gemeinde, der Ortsschulrat, Hochw. Herr Pfarrer, die Frauenpersonen A.M. Fibich Nr. 206 2 Kronen, Rosa Schneider Nr. 15 3 K und Marie Hlinetzky 2 Kronen. Das Ergebnis der Schülersammlung war 15 Kronen in der Sammelbüchse. Anlässlich der Eroberung von Przemysl, Lemberg und Warschau wurde die Schule beflaggt.

Am Jahrestage der Ermordung des Thronfolgers beteiligten sich alle Schulkinder, Lehrpersonen und der Ortsschulrat an dem feierlichen Requiem.

Das Geburtsfest unseres geliebten Monarchen wurde am 18. August durch Beflaggung des Schulgebäudes und in der Kirche durch einen Festgottesdienst gefeiert, an welchem die Schulkinder, Lehrpersonen und der Ortschulrat teilnahmen.

Das Schuljahr 1914/15 wurde wegen des Versöhnungstages – Ortsfeiertag – schon am 7. Juli mit Te Deum und einem Dankgottesdienste in der Kirche und einer Ansprache des Schulleiters in der Schule, betreffend das sittliche Verhalten der Schüler in den Ferien, die Aushilfe der Kinder bei allen ländlichen u. häuslichen Arbeiten wegen der Kriegslage, die Sparmaßregeln im Haushalte und den Schutz gegen die kommende Krankheitsgefahr, in patriotischer Weise beendet. Während dieses Schuljahres konnte der Unterricht wegen Mangel einer Lehrkraft – Emmerich Czammer Militärdienst – nicht regelmäßig erteilt werden. Vom 15. September – J. Gaidosch nach Saitz versetzt – bis 1. November 1914 hatte die 2. u. 3. Klasse – Klassenlehrer R. Rabusky – vom November bis 1. April 1915 die 1. und 2. Klasse Halbtagsunterricht – Klassenlehrerin M. Smazil. Vom 1. April an wurde anläßlich der generellen Schulbesuchserleichterungen die 2. u. 3. Kl. zusammengezogen und der Unterricht wieder ganztägig erteilt.

Schuljahr 1915/16

Beginn desselben am 1. September mit einem Festgottesdienste (veni sancte spiritus), Einweisung der Schüler in die entsprechenden Klassen und Abteilungen, Erläuterung der Schulordnung, Eröffnungskonferenz der Lehrpersonen.

Am 4. Oktober d. J. wurde in der Schule und Kirche das Namensfest Sr. Majestät des Kaisers in patriotischer Weise gefeiert. Die Verteilung der Gedenkblätter – 146 Stück – erfolgte in der Kirche am folgenden Sonntage nach einer feierlichen Ansprache des Schulleiters über den Zweck und die Bedeutung derselben. Die Schülergeldsammlung für die Kriegsfürsorge hatte als Ergebnis: 15 Kronen.

Das Ergebnis der „Wollsammlung“ durch die Schulkinder war 590 Kg.

Brombeerblätter wurden 2 Säcken voll gesammelt.

Dem Kriegsfürsorgeamt wurden am 12. November 1915 Weihnachtsgaben – 46 Päckchen - hierortiger Schulkinder für die Soldaten im Felde eingesendet:

  1. Kl. Rebafka Kath.; Schneider Ther.; Bittner Anna; Fibich Kath.; Grimmel Ottilie; Kotzendorfer Klara; Oßwald Emilie; Fibich Kath.; Wollitz Herm.; Linnert Steph.; Schneider Kath.; Fibich Johann; Rebafka And.; Pichler Johann; Ludwig Adolf; Urbin Johann; Krecny Franz
  1. Kl. Pichler Elisabeth; Groß Maria; Groß Anna; Herzig Theresia; Schubert Anna; Birnbauch Maria; Rebafka Adolf; Triebel Kath.; Ludwig Maria
  1. Kl. Grimel Maria; Schubert Maria, Grimel Juliana; Riedl Kath.; Buchmann Kath.; Buchmann Anna; Triebel Maria; Hlinetzky Rosa; Birnbaum Maria; Schubert Kath.; Groß Maria; Burghardt Kath.; Hlinetzky Maria; Fibich Maria; Hlinetzky Ther.; Rebafka Kath.; Spazierer Maria; Schneider Kath.; König Adelheit.

Am 19. November d. J. wurde für die verstorbene Kaiserin Elisabeth in der hierortigen Kirche ein feierliches Requiem abgehalten, welchem die Schulkinder u. Lehrpersonen beiwohnten.

Die Gedenkfeier der Thronbesteigung Sr. Majestät wurde in diesem Jahre wegen des Ferialtages (Ferientages) schon am 1. Dezember in einfacher aber patriotischer Weise vorgenommen. Mit dieser Feier wurde zugleich auch der 5. Kinderschutztag – Kriegerwaisentag – verbunden.

Nach dem Vortrage des Gedichtes „Der Kriegerwaisentag“ erläuterte der Schulleiter in einer Ansprache den Zweck und die Bedeutung der Kinderschutztage u. deren Entstehung und besonderen Hilfe für die Kriegerwaisen. Hierauf wurde die Volkshymne gesungen und eine Schüler-Geldsammlung eingeleitet mit dem Ergebnis 14 K Spende des Ortsschulrates von den Zinsen der Schulstiftungen für die Kriegerwaisen, 9 K für das „Bulgarische Kreuz“ und 14 K als Weihnachtsgabe für die Soldaten u. die Kriegsfürsorge.

Anläßlich der Niederringung Montenegros wurde die Schule beflaggt und eine Schulfeier veranstaltet, bei welcher der Schulleiter in päßlicher Weise den Kindern die Bedeutung dieses Sieges erläuterte. Desgleichen wurde auch des Geburtstages des deutschen Kaisers in patriotischer Weise gedacht.

Gesehen am 3. März 1916; Joh. Korger; k.k. Bez. Schulinsp.

In diesem Schuljahr wurden dem Kriegsfürsorgeamt eingesendet: 13 Kronen für Weizenähren = Abzeichen seitens der Schulkinder, 30 Kronen für ein Reliefbild – Kaiserpaar – und 5 Kronen – unser Kaiser in Wort und Bild – seitens des Ortschulrates. Das Ergebnis der Kreuzwoche waren 203 Kronen, 123 K allgemeine Spenden und 80 K Mitgliedsbeiträge von 38 neu angeworbenen Mitgliedern für das Rote Kreuz. Weiter wurden eingesandt: Von den Schulkindern 12 Kronen für Abzeichen Kriegspatenschaft, von den Lehrpersonen 2 Kronen für Verschlußmarken und das Ergebnis der Kriegsfürsorgebüchsen in den Monaten Mai und Juni 3 K 50 H, bisher insgesamt 30 K 50 H. Infolge des Mangels an Wolle konnten von Kälteschutzmitteln nur 5 ½ Paar Socken seitens der Schulmädchen angefertigt und geliefert werden. An der IV. Österreichischen Kriegsanleihe beteiligten sich der Schulleiter mit 600 K und über dessen diesbezügliche Werbetätigkeit viele Ortsbewohner mit größeren Geldbeträgen.

Die „Wollsammlung“ – Wolle, Hanf, Leinenzeug, Stoff, Filz, Seide und Kautschuk ergaben 2214 Kg, Brombeerblätter wurden 3 Säcke voll abgeliefert. Mit Rücksicht auf den Ortsfeiertag – Dorfversöhnungstag? wurde das Schuljahr 1915/16 schon am 7. Juli mit einem Dankgottesdienst in der Kirche und einer kurzen patriotischen Feier in der Schule – Ansprache des Schulleiters und Verteilung der Gedenkschriften waren angeschlossen.

Das Geburtsfest Sr. Majestät wurde am 18. August durch Beflaggung des Schulgebäudes und in der Kirche durch einen Festgottesdienst gefeiert, an welchem sich die Schulkinder und Lehrpersonen beteiligten.

Schuljahr 1916/17                                                                                                           Das Schuljahr 1916/17 wurde am 1. September mit einem Festgottesdienste (veni sancte) in der Kirche, der Einweisung der Schüler in die entsprechenden Klassen und Abteilungen, Erläuterung der  Schulordnung und Eröffnungskonferenz der Lehrpersonen begonnen.

Das Namensfest Sr. Majestät wurde am 4. Oktober in der Kirche und Schule in patriotischer Weise gefeiert. Das Ergebnis der gleichzeitig abgehaltenen Geldsammlung für die Witwen und Waisen der im Kriege Gefallenen war 9 K 10 h.

In der Kaiserwoche beteiligten sich auch die Schulkinder u. Lehrpersonen an der Geldsammlung von Haus zu Haus mit einem Ergebnisse von 211 K 24 h, welche Geldbeträge an die Zentrale der Opfertage abgegeben wurden.

Anläßlich des Hinscheidens Sr. Majestät Kaiser Franz Josef I. am 21. November d. J. 1916 wurde an der hierortigen Volksschule am 1. Dezember eine erhebende Trauerkundgebung veranstaltet.

Nach einem feierlichen Requiem in der Kirche an welchem sich alle Schulkinder und Lehrpersonen mit einer Trauerfahne beteiligten, versammelten sich dieselben mit der Gemeindevertretung, dem Ortschulrate und vielen Ortsbewohnern in dem Lehrzimmer der 3. Klasse zur Trauerfeier in der Schule. In einer der Bildungsstufe der Schüler angepaßten Rede schilderte der Schulleiter die Jugendjahre und lange Regierungszeit, die Herrschertugenden und Charaktereigen-schaften  seiner Majestät, dessen Pflichtgefühl und Sorgen für das Wohl seiner Untertanen und für das Emporblühen der Monarchie, seine Liebe für das Kind und seine Stellung als Friedensfürst und stellte diesem segensreichen Wirken des dahingeschiedenen Kaisers die Pflicht der Dankbarkeit seiner Untertanen gegenüber durch treues unverbindliches Zusammenhalten zu gemeinsamer Abwehr unserer Feinde , zu gemeinsamer Arbeit für das Wohl unseres Vaterlandes, beseelt von hingebungsvoller Liebe zum angestammten Herrscherhause. Nach dem ausdrucksvollen Vortragen einiger Trauergedichte „An Kaiser Franz Josef I.“ durch Schüler und Schülerinnen der Ober- und Mittelstufe wurde die Trauerfeier mit einem weihevollen Gebete für das Seelenheil des dahingeschiedenen Kaisers beendet. Der Tag war schulfrei.

Der diesjährige Kinderschutztag (VI.) wurde an der hierortigen Volksschule am 2. Dezember 1916 in Gegenwart der Schulkinder, Lehrpersonen und Ortsschulratsmitgliedern abgehalten. Gegenstand der Feier waren eine Ansprache des Schulleiters über Entstehung, Bedeutung und Zweck der Kinderschutztage, hierauf eine Schülergeldsammlung für die Kriegerwaisen mit dem Ergebnis von 9 K und 20 K Gemeindespende, welche Beträge abzüglich 3 K für hierortige Waisen an die Landeskommission in Brünn seitens der Gemeinde abgegeben wurden.

Am 9. Dezember wurde anläßlich der Eroberung von Bukarest in der hierortigen Schule eine kleine Siegesfeier abgehalten, wobei der Schulleiter in patriotischer, leicht faßlicher Weise den Kindern die Bedeutung dieses Sieges erläuterte und den Heldenmut und die Tapferkeit unserer und unserer verbündeten Armeen als ein nachahmenswertes Beispiel für die Zukunft schilderte.

Am 22. Dezember wurden die von den Zinsen der Schulstiftungen angeschafften Schulrequisiten als Weihnachtsbescherung in Gegenwart der Ortschulratsmitglieder an fleißige arme Kinder verteilt, nachdem vorher der Schulleiter in einer Ansprache den Kindern die Entstehung dieser Schulstiftungen durch hierortrige Wohltäter und deren Zweck verbunden mit der Pflicht der Dankbarkeit seitens der Kinder erläutert hatte.

Im Monate Dezember beteiligte sich der Schulleiter in aufklärender und belehrender Weise an der Werbetätigkeit von Haus zu Haus in Angelegenheit der V. Kriegsanleihe, so daß in der Gemeinde über 60.000 Kronen gezeichnet wurden. Der Schulleiter selbst zeichnete mit seinem Sohn Ludwig Rabusky k.k. Hauptmann den Betrag von 1.200 K.

Das Namensfest ihrer Majestät der Kaiserin wurde am 27. April in der Kirche und Schule in patriotischer Weise gefeiert u. z. durch Beflaggung des Schulgebäudes und einer Ansprache des Schulleiters.

In gleicher patriotischer Weise wurde auch am 9. Mai d. J. das Geburtsfest ihrer Majestät der Kaiserin gefeiert.

Ges. 15.5.17; R. Langer; k.k. Bez. Schul. Insp.

Das Geburtsfest unseres geliebten Monarchen wurde am 17. August durch Beflaggung des Schulgebäudes und einem Festgottesdienst gefeiert, an welchem sich die Schulkinder, Lehrpersonen und Ortsschulratsmitglieder beteiligten.

Schuljahr 1917 – 1918

Beginn desselben am 1. September mit einem Festgottesdienste – veni sancte – und Erläuterung der Schulordnung, hierauf die Eröffnungskonferenz.

Die Feier des Namensfestes Sr. Majestät des Kaisers wurde am 4. November in der Kirche und in der Schule in patriotischer Weise begangen, gleichzeitig von dem Schulleiter die Bedeutung der gegenwärtigen Isonzo-Offensive erläutert und eine Geldsammlung für die Kriegsgräber – Ergebnis 9 K – vorgenommen.

Bei der Geldsammlung von Haus zu Haus am 14. Oktober für die Krieger-Witwen u. Waisen wurden durch die Lehrpersonen und Schulkinder 115 Kronen eingebracht.

An dem feierlichen Requiem anläßlich des Sterbetages weiland Sr. Majestät des Kaisers Franz Josef I beteiligten sich alle Schulkinder mit den Lehrpersonen.

Am 3. Dezember d. J. wurde auch an der hierortigen Volksschule ein Kinderschutztag -  VII -abgehalten..

Ansprache des Schulleiters über Zweck und Bedeutung der Kinderschutztage, hierauf, Geldsammlung – Ergebnis 18 K – und Werbetätigkeit betreffend die Kriegsanleihezeichnung VII. seitens der Schulkinder.

Anläßlich der Lebensrettung Sr. Majestät wurde am 18. November d. J. in der Kirche ein feierliches ? mit Te Deum abgehalten, welchem die Schulkinder und Lehrpersonen beiwohnten.

Am 21. Dezember 1917 wurde die Verteilung der von den Zinsen der Schulstiftungen angeschafften Schulrequisiten als Weihnachtsbescherung für die Schulkinder in Gegenwart der Ortschulratsmitglieder und Lehrpersonen vorgenommen, wobei der Schulleiter in einer Ansprache den Kindern den Zweck und die Bedeutung der Schulstiftungen erläuterte.

Am 17. August d. J. wurde das Geburtsfest Sr. Majestät des Kaisers durch Beflaggung des Schulgebäudes und einen Festgottesdienst gefeiert, an welchem die Schulkinder, Lehrpersonen und Ortsschulratsmitglieder sich beteiligten.

Schuljahr 1918 – 19

Beginn desselben am 1. September mit einem Festgottesdienste, Erläuterung der Schulordnung und einer Eröffnungskonferenz.

Wegen der schon am 15. November beginnenden Kälteferien und der militärischen Einquartierung konnte kein Kinderschutztag abgehalten werden, auch mußte die Verteilung der von den Zinsen der Schulstiftungen angeschafften Schulrequisiten (Weihnachtsbescherung) aufgeschoben werden.

Die Verteilung der von den Zinsen der Schulstiftungen angeschafften Schulrequisiten wurde in Gegenwart der Ortsschulratsmitglieder am 21. April 1919 vorgenommen u. z. nach einer Ansprache des Schulleiters betreffend das Wirken der hierortigen Schulwohltäter.

Am 23. April d. J. wurden aus dem Schulgarten 28 Stück veredelte Obstbäumchen an ausgetretene Schüler des Jahrganges 1897/98 mit der üblichen Anrede des Schulleiters über Nutzen und Pflege der Obstbaumzucht übergeben.

Mit Rücksicht auf die  Einbringung des durch die Kälteferien – 15.11.1918 bis 1.3.1919 – versäumten Unterrichtsstoffes wurde das Schuljahr 1918/19 erst am 14. Juli beendet u. z. mit einem Dankgottesdienste und der üblichen Ansprache des Schulleiters betreffend das  sittliche Verhalten der Schuljugend in den diesjährigen Ferien.

Schuljahr 1919/20

Beginn desselben am 16. September mit einem Festgottesdienste, Erläuterung der Schulordnung und Eröffnungskonferenz.

Über behördliche Anordnung wurde im Monat Juni eine Geldsammlung für die Masarykliga in der Schule veranstaltet und das Ergebnis 51 K 64 H dem löbl. Bezirksschulrate in Auspitz eingesendet.

Im Monat Jänner dieses Jahres wurde von der Gemeindevertretung und den Lehrpersonen eine Geldsammlung von Haus zu Haus für den Kinderschutz vorgenommen, von deren Hälfte Schulrequisiten angeschafft und unter die Schulkinder verteilt wurden.

Am 28. März dieses Jahres wurde in der 3. Klasse vor dem Unterricht eine entsprechende Komeniusfeier veranstaltet.

An der Begräbnisfeier des verstorbenen Schulobmannes Johann Hlinetzky beteiligten sich alle Lehrpersonen und Schulkinder.

Schuljahr 1920/21

Über eigenes Ersuchen wurde Oberlehrer Raimund Rabusky mit 31. Aug. 1920 in den dauernden Ruhestand versetzt. Genannter war 3? Jahre Lehrer, hierorts wirkte er seit 1885, somit 35 Jahre.

Mit der prov. Leitung d. Schule wurde d. Dekret d. Deutsch. Bez.Sch.R.  v. 23.8.20, Zl 350 def. Lehrer Ernst Hauska i. Gr. Steurowitz, gebürtig aus Brünn (12.1.1883) betraut, die er am 1.9.1920 übernahm.

Durch die Enthebung d. prov. Lehrers Jos. Veith gelangte über eigenes Ersuchen Herbert Kreuzinger, prov. Lehrer in Saitz, durch Erl. d. Deutsch. Bez. Sch.R. v. 23.8.20 Zl 352 in gleicher Diensteigenschaft mit 1.9.1920 an die hierortige Schule.

Lehrpersonen sind: Ernst Hauska, prov. Schulleiter

Margarete Zejval  def.  Lehrerin (zugleich prov. Handarbeitslehrerin)

  1. Herbert Kreuzinger, prov. Lehrer

Letztgenannte Lehrkraft starb am 20. Jänner 1921.

Hubert Kreuzinger Todesanzeige
Provinz-Nachrichten
Ruhest. OL Rab.

Als Ersatz für den Verstorbenen  trat mit 7. Februar 1921 der aus russischer Gefangenschaft zurückgekehrte, beurlaubte def. Lehrer Karl Riedl, Troppau, den Dienst an.

Mit 1.März übernahm Karl Riedl die Schulleitung in Woikowitz, zu seinem Nachfolger wurde Matthias Sperka (geb. In Lissowitz Bez. Wischau gew. Lehrer in Kutscherau.

Am 1. Mai trat, nachdem v. 1. Nov. 1918 – 30. April 1920 die Stelle einer Handarbeitslehrerin an den Volksschulen Prittlach, Seitz erledigt war, endlich eine Lehrkraft, die bis dahin mit Wartegebühr (Wartegeld) beurlaubte Industriallehrerin Mattura Maria aus Göding den Dienst an.

Am 8. April fand eine teilweise Sonnenfinsternis statt. Unter Aufsicht und Anleitung der Lehrkräfte folgte die Schuljugend dem Verlaufe derselben.

In Juni wurde gelegentlich der Gewinnung von Schottersand auf dem Burgstall schön erhaltene menschliche Knochengerüste bloßgelegt. Eine Gemeindekommission bestehend aus dem Gemeindevorstand Grimmel Johann, dem prov. Schulleiter Hauska Ernst, dem Lehrer Sperka Matth., sowie dem Mitglied d. Gem.-Vertretung u. d. O. Sch. R. Zipfel Matthias besichtigte die Fundstelle und traf die nötigen Vorkehrungen zum Schutze für etwa spätere gemachte Funde.

Bemerkt muß werden, daß die Skelette gewiß mutwillig von Hackenspitzen ( sie gruben Schottersand für die Instandsetzung ihrer Gemeindewege) vernichtet wurden. Einen Schädel (Prachtstück) sowie schönes langes Haar eigneten sie sich an. Nachstehender Artikel erschien einige Tage später in fast allen Zeitungen.

Skelettfunde

Am 3. Juli hielt Herr Professor Josef Freising, Brünn, unter gleichen teilnehmenden Ortsbewohnern einen längeren Vortrag über die Entstehung und Bedeutung der Burgstallen in Ig. Kotzendorfers Gasthause. In den nächsten 2 Folgen des Südmährerblattes erschien aus seiner Feder der Artikel, die Burgstall in Prittlach.

Die Burgstall bei Prittlach von Prof. Freising

Die Burgstall bei Prittlach
Die Burgstall bei Prittlach
Die Burgstall bei Prittlach

Diesen Artikel gab er dann als Flugschrift in einigen 100 Exemplaren heraus, schenkte sie dem jungen Ortsturnverein mit dem Ersuchen, diese gegen eine Geldspende an die Ortsinsassen zu bringen und den erzielten Erlös für hiesige Turngeräte zu verwenden.

Am 28. Juni 1921 schloß in üblicher Weise das Schuljahr 1920/21.

Schuljahr 1921/22

Das Schuljahr 1921/22 wurde Donnerstag d. 1. September 1921 mit einem feierlichen Gottesdienst eröffnet. Der Lehrkörper ist der gleiche vom Vorjahre. Hauska Ernst prov. Schulleiter, Zejval Margarete def. Lehrerin, Sperka Matthias def. Lehrer ohne Best. d. Dienstortes, Mattura Maria Handarbeitslehrerin.

Über Mobilisierungsbefehl rückte Lehrer Sperka Matth. als Fähnrich nach Znaim ein am 27.10. – 10.11.

Am 3. Dez. d. J.  wählte sich der Lehrkörper Hauska Ernst u. Sperka Matth. zu Lehrervertretern d. O.Sch.R. f. die Funktionsdauer 1921 – 1924.

Am 13. Dez. d. J. brach in der 3. Klasse um 15 h / 3 h nachm. Infolge des schadhaften Ofens ein Dielenbrand aus. Nur dem raschen Eingreifen des Lehrkörpers und der herbeigeeilten Feuerwehr konnte ein großes Unglück verhütet werden.

Mit Erl. V. 10.4.1922 hat der B.Sch.R. über einstimmig gefaßten Beschluß d. O.Sch.R. die mit Erl. v. 23.3.1896 Z 3058  nach lit a)  eingeführten generellen Schulbesuchserleichterungen mit 1.5.1922 aufgehoben.

Prof. Emil Swoboda; B.Sch.Insp.  2.6.1922

Am 2.Juni 1922 wohnte der Herr Bez.Sch.-Inspektor Prof. Emil Svoboda dem Vor.- u. Nachm. Unterrichte bei.

Das Schuljahr 1921/22 schloß mit einem Dankgottesdienste, an dem die röm. kath. Schuljugend unter Aufsicht des Lehrkörpers teilnahm. Hernach Ansprache in der Schule und Verteilung der Schulrequisiten.

Mit Erl. d. B.Sch.R. v. 14.6.1922 Z 9507 wurde der seit 1.9.1920 mit der prov. Leitung der hiesigen Schule betraute Lehrer Hauska Ernst zum def. Leiter (Oberlehrer) bestellt. Am 4.7.1922 legte er den Diensteid in die Hände des Herrn Inspektors als Stellvertreters d. Vorsitzenden d. Bez. Sch. Ausschusses, mit 1.8.1922 trat er in den Genuß der neuen Bezüge.

Schuljahr 1922/23

Das Schuljahr 1922/23 wurde Freitag d. 1. Sept. 1922 mit einem um 8 h abgehaltenen Gottesdienste und mit einer daran anschließenden Ansprache des Schulleiters eröffnet. Schulpflichtig sind 123 Kinder, schulbesuchend 122. Die 1. Klasse hat 29. die 2. Klasse 36 u. die 3. Klasse 58 Schulpflichtige.

Die 1. Klasse lehrt def. Ln. Smazil-Zejval Marg., die 2. Klasse Schulleiter Hauska Ernst und die 3. Klasse def. L. ohne Bestimmung des Dienstortes Sperka Matthias.

Die Schulsammlung für Kinderschutz und Jugendfürsorge 1922 ergab einen Reinbetrag von 307 K .  207 K wurden der Geschäftsstelle der deutsch. Landeskommission für Kinderschutz u- Jugendfürsorge in Brünn übermittelt, der Restbetrag  als Reservefond zurückbehalten.

Vom 8.10.1922 – 25.10.1922 wurde in der 1. Klasse wegen Erkrankung der Klassenlehrkraft Smazil-Zejval Margarete der Unterricht halbtägig erteilt.

Der 28.10.1922 war als Staatsfeiertag schulfrei. Die Kinder wurden in der letzten Unterrichtsstunde des Vortages über die Bedeutung des Tages der Freiheit entsprechend belehrt.

Die Schülersammlung für Kinderschutz u. Jugendfürsorge 1922 ergab einen Betrag von 30 Kc, welcher Betrag der Geschäftsstelle für Kinderschutz und Jugendfürsorge in Brünn überwiesen wurde.

Am 15.11.1922 endete das 1. Vierteljahr des Schulj. 1922/23. Die Schulnachrichten gelangten am folgenden Tage vorm. zur Ausgabe, nachm. zur Rückgabe.

Am 22. Dez. 1922 fand um 4 h nachm. Im Klassenzimmer der 3. Klasse eine festliche Weihnachtsfeier der hiesigen Schuljugend unter Teilnahme des Lehrkörpers und in Anwesenheit der Mitglieder des Ortsschulrates, der Gemeindevertretung u. einer großen Anzahl von Ortsbewohnern statt. Nach einer kurzen Ansprache über die Bedeutung des Christfestes brachte jede Klasse 1 Gedicht und 1 Lied zum Vortrage. Nach Verteilung der Gaben ergriff der Herr Bürgermeister das Wort, um die Freude aller über das Dargebotene Ausdruck zu geben, dem Lehrkörper für die aufgewendete Mühe beim Einüben zu danken, die Schuljugend aber zu Fleiß und gutem Betragen anzueifern.

Mit 31. Dez. 1922 schied nach 34 monatiger Lehrtätigkeit def. Lehrer ohne Bestimmung des Dienstortes Sperka Matthias von der hiesigen Volksschule, um in gleicher Diensteigenschaft an der ?  allgem. Volksschule seiner Heimatgemeinde Lissowitz, Schulbez. Brünn Land, polit. Bez. Wischau, mit 1. Jänner 1923 zu wirken. Aus diesem Anlasse nahmen in der letzten Unterrichtsstunde die Schuljugend und der Lehrkörper von dem Scheidenden Abschied.

Durch die Versetzung der obengenannten Lehrkraft von Prittlach wurde eine Stelle des Lehrervertreters in dem Ortsschulrat frei. Bei der am 19.1. d. J. erfolgten Ergänzungswahl wurde die  def. Ln. Smazil-Zejval Margarete einstimmig gewählt. (Funktionsdauer 1.1.1923 – 31.12.1924)

Im Dezember herrschten in der Gemeinde Blattern. Einige Schulkinder erkrankten daran. Der Schulbesuch litt wohl darunter, nicht aber der Schulbetrieb. Mit 1. Jänner wurde der mit Wartegebühr beurlaubte Lehrer Bechand Günther aus Brünn der hiesigen Volksschule prov. zur Dienstleistung zugewiesen. Er trat den Dienst am 3.1. an, unterrichtete 2 Tage (3. u. 5.1.) nahm sich einen 3 täg. Urlaub (8.,9. u. 10.1.) -  um nicht mehr zurückzukehren. Der Genannte zog es vor, lieber als Deutschlehrer an der tschech. Volks- und Bürgerschule in Austerlitz als in Prittlach zu wirken.

Vom 8. – 15. Wurde in den 2 oberen Klassen Halbtagsunterricht erteilt. Am 16.1. trat die Brünner Ln Lang Adelheit, bis dahin mit Wartegebühr beurlaubt, ihren Dienst an. (prov. Zuweisung)

Gesehen:19.2.19223 Emil Swoboda; B.Sch.Inspektor

Der Herr Bez.Sch.-Inspektor Prof. Emil Swoboda wohnte am 19. Febr. 1923 dem Unterrichte bei.

Am 29. Juni 1923 schloß mit einem Dankgottesdienste an dem die Schuljugend röm.kath. Bekenntnisse unter Aufsicht des Lehrkörpers teilnahm, das Schuljahr 1922/223. In der Schule wurden die Schüler über ihr Benehmen während der Ferien belehrt, sie erhielten hernach die Schulnachrichten;  die der Schule Entwachsenen bekamen nach einer vom Leiter der Schule gehaltenen Ansprache die Entlassungszeugnisse.

Schuljahr 1923/24

Dieses Schuljahr wurde am Samstag d. 1. September 1923 mit einem um 8 Uhr gelesenen feierlichen Gottesdienste eröffnet. Nach demselben gaben die Klassenlehrkräfte ihren Schülern die notwendigen Weisungen. Schulpflichtig sind 105 Kinder. Die Schule besuchen 98 Kinder, die 1. Klasse hat 33, die 2. Kl. 36 und die 3. Klasse 29 Schüler. Die 1. Klasse lehrt def. Lehrerin Smazil-Zejoval Margarete, die 2. Klasse Oberlehrer Hauska Ernst und die 3. Klasse def. Lehrerin gem. Bestimmung des Dienstortes, Lang Adelheit. Der Unterricht in den weiblichen Handarbeiten u. in der Haushaltskunde besorgt die Handarbeitslehrerin Mattura Marie, den Unterricht aus der Religion der röm. kath. Schuljugend Pfarrer Wesely Robert, den Zeichenunterricht in der 2. Klasse übernimmt Lr. Lang Matthias, den Unt. auf Schreiben und Gesang in der 2. Klasse Ln. Smazil-Zejoval. Vom 20. Bis 30. September d. J. wurden die beiden oberen Klassen wegen Erkrankung der Lehrkraft der 3. Klasse Ln. Lang Adelheid halbtagsweise unterrichtet.

Die Sammlung für Kinderschutz und Jugendfürsorge, veranstaltet am 21. Okt. d. J. ergab 246 K, welcher Betrag seinem Zwecke zugeführt wurde.  Mit 1. November 1923 schied infolge Versetzung als Deutsch-Lehrerin an den tschechischen Schulen in Tischnowitz bei Brünn die Ln. Lang Adelheid. Sie diente an der hiesigen Schule vom 15.1. -  . 31.10.1923.

Vom 1. – 15.11. d. J. war die 3. Klasse verwaist. Es mußte abermals in der 3. und 2. Klasse halbtagsweise unterrichtet werden. Die Verzögerung in der Besetzung der erledigten Lehrstelle – nach dem kleinen Schulgesetze gebührt sie einem Lehrer – ist auf den Umstand zurückzuführen, daß es 3 Lehrern, die gerne in Prittlach gewirkt hätten, nicht möglich war, eine entsprechende Wohnung für ihre Familie zu erhalten. (Weitere Bemerkungen hierzu überflüssig !)

Da die Schulbehörde derzeit keine ledigen lehrbefähigten Lehrer zur Verfügung stehen, mußte der Schule eine weibliche Lehrkraft zugewiesen werden.

Mit Erl. d. Bez.Sch.A. für deutsche Schulen in Brünn-Land v. 10.11.1923 Z 480/24 wurde die bis 31.10. d. J. an der Mädchen-Volksschule in Auspitz angestellt gewesene def. Ln. ad personam Binder Auguste prov. der hiesigen Schule zugewiesen. Sie trat den Dienst am 15.11.1923 an. Ln. Binder Auguste wirkte hierorts aber nur eine kurze Zeit, nur bis zum 31.1.1924. Sie wurde nämlich über ihr Ersuchen an Stelle der durch Versetzung von der Volksschule in Groß-Steurowitz scheidenden Ln. Sposta ? an die vorgenannten Schule versetzt (Dienstantritt in Gr.St. 1.2.1924).

Nach 2 tägigem Halbtagsunterricht in der 2. u. 3. Klasse kam (5.2.1924) Veith Josef, bisher Lehrer an der evangelisch Volks- und Bürgerschule in Brünn, in prov. Eigenschaft an die Schule. (Genannter wirkte bereits einmal v. 19.9.1918 – 31.7.1920 hier).

Am 8.2.1924 brach um 18 ½ Uhr im Hause Fibich Andreas, Dreifaltigkeitsgasse Nr. 42, aus bisher ungeklärter Weise – wahrscheinlich durch Funkenflug aus der in Hofe stehenden Heizungsanlage des Futterkessels ?  -ein Feuer aus. Der Großteil der Bevölkerung war gerade in der Kirche bei einer Missionsandacht versammelt, als er von dem Ausbruch des Feuers Kenntnis erhielt. Alles eilte heim. Der hiesigen Feuerwehr gelang es, nach 2 stündigem Löschen des Elementes Herr zu werden. Dem Feuer fiel der ganze Dachstock der Stallungen zum Opfer.

Am 20.2.1924 war die 1. Mondfinsternis d.J. in unserer Gegend sichtbar. Der Beginn dessen konnte genau nicht beobachtet werden, erst dann , als sich nach 18 h die Dunsthülle am östlichen Himmel verloren hatte, bot sich der Schuljugend der oberen Klassen, die unter Führung des Schulkörpers vom Marterl bei Saitz aus den Verlauf der Finsternis beobachteten, ein schönes Schauspiel dar.

Am 7.3.1924 wurde über Anordnung der Schulbehörde des Geburtstages des 1. Präsidenten Th.G. Masaryk gedacht. Die Klassenlehrkräfte  entwarfen im  Vorm.unterrichte, der Aufnahmefähigkeit der Schüler angepasst, ein Lebensbild des Präsidenten.

Am 13.4. d. J. entlud sich nach einem sehr heißen, schwülen Vormittage über Prittlach und Umgebung um beiläufig 3 ½ h nachm. ein heftiges von Hagelschlag begleitetes ½ h währendes Gewitter.

Am 28.3. wurde in gleicher Weise und Anordnung wie 2 Wochen vorher das Wirken des großen Lehrers  Johann Amos Komenius gefeiert.

Am 8.4. hielt Weinbau Inspektor H. Adalbert Stammer, Znaim, für die Knaben der 2 oberen Klassen einen mit Demonstrationen begleiteten lehrreichen Vortrag über den Weinbau einst und jetzt.

Laut Erl. des Bez.Sch.A. v. 28.3.1924 Z 249 ist in der Schulchronik auch die Lehrverpflichtung der einzelnen Lehrpersonen zu verzeichnen, was hiermit nachgetragen wird.

Hauska Ernst Obl

wöchentlich   22 h

Zejval Marg. 

21 h + 2 h = 23 h

Lang Adelheid, Binder Auguste, Veith Josef                                         26 h + 2 h = 28 h

Der für den 15. Mai d. J. angekündigte, zwischen 21 h 15 h - 30  in Brünn wahrnehmbare Lyoner Schallversuch wurde auch hier beobachtet, worüber beigeklebter Zeitungsausschnitt aus dem Tages- bote Nr. 229 v. 17.5. d. J. berichtet.                       

Lyoner Schallversuch

Die 2 späteren Schallversuche konnten wegen des schlechten  Wetters hierorts leider nicht beobachtet werden.

Die Schülersammlung für Kinderschutz und Jugendfürsorge in Mähren ergab 100 K, welcher Betrag am 20.5.1924 seinem Zwecke zugeführt wurde.

Einer Einladung der polit. Bezirksverwaltung Auspitz folgend beteiligte sich auch die hiesige Gemeinde sehr zahlreich an dem am Fronleichnamstage, 19.6. d. J., erfolgten feierlichen Empfang des Präsidenten Th.G. Masaryk in Auspitz. Auf 6 von der Gemeinde-vertretung beigestellten Wagen fuhren fast alle Schulkinder mit der Schulfahne und in Begleitung des Lehrkörpers um die Mittagsstunde von der Schule aus durch Saitz und dann auf dem Feldwege nach dem  Festorte. Der Schuljugend folgten auch mit Wagen die Gemeinde-vertretung, der Ortsschulrat, der Gesangverein, die Turnerinnen und Turner in Turnkleidung, der Feuerwehr-Verein, Abordnungen aller sonstigen Ortsvereine und alles, was abkommen konnte. (Auch mit einem Sonderzuge und zu Fuß ging es ab nach Auspitz). Die Ankunft in Auspitz erfolgte um 13 ½ h. Sie machte dort einen günstigen Eindruck. Die Schuljugend nahm in der Siemer? Gasse Aufstellung. In dieser Gasse standen noch folgende Schulen: Auspitz ? schule, Auspitz Mädchen Volks- und Bürgerschule, Auspitz Knabenvolksschule, Groß-Steurowitz, Gurdau, Saitz (Prittlach), Poppitz u. Neumühl. Mit einer Verspätung von 25` fuhr der Herr Präsident um 14:55`h mittels Prachtwagen durch die Brünner Gasse, Siemergasse ?  auf den Marktplatz. Die Kinderschar begrüßte den Herrn Präsidenten mit lauten Heilrufen.

Der Tagesbote v. 20.6.1924 berichtet über den Aufenthalt des Gastes in Auspitz Näheres.

Präs. Masaryk in Mähren

Die Heimfahrt wurde um 16 h angetreten, die Ankunft in Prittlach erfolgte vor 18 h ohne jeden Zwischenfall. Das Wetter war schön.

Am 21.6. besichtigte der Herr Bez.Sch.Inspektor zum 2ten mal im heurigen Schuljahr die Schule; er wohnte diesmal dem nachm. Unterrichte in der 3. Klasse bei.

Das Schuljahr schloß am 28.6.1924. Die röm.kath. Schuljugend wohnte mit dem Schulkörper um 7 h einem feierlichen Dankgottesdienste bei. Hernach wurden die Schulkinder von den Klassenlehrkräften über ihr Betragen während der Ferien belehrt und mit den Schulnachrichten beteilt. Die der Schule Entwachsenen erhielten aus der Hand des Leiters der Schule nach einer von ihm gehaltenen kurzen Ansprache das Entlassungszeugnis.

Mit 30.6. schied der Aushilfslehrer Veith Josef aus dem hiesigen Lehrkörper. Der Schulleiter dankte ihm in der Schlußberatung für den Fleiß und sein kollegiales Verhalten und wünschte ihm in Bälde eine Lehrstelle.

Schuljahr 1924/25

Begann in üblicher Weise am 1. Sept. 1924. (Montag 8 h feierlicher Gottesdienst)

Die Schule visitierte am 20. September 1924 Reg. Rat Dr. Karl Berger Landesschulinspektor

Schulpflichtig sind 55 Kn + 39 Mdch; die Schule besuchen 50 Kn + 38 Mdch

Die Verteilung der Schulbesuchenden auf die einzelnen Klassen und Abteilungen wird durch nachstehende Tabelle ersichtlich gemacht.

  1. Kl. 1. Abt.: 4 Knaben             +             2 Mädchen        =  6 Schüler
  2. Abt.: 8  “                       +             7    “                     =  15 “

Zus.       12 Knaben           +             9 Mädchen         = 21 Schüler       

  1. Kl. 1. Abt.: 11 Knaben +             10 Mädchen       = 21 Schüler
  2. Abt.: 11 “                      +             5   “                     = 16  “

Zus.        22 Knaben           +             15 Mädchen       = 37 Schüler

  1. Kl. 1. Abt.: 10 Knaben +             6 Mädchen        = 16 Schüler
  2. Abt.: 6   “!                    +             8    “                    = 14  “

Zus.        16 Knaben           +             14 Mädchen       = 30 Schüler

Die 1. Klasse lehrt d. def. Ln Zejval Margarete

  1.  Oberlehrer Hauska Ernst
  2.  def. L. ohne Best. d. Dienstortes Korger Erwin

Die L. Zejval Marg. lehrt in d. 2. Klasse 1 h Schreiben u.  ?? Gesang

Ihre Lehrverpflichtung beträgt wöchentlich 21h + 2h = 23 h

Die Lehrverpflichtung des Obl. beträgt wöchentlich 21 ½ h, die des L Korger Erwin wöchentlich 26 h.

Am 20. Sept. 1924 unterzog d. L.Sch.Inspektor Reg.Rat Dr. Karl Berger um 11 ½ h in Begleitung des Bez.Sch.Inspektor Prof. Emil Swoboda von Neumühl kommend, die hiesige Schule einer Inspektion, die von 11 ½ h  -  15 h reichte.

Die am 19.10.1924 unter der Leitung d. Obl. Hauska Ernst für Zwecke des Kinderschutzes u. der Jugendfürsorge durchgeführte Sammlung ergab 542 K, welcher Betrag ordnungsgemäß d. Bez. Kommission f. Kinderschutz u. Jugendfürsorge in Auspitz übermittelt wurde. Hierzu folgende Bemerkung: Die hiesige Gemeinde-Vertretung , die gleich anderen Vertretungen höflichst ersucht wurden, aus der Gemeinde-kasse einen Betrag für diesen wohltätigen Zweck zu spenden und diesen direkt an die L. Kom. gelangen zu lassen, spendete nichts, ja es wurde sogar der Beschluß gefaßt (d. Gemeindevertretung hat sich etwas angemaßt, wozu sie ganz u. gar kein Recht hat), von dem von Haus zu Haus gesammelten Betrage v. 542 K, die Hälfte zurückzubehalten.

Der Tag der „Freiheit“ – 28.10. – wurde wie alljährlich begangen. Da an einem Sonntage das Fest Allerseelen kirchlich nicht gefeiert werden kann, gab das Min. f. Schw. u. PK ausnahmsweise den 3.11. schulfrei.

Am 7.11.1924 wurde mit der Heizung der Klassenzimmer begonnen.

Am 22.12.1924 fand um 14 h im geschmückten Turnsaale unter Teilnahme des Lehrkörpers und in Anwesenheit  aller Mitglieder des G.O.Sch.R., einiger Gemeinde-Vertreter und einer großen Anzahl von Ortsbewohnern eine schlichte Weihnachtsfeier mit Christbescherung statt. Die Gemeinde-vertretung spendete hierzu 500 K. Von diesem Betrage wurden Hefte, Sachen, Sachenhalter ??, Bleistifte u. Gummi gekauft und an alle Schulkinder gleichmäßig verteilt. Einige sehr arme Kinder erhielten Schuhe, Kleider u. Leibwäsche. Diese Sachen sind eine Spende der Bez.Kommission für Kinderschutz u. Jugendfürsorge in Auspitz.

Am 7.3.1925 fand aus dem Anlaß der 75. Wiederkehr d. Geburtstages des Herrn Präsidenten T.G. Masaryk eine einfache Schulfeier statt. Die Schüler d. 6. – 8. Schj. wurden mit Gedenkbüchlein beschenkt (Spende d. Min. f. Schw. u. PK.)

Am 29.3.1925 wurde in der 1. Morgenstunde bei Ignaz Kotzendorfer, Gastwirt u. Fleischhauer ein frecher Einbruch verübt. Einige Maskierte drangen durch d. Oberlicht in die Schenke, von der Schenke in das Extrazimmer. Durch eine Tür gelangt man dann in das Schlafzimmer. In dem die Eiserne (Kasse?) steht. Da die Hausleute Lärm schlugen, konnten die Einbrecher ihr Vorhaben nicht durchführen. Auf ihrer Flucht nahmen sie sich sämtliches Bargeld aus der Schenke und alle Rauchwaren. Sie ließen zurück eine Brechstange, Masken, Knebel u ? . Die vermeintliche Spur der Einbrecher führte nach Rackwitz.

Am 6.5.1925 wurde gegen 10 h vorm. aus den Panseen eine Leiche gezogen. Frl. Franziska Kurz – dies der Name der Ertrunkenen -  suchte freiwillig wegen Zerwürfnisse mit ihrer seltsamen Mutter den Tod in den Wellen. Der Schreiber kannte als Lehrer in Poppitz die Genannte. Sie war ein intelligentes, ruhiges Mädchen – eine Dorfschönheit war sie.-

Das Schuljahr 1924/25 schloß am 27.6.1925 mit Dankgottesdienst, Ansprachen der Klassenlehrkräfte u. Verteilung der Schulnachrichten bzw. Entlassungszeugnisse (statt)

Schuljahr 1925/26

wurde am 1.9.1925 mit einem feierl. Christamte eingeleitet. Die Schule verbleibt bis auf weiteres 3-klassig. Die Lehrkräfte sind: I. Kl.: Obl. Hauska Ernst, II. Kl.: Ln. Zejval Marg., III. Kl.: Lr. Korger Erwin.

Den Handarbeitsunterricht erteilt Mattura Maria, d. Relig. unt. Pfarrer Wesely Robert.

Das Bez.Sch.A. ordnete mit Zl 457/5 v. 19.10.1925 die Auflassung 1 Klasse mit 20.10.1925 an. (Die Auflassung hätte lt. Erl. d. L.Sch.R. v. 14.8.1925 Zl 184/Pr. bereits mit 1.9.1925 erfolgen sollen, doch unterblieb dies, da d. Erl. d. L.Sch.R. v. 29.8.1925 Zl 50010 ? vorgenannten aufgehoben hatte.) Die eigentliche Ursache der Klassen-Auflassung war: In Saitz erkrankte der Lehrer Hartel Gustav und an seine Stelle kam – nur für 2 Monate – Lehrer Korger Erwin Bez.Sch.A. 19.10.1925 Zl 134/11.

Die konstituierende Versammlung des O.Sch.R. fand unter Beisein des Bürgermeisters Josef Schneider Nr.15 als Vertreter d. Bez.Sch.A. am 6.12.1925 statt.

Zum Vorsitzenden des O.Sch.R. wurde Johann Schneider Nr.11

- „ -       - „ -  Stellvertr. Matthias Zipfel Nr.30 gewählt.

Die Mitglieder des O.Sch.R. sind: Johann Schneider Nr.11 )

Matthias Zipfel Nr.30      )

Franz Beichl Nr.5             ) Vertreter der Gemeinde

Franz Groß Nr.40             )

Ernst Hauska                     ) Vertreter d. Schule

Marg. Zejval                      )

Emil Hlinetzky Nr.17       ) Vertreter der Gemeinde ( Ersatz )

Franz Fibich Nr.19           )

Am 23. Dez. 1925 fand um 18 h im Turnsaale eine kleine Weihnachtsfeier statt. Die Schulkinder erfreuten die Erschienenen durch schöne Gedichte und Lieder. Zum Schlusse der Feier erhielt jedes Schulkind Schreibrequisiten im Werte von 5.50 K. Den Betrag hierzu spendete die Gemeindevertretung aus Gemeindemitteln.

Mit der Heizung der Klassenzimmer wurde am 3. Nov. 1925 begonnen. Im August 1925 wurden die Schulbänke repariert, bei 33 die Schreibtische abgehobelt und angestrichen (Kosten 114 K tsch).

2 Monate später wurde der gegen NW liegende Dachbereich d. Hauptgebäudes mit grau .Eternit neu gedeckt. (Kosten 2188 K tsch)

Im Voranschlage f.d. Schulerfordernisse i. J. 1925 waren 12427K ausgewiesen; tatsächlich betrugen die Ausgaben aber nur 9465K tsch, so daß sich ein Überschuß von 2962K ergibt.

Ges. 28.4.1926 Emil Swoboda; Bez.Sch.Insp.

Am 26.1.1926 war der nördliche Himmel gegen 20 h außergewöhnlich rot. Im ersten Augenblick vermutete man in der Ferne ein Großfeuer. Die Röte hatte eine zu große Ausdehnung, sie war auch überall gleichmäßig (bei einer Feuersbrunst ist eine Stelle am hellsten) darum nahm man an, daß es sich um ein Nordlicht handele. Die Annahme erwies sich als wahr. Die Zeitungen berichteten des Tags darauf. D. Nordlicht wurde in ganz Europa deutlich beobachtet.

Am 30.1.1926 veranstaltete der Lehrkörper und die Schuljugend der ab 31.1.1926 abgebauten def. Ln Zejval Margarete eine innige Abschiedsfeier. Der Leiter der Schule nahm in einer Rede von der Lehrkraft Abschied. Gödel Anna trug ein sinniges Gedicht vor und übereichte der Scheidenden ein Blumengewinde.

Def. Lehrer f. ad person Korger Erwin wurde mit 1.2.1926 von Saitz nach Prittlach rückversetzt und übernahm mit gleichem Tage die durch den Abgang der def. Ln. Zejval Marg. freigewordene Lehrstelle, die 1. Klasse.

Am 18. Febr. d. J. zeigte sich das 1. Schneeglöckchen in der „Au“.

Am 14. März d. J. wurde die 1. Lerche, am 4. April die 1. Schwalbe beobachtet.

Die Heizung der Schulräume wurde mit 21.4.1926 eingestellt. Am 21.4. erfolgte der 1. Viehaustrieb.

Am 11.4. fand um 3 h nachm. im Turnsaale der Volksschule ein Vortrag statt. Direktor Herr Weiß sprach über den Wert des Düngens und seine Behandlung u. Fachlehrer Josef Kratochwil über die moderne Viehaufzucht und Haltung. Beide Herren wirken an der landwirtschaftlichen Landesfachschule in Mödritz. An dem Doppel-Vortrage nahmen auch Schulkinder teil.

Der Herr Bezirksschulinspektor Professor Emil Swoboda inspizierte am 28.4. d. J. v. 10 ½ - 3 ½ h beide Klassen der hiesigen Volksschule.

Der Kuckuck läßt sein Rufen hören (30.4.).

30.4.1926 Großer Brand in Nikolsburg. 104 Häuser brennen ab.
(Sept. 1924 sind 96 Häuser abgebrannt.)

2.6.1926 die Thaya tritt aus den Ufern. Das Hochwasser verursachte großen Schaden auf Wiesen und Feldern (Heuernte). Das Wasser ging langsam zurück. 4 Wochen lang mußte der Viehaustrieb unterbleiben. Das Hochwasser brachte viele Fische. Die Leute fingen sie mit freier Hand.

Am 19.8. wurde das Lehrzimmer der I. Klasse ausgemalt. Kosten 220 K tsch.

Schuljahr 1926/27

Das Schuljahr 1926/27 wurde am 1.9.1926 begonnen. Nach dem um 8 h erfolgten Eröffnungs-Gottesdienste, an dem fast alle Schulkinder unter Aufsicht des Lkr freiwillig teilnahmen, wurde die Schuljugend nach Klassen und Abteilungen verteilt und mit der Schulordnung vertraut gemacht. Die Schülerzahl ist 93. I. Kl. 36; II. Kl. 57 Schüler. Lehrkörper: Leiter der Schule Hauska Ernst Klassenlehrer I. Klasse; def. Lehrer f. ad person Korger Erwin Klassenlehrer d. II. Kl.; die Mädchen-Handarbeiten unterrichtet def. Hln. Macek Josefine; Religion röm.kath. Pfarrer Wesely Robert. Auf Grund des Berichtes der Schulleitung über die Zahl der Eingeschriebenen verfügte d. Bez.Sch.A. unter Zl v. 1.9.1926 die Wiedereröffnung der III. Kl. mit 1.9.1926 vorbehaltlich der Genehmigung durch d. L.Sch.A. u. teilte mit Erl. V. 1.9.1926 ZL 499 die Ln. Janik Elfriede mit 1.9.1926 der hiesigen Schule zur Dienstleistung zu. (d. L.Sch.A. genehmigte mit Erl. V. ? die Errichtung der III. Kl. und Anstellung der Lehrkraft)

Die Schuljugend wurde auf die einzelnen Klassen und die Abteilungen neu verteilt. Diese Verteilung wird durch nachstehende Tabelle ersichtlich gemacht.

Klasse I II III
Abt. 1. 2. 1. 2. 1. 2.
Schuljahr 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8.
Zahl je Abt. 17 19 8 4 10 17 12 6
Zahl je Kla. 36 22 35

Klassenverteiler: die

  1. Janik Elfriede
  2. Obl Hauska Ernst
  3. Korger Erwin

Lehrerpflichten:

Hauska Ernst 21 ½ h wöchentlich

Korger Erwin 26 h

Janik Elfriede 21 ½ h

Macek Josefine  4 h

Wesely Robert  6 h

Kaum lesbarer Text, jedoch sinngemäß

Pfarrer Wesely Robert scheidet zum 1.10.1926 aus. Vermutlich versetzt.

Obl. Hauska Ernst dankte dem Scheidenden für das  ??       und den

Pflichteifer in der Schule und für das schöne Zusammenwirken innerhalb des Lehrkörpers.

3.10.  Hochw. Julius Zakl, bisher Spitalsgeistlicher i. Wien, übernahm die Administratur der hiesigen Pfarre und die Erteilung des Relig. Unterrichtes der röm.kath. Schuljugend.

Vom 5.9. – 10.10. d. J.  war der Schulbesuch in allen Klassen wegen Erkrankung der Schulkinder an Masern schlecht. An manchen Tagen fehlten in der Klasse bis 37 % der Schüler.

20.10. erster Reif in Prittlach seit Herbstbeginn.

Am gleichen Tage konstatierte d. Distriktsarzt Dr. Leo Badner das Auftreten der Diphtheritis unter den Geschwistern der Schulkinder. Um die Krankheit am Ausbreiten zu behindern, wurden 29 Schüler kontumasiert.

An diesem Tage wurde mit der Heizung der Schulräume begonnen.

21.10.1926 Im „Unterlehrerzimmer“ wird ein neuer weißer Kachelofen von der Firma Jakob Klein, Nikolsburg, aufgestellt.

21.10.1926 Errichtung einer Radio Empfangsstelle im Schulhause.

22.10.1926 Erster Schneefall im Winter 1926/27.

25.10.1926 der Bez.-Arzt Sanitätsrat Dr. med. Podolier, Auspitz, besichtigte nachm. die hiesige Schule und ordnete wegen der Diphtheritis die gründlichste Reinigung der 1. Klasse an (26. u. 27. – 1. Kl. schulfrei.)

28.10.1926 Tag der Freiheit. Der Tag wird wie in anderen Jahren begangen.

30.10.1926 Um das Eindringen von Regenwasser in die Kohlenkammer zu verhindern, wurde ein Beton-Rinnsal auf dem Turnplatz gemacht. (Kosten 81 Kc.)

5.12.1926 Es fällt der 1. Schnee der liegen bleibt (Höhe 5 cm).

30.12.1926 der für Prittlach ernannte Pfarrer Auditor Franz Sigmund, Lechwitz  Bez. Znaim übersiedelt hierher.

31.12.1926 Administrator Julius Zakl übersiedelt mit demselben Lastkraftwagen nach Lechwitz.

2.1.1927 die Schuljugend bereitet dem H. Adm. Julius Zakl in der Schule um 3 h nachm. einen herzlichen Abschied. (Obl hält eine Ansprache, 3 Gedichte: Theresia Groß Nr.40, Maria Herold Nr.210 u. Agnes Schneider Nr.11, Dankes- und Abschiedsworte des Scheidenden.

10.1.1927 Um 13 ¼ h wird der von Rakwitz kommende neue Pfarrer von Prittlach, Franz Sigmund, ein Deutscher, gebürtig von Jositz polit. Bez. Mähr. Kromau, gewesener Pfarrer in Lechwitz b. Znaim, von der Schuljugend unter Führung des vollzähligen Lehrkörpers, 5 Mitgliedern der Gemeindevertretung und von dem Großteil der Ortsbevölkerung vor der Pfarrei empfangen. Die Schülerin der I. Kl. 2. Abt. Groß Th. Nr.40 spricht ein Begrüssungsgedicht, der Leiter der Schule begrüßt den Pfarrer als Mitglied des Lehrkörpers.

13.1.1927 Zwischen 23 u. 24 h kommt Hochwasser an, das sich nach 5 Tagen wieder verliert.

17.1. – 23.1.1927 die Ln. Janik Elfriede an Grippe erkrankt, liegt in Brünn. Die 1. Kl. hat Halbtagsunterricht.

9.2.927 Die Grippe breitet sich unter der Schuljugend aus. In der III. Kl. fehlen 42 % der Schüler.

29.1. – 3.2.1927 Verlängerte Halbjahresferien.

13.2.1927 Ankunft der ersten Lerchen.

15.2.1927 Der Leiter der Schule 1 Tag grippekrank.

18.2. – 26.2.1927 Korger Erwin, Klassenlehrer d. III. Kl, wegen Erkrankung an Grippe beurlaubt. II. u. III. Kl. Halbtagsunterricht.

16.2.1927 Die Schuljugend der III. Kl. wird über die Bedeutung Pestalozzis belehrt.

5.3.1927 Die Schüler erzählen, tags vorher im „Steinbruch“ die 1. Veilchen und 2 -3 Wochen vorher die 1. Kibitze gesehen zu haben.

7.3.1927 Der 77. Geburtstag des Herrn Präsidenten der Tschechischen Republik wird in den einzelnen Klassen der Bedeutung des Jubilars gemäß begangen.

Ges. 18.3.1927 Ernst Swoboda;   Bez.Sch.Insp.

18.3.1927 Der Bez.Sch.Insp. H. Professor Emil Swoboda wohnt dem Unterrichte an der hiesigen Schule den ganzen Tag bei.

14.3.1927 Laut d. Erl. d. B.Sch.R. v.22.2.1927 Zl 80201 herab, womit dem def. L. ad pers. Horger Erwin über sein Ansuchen das Definitium für Prittlach verliehen wird.

1.4. – einschl. 7.4.1927 Halbtags-Unterricht in d. 1. u. 2. Klasse, da sich L-A Janik Elfriede d. Lehrbefähigungsprüfung f. allgem. Volksschulen v. d. Prüf. Kom. in Brünn unterzieht.

  1. 1927 L. Janik Elf. erwirbt d. Lehrbefähigungszeugnis f. allgem. VSch. (Brünn 7.4.1927 Zl52)
  2. 10.4. – 27.4.1927 Osterferien

15.4.1927 wurden die 1. Schwalben im Orte beobachtet. Während der Osterferien erkranken viele Schulkinder an Keuchhusten.

2.5.1927 der Vorm.-Unterricht beginnt in den Monaten Mai und Juni um 7 h.

28.6.1927 Schluß des Schulj. 1926/27. Die röm.kath. Schuljugend beteiligt sich in Gegenwart der 3 lit. Lehrkräfte an einem um 7 h in der Ortskirche abgehaltenen Dankgottesdienste. In die Schule zurückgekehrt, werden die Schulkinder durch die Klassenlehrkräfte über das sittliche Verhalten während der Hauptferien belehrt. Hernach Verteilung der Schulnachrichten. - 10 Kn.  u. 5 Mädchen, sämtlich Schüler der 3. Kl. erhalten aus der Hand d. Leiters der Schule ihre Entlassungszeugnisse.

In einer Ansprache hält der SchL auseinander, was die Schule von den Entlassenen als Schüler  verlangt hat und was nun die Mitmenschen von den der Schule Entwachsenen erwartet. –

Mit Ende der SchJ. 1926/27 zählt die Schule 77 Schulbesuchende (37 Kn. + 40 Mdch.).- Repetanten gibt es 3, 2 Mädchen d. 1. Kl. 1. Abt. u. 1 Mädchen in der III. Kl. 1. Abt. Die Schulversäumnisprozente betragen für das ganze abgelaufene Schuljahr für alle Klassen durchschnittlich: n 13,6 %, w.n. 0,2 % . Ursachen des minder guten Schulbesuches sind ansteckende Krankheiten unter der Schuljugend. Die nicht entschuldigten Schulversäumnisse wurden nicht zur Anzeige gebracht.

30.6.1927 Da die Ln. Janik Elfriede dekretmäßig nur bis zum Schlusse dieses Schuljahres angestellt ist, scheidet sie mit heutigem Tage aus dem Lehrkörper der hiesigen Volksschule.

17.7.1927 es entlädt sich um 18 ½ h über Prittlach und Umgebung ein heftiges fast 1 h dauerndes Gewitter. Der Regen fällt in Strömen untermischt mit Hagel – 1. Hagelfall i. J. 1927 – nieder. Es ist dunkel. Aus den Klassenfenstern hat man keinen deutlichen Ausblick auf die Hutweide. Der Blitz schlägt in das Gemeindehaus Nr. 174 ein und zündet. Die im Hause wohnhaften Hirtenfamilien Triebel Josef u. Triebel Anton kommen mit dem Schrecken davon. Auch die eingestellten 4 Zuchtstiere bleiben vom Unglück verschont, desgleichen die im Gebäude untergebrachten Löschgeräte der freiw. Ortsfeuerwehr. Das Feuer vernichtet den Dachstuhl gänzlich, eine auf dem Dachboden befindliche Häckselmaschine, dann Wiesenheu im Werte von 4000 – 5000 K tsch., und auch eine geringe Menge an Futterstroh. Das abgebrannte Gebäude ist versichert, nicht aber die vernichteten Futtervorräte. -  Der Schaden, den das Unwetter an den Kulturen verursacht hat, ist zum Glücke unbedeutend.

3.8.1927 Bis jetzt der heißeste Tag des Jahres 1927. Um 14 h zeigte das Thermometer im Schatten 65° C. Kein Gewitter, ganzen Tag wolkenloser Himmel.

Ges. 30.11.1927 Emil Swoboda; Bez.Sch.Insp.

 Schuljahr 1927/28

Das Schuljahr 1927/28 wurde am Donnerstag 1.9. d. J. begonnen. Die röm.kath. Schulkinder beteiligten sich um 8 h an dem feierlichen Eröffnungsgottesdienste. In der Schule wurden dann die Schüler auf die einzelnen Klassen, Abteilungen u. Schuljahre verteilt. Diese Verteilung wird durch nachstehende Tabelle ersichtlich gemacht:

Klasse I II III
Abt. 1. 2. 1. 2.
Schuljahr 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8.
Zahl d. Sch. 27 14 19 8 4 10 6 13
Zahl je Abt. 27 14 27 14 19
Zahl je Kl. 27 41 33

Lehrkörper: Ernst Hauska, Leiter d. Schule, Klassenlehrer d. II. Klasse

Elfriede Janik, L-Anwärterin (d. Bez.Sch.A. hat d. Genannte mit Erl. v. 29.8.1926 prov. f. d. Zeit v. 1.9.1927 – längstens 30.6.1928 an d. hiesigen Schule wieder angestellt) Klassenlehrerin der I. Klasse.

Erwin Korger, def. L. Klassenlehrer der III. Klasse. Josefine Macek, def. H.A. Ln. in Saitz (Stammschule),

Prittlach und Neumühl, f. weibl. Handarbeiten u. Pfarrer Franz Sigmund, f. röm.kath. Religions-Unterricht.

Lehrverpflichtung:           Hauska E.            wöchentlich 20 ½ h

Korger E.             26 h

Janik E.                23 h = 18 + 2 + 1 + 2

Macek J.              4

Sigmund Frz.       6

Lehrer Korger E. unterrichtet i. d. II. Kl. d. Knaben d. 5. Schj. während d. weibl. Handarbeitsstunde d. Knaben d. 5. – 8. Schj. (III. Kl.) 2 St. weibl. Handarbeiten. Der Genannte unterrichtet auch d. Knaben d. II. Kl. mit jenen d. III. Kl. wöchentlich 2 St. Turnen.

Ln. Janik E. übernimmt in der II. Kl. wöchentlich 2 St. Zeichnen, 2 St. Mädchenturnen u. 1 St. weibliche Handarbeiten (Kn. u. Mdch. d. 2. u. 3. Schj.)

23.9. Die Schuljugend nimmt unter Teilnahme des Lehrkörpers an dem Empfang des Bischofs Dr. Josef Hupka um 2 h nachm. teil. Der hierdurch entfallene Nachm. Unterricht wurde am Vorm. d. 22. d.M. gehalten.

16.10. Wahl der Gemeindevertretung in Prittlach. 12 Parteien bewerben sich um die Gunst der Wähler. Ausgesprochene polit. Parteien sind der Bund der Landwirte I u. II u. der Landbund (Anhänger d.  Hanreichs). Die 12 Parteien sind:

  1. Partei der Dorfgemeinschaft; 2. Deutsche Bauernpartei; 3. Partei der Klein-Landwirte; 4. Bund der Landwirte I; 5. Volkspartei; 6. Bund der Landwirte II; 7. Wahlgruppe der Häusler; 8. Häuslerpartei; 9. Partei der Taglöhner; 10. Deutsche Bauernpartei; 11. Deutsche Volkspartei; 12. Partei Deutscher Landbund.

Partei, erhaltene Stimmen, Anzahl der Mandate, Name der Gewählten:

  1. 28 – 1 (Rebafka Jos. Nr.36); 2. 32 – 1 (Triebel Johann Nr. 111); 3. 35 – 1 (Büchler Adolf Nr. 68);
  2. 30 – 1 (Büchler Josef Nr. 242 ?); 5. 43 – 1 (Pichler Anton Nr. 6); 6. 33 St. Neu Emil Nr.5 ?; 7. - 21 – (Antreich Alexander Nr. 36 u. Ledel Frz. Nr. 107); 8. 23 St. – 1 (Urban Josef Nr. 46); 9. 20 St. – 1 (Groß Franz Nr. 180); 10. 28 St. – 1 (Fibich Vinz. Nr. 54): 11. 50 St. – 2 (Fibich Joh. Nr. 217 u. Schubert Mauritius Nr. 13); 12. 64 St. – 2 (Fibich Andr. Nr. 42 u. Hlinetzky Frz. Nr. 60).

6.11. Wahl des Gemeinderates in Prittlach. Bürgermeister: Schubert Mauritius, Bgmst. Stellvertreter: Pichler Anton Nr. 6.

26.10. Die Schüler werden von ihren Klassenlehrkräften in der letzten Unterrichtsstunde über die Bedeutung des 28.10. belehrt.

3.10. – 30.11. Krankheitsurlaub d. def. Ln. Macek Josefine (Ln. Janik Elfriede unterrichtet während der Abwesenheit d. vorgenannten Lehrkraft aushilfsweise weibl. Handarbeiten wöchentl. 3 h.

21.11. Beginn der Heizung der Lehrzimmer i. Schj. 1927/28.

1.12. def. Ln. Macek Josephine meldet ihren Dienstantritt an.

Der nächste Schultag nach dem Krankenurlaub ist d. 5.12.                             ?                                          ?

30.11. Der Herr Bezirksschul-Inspektor Emil Swoboda wohnte dem Vor- u. Nachm. Unterrichte in allen Klassen bei.

5.12. Erster Schneefall.

18.12.  der Verein, deutsche Fischerrunde beschenkte Knaben und Mädchen mit Kleidungsstücken. Jedes der Kinder erhielt eine Spende von beiläufig 120 K tsch.

23.12.  Um 4 h nachm. fand im Turnsaale in Gegenwart von Eltern der Schulkindern, der Gemeindevertretung, des Ortsschulrates, eine Weihnachtsfeier der Schuljugend statt. Der Leiter der Schule und der Pfarrer hielten kurze Ansprachen, dann folgten aber schon Gedichte und Lieder. Hernach die Bescherung. Jedes Kind bekam ein Geschenk/ Schreibrequisiten, die Gemeindevertretung spendete hierzu 600 K tsch, Andr. Oswald Nr. 123 50 K tsch.

26.2. - einschl. 13.5.1928 Scharlachferien. Ein Brünner Knabe, er an Scharlach erkrankt war und bei seinen Großeltern auf Erholung weilte – in Prittlach Nr. 61 – brachte vermutlich die Krankheit in die Gemeinde. Die ersten Fälle kamen in er 2. Klasse vor. Die Krankheit breitete sich dann unter den Schulkindern rasch aus. Es gab 37 Fälle, einige sehr schwer, doch kein Todesfall. Erwähnt sei noch, daß auch Erwachsene an Scharlach erkrankt waren.

14.5. Der Unterricht wurde in allen Klassen wieder aufgenommen. Während der Ferien wurde das Schulgebäude desinfiziert, die 2. Klasse gemalt, die Aborte weiß getüncht und alle Fenster und Türen angestrichen. Die Maler- u. Anstreicharbeiten besorgte Thomas Gold, Kostel, um den Betrag von 1200 K tsch.

28.6. Das Schuljahr 1927/28 wurde mit Erl. d. Bez.Sch.A. v. 19.5.1928 Zl 270/35 mit Rücksicht auf die vergangene Schulsperre um den Monat Juli verlängert. In allen Klassen wurde ungeteilter Vorm.-Unterricht eingeführt, der ? tag entfiel.

Am 26.7. nachm. u. am 27.7. besuchte die Schule die Brünner Kaiser Ausstellung.

28.7. Schluß des Schuljahres 1927/28. 7 Knaben und 7 Mädchen erhielten Entlassungszeugnisse.

Der Unterricht hatte in der 2. u. 3. Juliwoche unter der unerträglichen Hitze zu leiden. Klassentemperatur bis 28° C. In der 3.Kl. sehr schlechter Schulbesuch. Am 21.7. waren in der 3. Kl. von 33 Schülern nur 3 in der Schule.

Schuljahr 1928/29

Das Schuljahr 1928/29 wurde am 1. Sept. 1928 begonnen. 8 h feierlicher Eröffnungsgottesdienst, Verteilen der Schuljugend auf die einzelnen Klassen und Abteilungen. Anfangsberatung des Lehrkörpers.

Die Verteilung der Schüler auf die Klassen und Abteilungen wird durch nachstehende Tabelle ersichtlich gemacht:

1928/29

Klasse I II III
Abteilung 1. 2. 1. 2.
Schuljahr 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8.
Abteilung 21 24 14 18 10 3 8 5
Klasse 21 38 44

Über den Lehrkörper, über die Klassenverteilung und über die Lehrpflicht der einzelnen Mitglieder des Lehrkörpers gibt folgende Tabelle Aufschluß: 

Lehrkörper Dienstcharakter Lr. d. Klasse Lehrverpflichtung Anmerkung
Hauska Ernst Oberlehrer II eigen. 18 ½    fremd  4
Korger Erwin def. Lehrer III 26 ??
Janik Elfriede prov. Lehrerin I 18 + 4
Macek Josefine Handarbeitslehrerin ??
Sigmund Franz Seelsorger/Geistlicher 6

10.9. Zwischen   1 u. 2 h nachm. fuhr ein von Brünn kommender Schnellzug infolge falscher Weichenstellung in voller Fahrt auf einen in der Station Saitz stehenden Güterzug auf. Die Folgen des Zusammenstoßes waren furchtbar. Nach amtlichen Feststellungen sind 24 Tote zu beklagen. (Es soll aber mehr als 24 Tote gegeben haben). Außerdem gab es über 30 Schwer- und 86 Leichtverletzte. Der Materialschaden soll sich auf 82 Mill. K tsch.? Belaufen. (Genaueres geben die beigefügten Zeitungsausschnitte an)

22., 23. u. 24.9. Ausgiebiger ?? Regen.

27.9. Erster Herbstreif. Beginn der Weinlese. Vorübergehende Heizung der Lehrzimmer.

28.10. Feier des Staatsfeiertag der tschechoslow. Republik. Ansprache der Klassenlehrer an ihre Schüler.

5.11. Mit der Schulheizung abermals begonnen.

24.11. Heftiger Regen.

25.11. Heftiger Sturm u. Wolkentreiben

26.11. Orkan. Auffallend tiefer Barometerstand 721 mm

28.11. Eröffnung der elektrischen Beleuchtung von Prittlach (17 h)

3.12. Erster Schneefall im Winter 1928/29, Höhe 10 cm.

5.12. Tauwetter

15.12. Kälteeinbruch, 2. Schneefall

15.12. 10 bedürftige Kinder werden von Verein Altbrünner Fischerrunde mit Kleidungsstücken beschenkt.

22.12. Der O.Sch.R. beschert alle Schulkinder mit Schulrequisiten (Kosten 510 K tsch.)

Das Jahr 1928 war regenarm, daher trocken und heiß. Mitte Dezember setzte Frostwetter ein, die Kälte nahm täglich zu. Es folgen nun die Preise einiger wichtigen landw. Produkte (Durchschnittspreise): 1 Z. Weizen 185 185 K tsch., 1 Z. Korn 180 K, 1 Z. Gerste 175 K, 1 Z. Hafer 165, 1 Z. Mais 200 K, 1 Z. Speisekartoffeln 40, 1 Z. Wiesenheu 90, 1 L Weißwein 8, 1 L Rotwein 6, 1 L Milch 10, 1 Kg Butter 22, 1 Kg Topfen 4, 1 Ei (frisch 60 h – 10 Stück)

Der heißeste Tag des Jahres war der 21.7. mit 52 °C, der kälteste 8.11. mit – 14 °C

Beginn des Frühjahrsanbau: 3.3.

Getreideschnittes: 15.7.

Weinlese: 25.9.

  1. Voranschlag f. d. ?? Schulerfordernisse im J. 1928 betrug 8690 K tsch.

Ges. 10.5.1929 Emil Swoboda; Bez.Sch.Insp.

19.1.1929 starker Schneefall, Höhe fast ¾ M

21.1. Schneeverwehungen, der Verkehr nach Saitz u. Rakwitz stockt.

  1. u. 2.2. Halbjahresferien

2.2. Große Kälte. Im Prittlacher Gemeindegebiete bis – 28° C.

12.2. Die Kälte, die v. 3.2. nachgelassen, v. 7.2. aber wiederzugenommen hatte, erreicht – 32° C. Zugverspätungen bis 7 h.

17.2. – 28.2. Kälteferien v. Schul-Min. angeordnet.

26.2. Die Schule erhält 22 Z. Steinkohle.

28.2. – 2.3. Die Züge bleiben wegen Schneeverwehungen v. Pausram bis Lundenburg im Schnee stecken. (500 Arbeiter u. 300 Soldaten arbeiten an der Behebung des Verkehrshindernisses.)

7.3. 1. frostfreier Tag i. J. 1929

11.3. Schneefall, Tauwetter

19.3. Erscheinen der Kibitze

21.3. Ankunft der Lerchen

23.3. die Salweide beginnt zu knospen.

25.3. Die Thaya tritt früh morgens aus, Überschwemmung gering.

31.3. 8 ¼ h abends d. 1. Gewitter

  1. – 7.4. Schneetreiben

12.4. 1. Kartoffellegen

14.4 Ankunft der Schwalben

22.4. Die Heizung der Klassen eingestellt.

30.4. Der Kuckuck läßt sich vernehmen.

2.5. Es regnet den ganzen Tag – erwarteter notwendiger R.

3.5. Beginn des Weideganges

10.5. Inspektion d. hiesigen Schule v. 7 ¼ h – 15 h durch d. Herrn Bezirks-Schulinspektor Prof. Emil Swoboda

15.5. von 9 h an Beginn eines ? ausgiebigen Regens.

21.5. Abermals Regen etwa 4 h lang.

23.5. Gewitter (1/4 h) mit Hagelschlag. Kirschengroße Hagelstücke, ??

25.5. Den ganzen Tag Ferngewitter. Gegen 18 h läßt sich ein franz. Eindecker, nachdem er den Ort in geringer Höhe umflogen hat, auf der  ? seite nieder. Orientierung verloren. ½ h Aufenthalt. Viele Neugierige – weil in Prittlach noch nie ein Flugzeug gelandet. Weiterflug nach Wien.

29.5. Zwischen Lundenburg u. Kostel machte ein schweres Gewitter mit Hagelschlag großen Schaden.

4.6. Landregen v. 19 h – 3 h (5.6.)

10.6. 4 stünd. Regen

20.6. heißer Tag. Im Schatten + 27° C, in d. Sonne + 38° C.

21.6. Um 14 h entlädt sich ein von Klentnitz komm. Gewitter über Prittlach. D. Blitz schlägt in d. Starkstromleitung, Schaden nicht, da der Strom ausgeschaltet ist. Beim Joh. Rebafka Nr. 96 schlägt der Blitz in den vorm. aufgestellten Blitzableiter ein – kein Schaden.

23.6. von 15 h – 23 h Regen.

30.6. um 16 h setzt Regen ein. Es regnet bis 24.6. 3 h.

7.7. tagsüber öfter Regen

9.7. – 18.7.  ?  schönes Wetter

19.7. Die Wärme nimmt zu

24.7. Höchsttemperatur im Schatten 35 °C, in der Sonne 49 °C.

6.8. Fr. Rosalia Schubert Nr. 66 wird nachm. beim Abladen einer Fuhre Weizen vom eigenen Pferd totgetreten.

Schuljahr 1929/30

Das Schuljahr 1929/30 wurde am 2. September (Montag) 1929 begonnen. An dem um 8 h abgehaltenen Eröffnungs-Gottesdienste nahm die Schuljugend und der vollständige Lehrkörper teil. Daran schloß sich die Verteilung der Schüler auf die einzelnen Klassen u. Abteilungen, dann die Eröffnungsberatung.

Die Verteilung der Schüler auf die Klassen und ihre Abteilungen wird durch nachstehende Tabelle ersichtlich gemacht:

Klasse I II III
Abt. 1. 2. 1. 2. 1. 2.
Schuljahr 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8.
Zahl.d.Schül. 5 12 11 7 10 15 8 5 8 11 6 4 0 2 4 2
Abt. 17 18 25 13 19 10 2 6
Klasse 35 38 37

Über den Lehrkörper, über die Klassenverteilung und über die Lehrpflicht der einzelnen Mitglieder des Lehrkörpers gibt folgende Tabelle Aufschluß:

Lehrkörper Dienstcharakter Kl.lr.krft. der Lehrverpflichtung gesamt Anm.
Hauska Ernst Oberlehrer II eigen. 19 h -  fremd 0 19 h
Korger Erwin def. Lehrer III 26 h       -      2 h 26 h ?
Janik Elfriede def. Ln. ad personam I 21 h      -       2 h 24 ½ h ?
Macek Josefine def. H.A. Ln I. Kl. 2 h; II. Kl. 3 h; III Kl. 4 h 9 h ?
Sigmund Franz Seelsorger/Geistlicher I. Kl. 2 h; II. Kl. 2 h; III Kl. 2 h 6 h

12.9.  47 Z Steinkohle werden für die kommende Winterheizperiode eingelagert.

25.9. Um 15 h ermordete ein Rakwitzer Bursche , Frz. Friebert, an der nach Rakwitz führenden Straße die bei Franz Pichler Nr. 39 bedienstete, aus Gurdau gebürtige Anna Maschke. Hierauf machte er durch einen Kopfschuß auch seinem jungen Leben ein Ende.

11.10. schießt Rudolf Dollansky in seinem Hause, Prittlach Nr. 69, seinen Schwager, Josef Zapletal, aus bisher unbekannter Ursache mit einem Militärrevolver an.

27.10. Wahl in das Abgeordnetenhaus und in den Senat. Das Ergebnis desselben in Pittlach wird durch nachstehende Tabelle ersichtlich gemacht.

Abgeordnetenhaus Senat
Wählerzahl (248 + 261 )           509 Wählerzahl ( 313 + 252)             445
Abgeg. Stimmen 462 402
leer 2 leer 2
ungültig 2 ungültig 2
gültige 458 gültige 397

Es erhielten:

Abgeordnete Senat
Stimmen % Stimmen %
1. Kommunistische Partei d. CSR

1

0,2 2 0,4
3. Deutsche Wahlgemeinschaft d. polit. Parteien 18

3,9

64 16,1
4. Deutsche sozialdemokratische Arbeiterpartei 25 5,6 29 5,3
5. Wahlgemeinschaft d. polnischen Part. u. d. jüdi. Part. 5 1 0 0
6. Deutsche Nationalpartei u. sudetend. Landbund 323 30,5 220 55,4
 8. Ceskoslovenski strany narodni socialiszicke 1 0,2 0 0
10. Ceskoslovenski socialni-demokratiske 10 2,1 0 0
12. Ligaproti - - - -
13. Ceskoslovenski nerodni democratcie - - - -
14. Ceskoslovenski strany lidors 1 0,2 0 0
15. Republikanska strana 2 0,5 2 0,4
16. Ceskoslovenski …
17. Deutsche Christsoziale Volkspartei u. Deutsche ? 65 14,3 72 18,5
18. Hinkove slovenskaludova strana 1 0,2 - -
19 Deutsche Nationalistische Arbeiterpartei 6 1,3 5 1,2
Summe 458 100 397

100

28.9. In der letzten vorm. Unterrichtsstunde wurde über Auftrag d. Min. f. Sch. u. ?  in jeder Klasse in würdiger Weise der Person des Hl  Wenzel, seiner Bedeutung für die inneren und äußeren Verhältnisse seines Staates, seine Bedeutung für die Politkultur und der Bedeutung d. Hl. Wenzels- Tradition für das politische und kulturelle Leben des tschechischen Volkes gedacht ?

26.10. die Feier des 28. Oktober fand heuer bereits am 26.10. (Sonntag) statt. In d. 1. zwei Unterrichtsstunden Ansprachen der Klassenlehrer an ihre Schüler. Der übrige Unterricht an diesem Tage entfiel.

10.12.  Morgenrot, weit ausgebreitet, herrlich schön, vom Schreiber noch nie so schön gesehen.

12.12. Wintergewitter. Es entlud sich, von Saitz um 6 h 35` kommend mit großer Heftigkeit über dem Ort. Dauer 10 M, Graupen, in Saitz großer Sachschaden an den Häusern.

14.12. Hoher Barometerstand 768.

18.12. Abends Schneefall. 1. Schnee im Winter 1929/30.

24.12. Schneefall den ganzen Tag. Der Schnee bleibt liegen.

24.12. Alle Schulkinder erhalten vom O.Sch.R. eine Weihnachtsspende, bestehend aus Schulrequisiten (Kosten 600 K tsch)

31.12. Das Jahr nimmt mit leichtem Regen und einer Temperatur von + 5°C Abschied.

Das Jahr 1929 war für die Landwirtschaft günstig, da gute, mitunter sehr gute Erträge erzielt wurden. Die Weinernte befriedigte Quantität und Qualität sehr gut. Den besten Wein hatte die Gemeinde (nur Weißwein!) 9 %, Rotwein im Orte 4 – 6 %. Die Gemeinde erhielt für 1 L Weißwein ab Keller 8 K tsch.

Der heißeste Tag des Jahres war hierorts der 24.7. mit 35° C, der kälteste der 12.2. mit – 32° C.

Beginn des Frühjahrsanbaues: 12.4., des Herbstanbaues 17.9., der Weinlese 3.10., der Getreideernte 18.7.

Preise einiger landwirtschaftlichen Produkte.

Ges. 25.2.1930 Erwin Swoboda B.Sch.Insp.

Das Jahr 1930 begann mit Schlechtwetter. Am Neujahrstag war den ganzen Tag über Tauwetter, nach 15 h setzte starker Nebel ein.

4.1. Erst an diesem Tage heiterte sich der Himmel auf, die Temperatur stieg bis + 7° C. Mit Ausnahme des 13.1. an welchem Schönwetter bis + 9° C herrschte, war der Jänner unfreundlich, naß und kühl.  Am 31.1. setzte leichter Schneefall ein.

1.2. Regen; 5.2. Schönwetter, Temperatur bis + 15° C, Barometer 735.

21.2. Die 1. Schneeglöckchen erscheinen. Der Februar war auch unfreundlich, mehr feucht als trocken.

7.3. Aufnahme des Frühjahrsanbaues.   17.3. Ankunft der Lerchen. 17.3. die Salweide blüht.

5.4. – 6.4.  Beide Tage ausgiebiger Landregen.

15.4. Beginn eines sehr kühlen Wetters, das am 19.4. Ostersamstag endet.

19.4.  Schüler sahen Hausschwalben kommen.   21.4.  1. Kuckucksruf

24.4. Beginn des Schwärmens der Maikäfer. Starkes Auftreten dess.

21.5. Langersehnter Regen von kurzer Dauer.

13.6.  Heißer Tag, im Schatten 26° C, in der Sonne 35° C.

19.6.  Seit 21.5. der 1. Regen, es regnet 4 Stunden, Ergiebigkeit sehr gering.

26.6.  62 Schüler der 2. u. 3. Klasse machen auf 8 Bauernwagen einen ganztägigen Ausflug zum Heldendenkmal in Klentnitz, eine Kammwanderung zur Maidenburg u. zurück nach Prittlach.

28.6.  Schluß des Schulj. 1929/30 (8 h Dankgottesdienst, hierauf Ansprache der Klassenlehrkräfte an ihre Schüler und Zeugnis-Verteilung.

30.6.  Eingeschrieben wurden in die hiesige Volksschule f. d. Schj. 1930/31  129 Schüler (63 Knaben u. 69 Mdch)

4.8.  Heftiges Gewitter mit Wolkenbruch.

Schuljahr 1930/31

Das Schulj. 1930/31 wurde am Montag 1.9. d. J. mit einem um 8 Uhr gelesenen veni sancto-Amte begonnen. Alle Schulkinder röm.kath. Bekenntnisses nahmen daran unter Beteiligung der 3 lit. Lehrkräfte teil. Die Verteilung der Schüler auf die einzelnen Klassen und ihre Abteilungen wird durch nachstehende Tabelle ersichtlich gemacht:

Klasse I II III
Abteilung 1. 2. 1. 2. 1. 2.
Schuljahre 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8.
Schüler 16 13 6 12 11 7 8 14 9 6 6 10 5 3 0 1
Schüler 29 18 18 22 15 16 8 1
Abt. 29 18 18 22 15 25
Klasse 47 40 40
Lehrkörper Dienstcharakter Kl.lr.krft. der Lehrverpflichtung gesamt Anm.
Hauska Ernst Oberlehrer II eigen. 18 h -  fremd 0 18 h
Korger Erwin def. Lehrer III 25 1/2 h       -      ? h 25 1/2 ?
Janik Elfriede def. Ln. ad personam I     20 h         -         4 h 24  h
Macek Josefine def. H.A. Ln I. Kl.  ? h; II. Kl. ? h; III Kl. ? h 7 h
Sigmund Franz Seelsorger/Geistlicher I. Kl. 2 h; II. Kl. 2 h; III Kl. 2 h 6 h

In der Nacht vom 27.9. auf den 28.9. v. etwa 24 h – 1 ½ h wurde die hiesige Gemeindekasse Prittlach Nr.56 von fremden Kassenknackern erbrochen. Angeblicher Schaden bei 5000 K tsch. Ein Einbrecher hielt den Nachtwächter, der im finsteren Vorraum der Kanzlei saß, in Schach. Nach den Einbrechern wurde gefahndet (Spürhund, größeres Gendarmerie-Aufgebot) Erfolg:  0 . - 3 fremde Männer wurden von Ortsbewohnern am 27.9. zwischen 9 – 11 Uhr abends in der Johannisgasse gesehen.

10.10. Zahlreiche Züge von Wildenten und Wildgänsen zogen über Prittlach gegen SW.

13.10. Beginn der Schulheizung 1930/31. Die 2. Hälfte des Oktobers ist stark verregnet.

25.10. Um 13 ½ h beginnt es zu regnen. Der Regen dauerte ohne jede Unterbrechung 3 Tage. (In der Nacht v. 26. auf den 27.10. Sturm)

31.10. Die Thaya trat gegen Morgengrauen aus.

6.11. Schöner Tag; mittlere Tageswärme + 12° C.

7.11. Die I. Klasse wurde nachm. von Herrn Bez.Sch.Insp. Prof. Ewald Swoboda inspiziert.

18.11. Seit Sommer 1930 der 1. Frosttag. 6 h    - 2°C

19.11. Erster Schneefall im Winter 1930/31. Höhe 1 cm.

23.11. Großer Sturmwind, der an Dächern, Zäunen u. a. m. sehr großen Schaden anrichtete.

24.11. Die Thaya trat wieder aus den Ufern.

11.12. Den ganzen Tag über regnete oder schneite es.

17.12. Viele Schulkinder fehlten, Anfang der Grippe.

18.12. u. 19.12. Die Schulkinder veranstalteten ein schlichtes Weihnachtsspiel, dem der O.Sch.R. und Eltern der Schüler bei wohnten.

20.12. Projektions-Apparat eingelangt (A. Hohlbaum Jägerndorf)

24.12. Alle Schulkinder wurden vom O.Sch.R. mit Schreibsachen beschenkt.

5.7. An diesem Tage fand bei schönem Wetter und großer Teilnahme von Festgästen die Enthüllung und Einweihung des hiesigen Kriegerdenkmals statt. Das Fest wurde um 5 h mit Böllerschüssen und mit einem Weckruf eingeleitet. Um 8 h fand auf dem mit Fahnen reich geschmückten Denkmalplatze eine vom Ortspfarrer Franz Siegmund gelesene Feldmesse statt, an der die hiesige Schuljugend mit dem Lehrkörper, 7 auswärtige Kriegervereine, alle Ortsvereine und eine unübersehbare Volksmenge teilnahmen. Bei der vorm. Feier sagten 2 Schulkinder (Theresia Groß, Joh. Urbin) und einige schulmündige Mädchen schöne Gedichte auf. Auch Kränze wurden mit kurzen Ansprachen beim Denkmal niedergelegt.

Kriegerdenkmal
Kriegerdenkmal
Einladung zur Einweihung des Kriegerdenkmals

Um 14 h hielt Abgeordneter Dr. Georg Hanreich, Wostitz, vor dem Denkmal die Festrede. Mit einer Tanzunterhaltung im „Knopperwald“ schloß das Fest. Abends und nachts erstrahlte das Kriegerdenkmal in elektrischem Lichterglanze. Das Denkmal lieferte Steinmetz Ferdinand Dvorak, Lundenburg, um den Betrag von 23300 K ö. Die Gesamtkosten betragen über 28380 K ö. Um das Zustandekommen des Denkmals hat sich besonders der dzt. Obmann des Ortsschulrates Emil Neu Hs Nr.50 verdient gemacht. Er bekleidete die Rolle des Obmanns im Kriegerdenkmal-Komitee. S. auch Gedenkbuch.

Ges. 10.6.1931 Emil Swoboda Bez.Sch.Insp.

10.1. Die Schule erhält 30 Z Steinkohle. -  Der Jänner war meist heiter.

21.1. Mäßiger Regen u. Schneefall.          25.1. Glatteis

7.2. Heftiger Schneefall, hält den ganzen Tag an.

10.2. Mittlere Tagestemperatur – 12° C, Rauhreif

23.2. Starker Schneefall, es setzte aber am 24.2. heftiges Tauwetter ein.

27.2. Die Thaya tritt aus.   6.3. Kälterückschlag und Schneefall (2 dm).

15.3. Feldlerchen kommen.    18.3. Feldlerchen kommen.

22.3. Erstes Gewitter im Jahr 1931.

24.3. In der Nacht von gestern auf heute trat die Thaya abermals aus (2.) und überschwemmte gänzlich das Wiesen- und Weidegelände.

28.3. Ankunft der Schwalben.      29.3. Temperaturrückgang

2.4. Mondfinsternis – Ein herrliches Wetter, besser konnte es zur Beobachtung der totalen Mondfinsternis nicht geschaffen sein. Kein Wölkchen am Himmel. Beginn der Finsternis um 19 h 23` am unteren Mondrand. Totale Finsternis 20 h 22` - 21 h 53` (1 h 31`) Um 22 h 52`verließ der Erdschatten am oberen rechten Ende wieder die Mondscheibe.

17.4. Beginn des Blühens der Mandelbäume.

21.4. Heftiger Regen, abermals ohne Unterbrechung den ganzen Tag.

25.4. Heute wurde mit der Schulheizung im Winter 1930/31 Schluß gemacht.

26.4. Beginn des Blühens der Apfel- u. Birnenbäumchen.

4.5. - 1. Viehaustrieb in diesem Jahr. (Im Winter großer Futtermangel. Über 15 Stück Rind deshalb im Winter verendet, schlechtes Aussehen). Um 4 h nachm. machte Radio Auto-Telefunken aus dem Platze vor dem Hause Nr. 111 eine Stunde lang Vorführungen. 2 Schülerinnen (Marie Triebel u. Mathilde Birnbaum) sprachen in das Mikrofon.

6.5. Ein warmer Tag (+ 28° C in der Sonne)      9.5. Heftiges Gewitter

18.5. Schwacher Regen                 29.5. heißer Tag ( + 42° C)            7.6. Ausgiebiger Regen.

10.6. Der Herr Bezirks-Schulinspektor Prof. Emil Swoboda wohnte den ganzen Tag über dem Unterrichte bei.   Nach 19 h mäßiger Regen.

17.6. Von 8 h früh Sturm. Um 4 h nachm. von SW plötzlich ein heftiges Gewitter, der Großteil der Heuernte flog davon.

21.6. Um 3 h nachm. fand auf dem Turnplatze ein Schulschlußfest statt.

24.6. Beginn der Getreideernte                  10.7. Heftiges Gewitter

21.7. Kühles Wetter, nachm. setzte leichter Regen ein, der bis 22.7. 6 h früh andauerte.

Der Getreidedrusch ist schlecht. Die Getreideernte bringt den halben Ertrag vom Vorjahre. Besonders schlecht ist die Kornernte.            4.8. Verregneter Tag.

17.8. Sehr warmer Tag, um 21 h heftige Ferngewitter. Der Monat August – auch Juli – war im allgemeinen schön.

Schuljahr 1931/32

1.9.  Das Schuljahr 1931/32 wurde am 1.9.1931 – Dienstag – mit einem um 7 ½ Uhr abgehaltenen Gottesdienste eröffnet. Alle röm.kath. Schulkinder nahmen unter Aufsicht des Obl. Ernst Hauska u. der Ln. Elfriede Janik teil. Aus nachstehender Tabelle ist die Verteilung der Schuljugend auf die einzelnen Klassen und Abteilungen ersichtlich gemacht:

Klasse I II III
Abteilung 1. 2. 1. 2. 1. 2.
Schuljahre 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8.
Schüler 7 6 16 12 7 12 10 7 9 14 7 7 6 9 3 2
Schüler Schj. 13 28 19 17 23 14 15 5
Abt. 13 28 19 17 23 34
Klasse 41 36 57

Über die einzelnen Lehrkräfte, ihren Dienstcharakter und ihre Lehrverpflichtung gibt nachstehende Tabelle Aufschluß:

Lehrkörper Dienstcharakter Kl.lr.krft. der Lehrverpfl. gesamt
Ernst Hauska def. Oberlehrer II eig.19 h -  fremd 0 19 h
Erwin Korger def. Lehrer ohne Bestimmungsort III 25 1/2 h     in d. II. Kl. Körper-Erziehung 25 1/2
Elfriede Janik def. Ln. ad personam I     20 h         -         4 h Zeichnen u. Körper-Erz. 24  h
Josefine Macek def. H.A. Ln  II. Kl. 3 h; III Kl. 4 h 7 h
Franz Sigmund Pfarrer röm. kath. I. Kl. 2 h; II. Kl. 2 h; III Kl. 2 h 6 h

3.9.  Die Schule erhält 30 Z Steinkohle.

7.9.  Über Einladung der Veranstalter besuchte die hiesige Schuljugend unentgeltlich um 3 h nachm. die im Saale des Sokol zu Rakwitz abgehaltene Obst-, Wein- u. Gemüsebau-Ausstellung unter Führung der 3 lit. Lehrpersonen (Auch einige Prittlacher stellten aus: Traubensorten, Wein).

In der 3. Septemberwoche herrschte ein kaltes, nasses Wetter.

21.9.  Beginn der Schulheizung.

3.10.  Da wieder schönes und warmes Wetter eintrat, wurde die Schulheizung wieder eingestellt.

Am 27.9. d. J. fand von 8 – 12 Uhr die Wahl der Gemeindevertretung für Prittlach statt. Als Wahlraum diente die Gemeindekanzlei. Aus nachfolgender Tabelle kann alles über die Wahl ersehen werden.

Wählerzahl: 523 Abgeg. Stimmen: 474 Gültige Stimmen: 471 Wahlzahl: 30
L.Nr. Kandidatenliste Zahl M. Anmerkung
1 Partei der Taglöhner in Prittlach 38 1 Gekoppelt haben die miteinander die Listen: 4, 7 u. 11

5, 10 u. 14

3 u. 6

Die Namen der Gewählten enthält umseitiger Ausschnitt aus d. Nr. 40 des Auspitzer Wochenblattes

2 Häuslerpartei in Prittlach 30 1
3 Partei der Kleinlandwirte in Prittlach 21 0
4 Partei der Dorfgemeinschaft 26 1
5 Deutsche Wirtschaftspartei 39 1
6 Deutsche Landpartei 59 2
7 Häuslerpartei II 18 1
8 Deutsche Volkspartei 21 0
9 Partei des Emil Neu 39 1
10 Deutsche Landwirtepartei 26 1
11 Häuslerpartei III 17 1
12 Häuslerpartei IV 14 0
13 Volkspartei 17 0
14 Bauernpartei 59 2
15 Partei des Deutschen Landbundes 47 2
Gemeindewahl

 In derselben Nummer des genannten Wochenblattes – der Berichterstatter ist der Gemeindeschreiber Eduard Triebel Nr. 118 – war auch folgender Artikel über die Vorgänge nach der Gemeindewahl enthalten.

Fast die ganze 1. Oktoberhälfte herrschte ein trockenes, warmes Wetter. Die Schulheizung konnte unterbleiben.

20.10. Der Wärmemesser zeigt um 6 Uhr früh – 2° C. Schon am 17.10. mußte die Schulheizung wieder aufgenommen werden

24.10. Es setzt wieder Regenwetter ein.

26.10. Der Regen ist mit Schnee untermischt; die Pollauer Berge tragen Schnee.

27.10. Bei Sonnenaufgang + 2° C, Ostwind. Das Barometer zeigt Schönwetter an, der Himmel ist trüb. Nachmittags vor 12 ¾ h schenkte ein unbekannter Herr, tsch. Volkszugehörigkeit, den Schulkindern, die auf das Öffnen der Schule warteten, 60 Kc ( Vermerk:  Der Fremde wurde von den Kindern gegrüßt)

28.10.  Staatsfeiertag. Trüb, regnerisch. Die Schulkinder wurden von ihren Klassenvorständen über die Bedeutung des 28.10. belehrt.

29.10.  Vorm. klarer Himmel, nachm. etwas trüb.

30.10.  Nach 13 h setzt ein gewitterartiger Regen ein, der nach etwa ½ h an Heftigkeit nach läßt, aber bis 16 h anhält.

31.10.  In der Nacht schwacher Schneefall.

1./2. 11. Allerheiligen und Allerseelen. Beide Tage vorm. trüb, nachm. Besserung.

8.11.  In Anwesenheit des Obl. Ernst Hauska als Vertreters d. polt. Bezirksbehörde Wahl des Gemeinderates. Gewählt werden als Gemeinde-Vorsteher: Adolf Fibich Nr.41, Vorsteher Stellvertreter: Franz Hlinetzky Nr.28, Gemeinderäte: Emil Neu Nr.50, Josef Rebafka Nr.36 u. Alexander Antreich Nr.136.

10.11. Den ganzen Tag u. auch noch den folgenden Tag heftiger Sturmwind.

13.11.  Von 17 h an bis 4 h d. 14.11. Landregen.

17.11. u. 18.11. Trübe Tage.

22.11.  Herrlicher Spätherbsttag, mittlere Tageswärme + 11° C.

24.11.  6 h – 4 h Himmel bewölkt, Ostwind.

25.11. Schneefall – die folgenden Nov. Tage kalt mit wechselndem Wettercharakter.

1.12.  Barometer steht hoch; - 11° C.      

4.12. Öfters leichter Schneefall.

7.12.  Tauwetter, trüb.   10.12.  17 h Schneesturm (Dauer ½  h)

15.12.  Vorm. ungewöhnlich starker Nebel.

17.12.  Den ganzen Tag über unter 0° C.

19.12.  In der Nacht Schneefall, vorm. hell, nachm. trüb.

25.12.  Glatteis, Nebelreifen                      

26.12. heller Tag, es taut – kotig

31.12.  Heller Tag. Nordwestwind kalt, die Nacht hell.

Ges. 16.3.1932 Emil Swoboda Bez.Sch.Insp.

1932

1.1.  Mittlere Tagestemperatur beträgt – 4° C, den ganzen Tag hell, nachm. kalter NW-Wind.

3.1.  Wetterumschlag, Temperatur über 0° C, regnerisch.

7.1.  Abermals Regen. Die Thaya ist kurz nach Mitternacht ausgetreten. Schönes Schauspiel.

10.1.  Die Thaya ist wieder in ihrem Bette.

12.1. In die Küche des Oberlehrers wird auf Kosten des O.Sch.R. Heizstrom eingeleitet. (Kosten 95 Kc)

Verpachtung der Prittlacher Gemeindejagd. Pächter: Lundenburger Liechtensteinsche Forstverwaltung. Pachtzins jährl. 4830 Kc

Die 3. Jänner-Woche wird nebelig mit Temperaturen um – 3° C.

27.1.  Endlich wieder Sonnenschein.

30.1.  Nachmittags zeigt das Thermometer in der Sonne + 12° C. Der Februar zeigt denselben Wettercharakter wie der Jänner.

5.2.  ist der kälteste Febertag mit einer durchschnittlichen Tagestemperatur von – 10° C.

24.2. ist wiederum der wärmste Tag. Mittlere Tageswärme + 9° C.

2.3.  morgens – 12° C, den ganzen Tag kalt und hell.

5.3.  Die Schulkinder melden die Ankunft der Feldlerchen.

9.3.  Letzter Schneefall – 3 cm – im Winter 1931/32.

12.3. Der Turnplatz wird mit 4 m3 Kiesel besandet.

16.3.  Inspektion der hiesigen Schule durch den Herrn Bez.Sch.Inspektor Professor Emil Swoboda.

27.3.  Die Temperatur sinkt nicht mehr unter 0° C. Ankunft der Schwalben.

31.3.  Ankunft der Stare.              

5.4. Einstellung der Schulheizung 1931/32.

7.4. Ein echtes Aprilwetter.

12.– 18.4. In den Klassen muß wieder geheizt werden. In der letzten April-Woche blühen Mandeln, Zwetschken, Kirschen u. Pfirsich, auch Birnbäume.

24.4.  Die Kuckucke rufen.

2.5.  Starkes Wolkentreiben, nachm. Sturm.   

3.5.  1. Viehaustrieb.   

8.5.  Es regnet den ganzen Tag.

29.5.  Gründung einer Mütter-Beratungsstelle für Prittlach u. Neumühl in Prittlach.

11.6.  Heißester Juni-Tag ( 40° C )

15.6.  Nachmittags heftiges Gewitter von NW kommend. Dauer ¾ h.

20.6.  Beginn der Grasmahd        

24.6.  Beginn der Getreideernte.

28.6.  Schluß des Schuljahres 1931/32

2.7.  Leichtes Gewitter; es befreit uns für einige Tage von der unerträglichen Staubplage.

16.7.  Kurzes, aber heftiges Gewitter in Prittlach ohne Hagelschlag (Klentnitz, Bergen großer Schaden in den Weingärten)

29.7.  Schwere Gewitterwolken, nachmittags fast einstündiger Regen.

Der August hat schöne, heiße Tage, wenig, fast keine Niederschläge. Der Getreidedrusch über Mittel; dafür wenig Stroh. Die Kartoffeln werden dürr. Die Weingärten stehen prächtig.

Schuljahr 1932/33

Die Einschreibung am Ende des Schuljahres 1931/32 ergab für das nachfolgende Schuljahr nachstehendes Ergebnis: Da nach dem Gesetze v. 13.6.1922, Rg  226, die Höchstzahl der Kinder einer Klasse vom Schj. 1932/33 an mehrklassigen Schulen mit 60 festgesetzt wurde, in die 3. Klasse aber 68 Schüler eingeschrieben wurden, suchte der O.Sch.R. um Errichtung einer Zweigklasse bei der 3. Klasse an; doch hatte der B.Sch.R. mit Erl. v. 24.7.1932 Zl 39301, aus Ersparungsrücksichten die Errichtung der Zweigklasse nicht bewilligt und gleichzeitig die 17 Schüler des 8. Schuljahres der 1. Kl. als 2. Abt. zugewiesen.

Das Schuljahr 1932/33 wurde am Donnerstag, 1.9.1932 mit einem um 7 ½ h abgehaltenen Gottesdienste eröffnet. An dem Gottesdienste beteiligten sich die röm.kath. Schuljugend und der  Lehrkörper vollzählig.

Die Verteilung der Schuljugend auf die einzelnen Klassen und Abteilungen ersieht man aus folgender Tabelle:

Klasse I II III
Abteilung 1. 2. 3. 1. 2.
Schuljahr 1. 2 5. 3. 4. 6. 7. 8.
Schüler 13 5 7 5 10 7 15 12 7 12 10 14 6 7 6 8
Schüler Schj. 18 12 17 27 19 24 13 14
Abt. 18 12 17 27 19 51
Klasse 47 46 51

Über die Lehrkräfte, über ihren Dienstcharakter und ihre Lehrverpflichtung gibt nachstehende Tabelle Aufschluß:

Lehrkörper Dienstcharakter Kl.lr.krft. der Lehrverpfl. gesamt
Ernst Hauska def. Oberlehrer II eig.18 h -  fremd 0
Erwin Korger def. Lehrer ohne Bestimmungsort III 26 h
Elfriede Janik def. Ln. I     20 h         -         4 h Zeichnen u. Körper-Erz. 24  h
Irmtraute Böhm Aushilfsln. f. weibl. Handarbeit I. Gruppe  (3.4. u. 5. Schj.)   3 h

II. Gruppe   (6.7. u. 8. Schj.)   4 h

7 h angest 1.9.32
Franz Sigmund röm. kath.  Pfarrer In jeder Kl. 2 h 6 h

Mit 10. Oktober 1932 wurde über Anraten des Bez.Sch.Inspektors die Schuljahre auf die einzelnen Klassen neu verteilt.

Klasse I II III
Abteilung 1. 2. 1. 2.
Schuljahr 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8.
Schüler 13 5 7 5 15 12 7 12 10 7 10 14 5 7 6 8
Schüler Schj. 18 12 27 19 17 24 12 14
Abt. 18 39 19 17 50
Klasse 57 36 50

Durch die Neuverteilung der untersten 5 Schuljahre auf die 1. u. 2.Klasse erfolgte damit auch eine andere Lehrverpflichtung der Klassenlehrer der 2 genannten Klassen.

Seit 10.10.1932 hat Obl. Ernst Hauska 19 Wochenstunden: Ln. Elfriede Janik 20 Wochenstunden (16 h in der eigenen u. 4 h in der 2. Klasse. (2 h Zeichnen u. 2 h Mädchen Turnen).

22.9. Einige Weinbauern beginnen mit der Weinlese, nach einer Woche fast alle. Der Most enthält viel Zuckerstoff.

Der September war trocken und mild.

10.10. Zweistündiger mäßiger Regen.

21.10.  Schöner warmer Tag, nachm. + 24° C in der Sonne.

28.10. Tag der Freiheit. Ansprachen der einzelnen Klassenlehrkräfte an ihre Schüler.

24.10. Beginn der Schulheizung.

31.10.  Vom 31.10. einschließlich bis 3.11. schulfrei.

22.11.  8 stündiger Regen – die folgenden 9 Tage neblig und kühl.

30.11.  Die Schuljugend und der Lehrkörper geben dem verstorbenen Schüler der 1. Klasse, 1. Abt., Adalbert Antreich Hs Nr.171, das letzte Geleite. (Seit dem 17.12.1923 der 1. Todesfall eines Schülers  - Theresia Schubert 1.Kl. 1.Abt. Hs Nr.147)

5.12.  In der Nacht Regen, des Tags Wolkentreiben und Nebel.

9.12. Erster Schneefall im Winter 1932/33. Schneehöhe 12 cm.

12.12. Erstes Glatteis im Winter 1932/33.

22.12. Feiner Sprühregen, Nebel              

28.12. Mittags + 1° C, Tauwetter

30.12.  Schneefall, Schneehöhe 3 cm.

Der ganze Monat war unfreundlich, beständig Nebel, feucht. Am Heiligen Abend wurden alle Schulkinder mit Lernbehelfen beschert. Hierzu spendete die Gemeindevertretung 650 K ö.

Ges. 21.3.1933 Emil Swoboda; Bez.Sch.Insp.

1933

1.1.1933  Unfreundlicher Tag, Temp.  - 2°C N-Wind, nachm. neblig.

7.1.  Seit 1.1. der erste helle, schöne Tag

9.1.  Um 17 h beginnt Schnee zu fallen, fällt bis 4 h des folgenden Tages. 10.1. (Höhe 23 cm), nachm. Tauwetter.

13.1.  Die Kälte nimmt zu. Mittlere Tagestemperatur – 8° C.

20.5. Dr. Jos. Kupka Bischof von Brünn  - Originaleintrag -

19.1. Schneefall, windig                22.1. Kälte setzt wieder ein und nimmt bis

26.1. immer zu bis  - 15° C mittlere Tages-Temperatur

2.2. fast den ganzen Tag Regen.

5.2.  6 h + 5° C. Es herrscht an diesem Tage wahres Frühlingswetter.

7.2.  Am Schulgebäude wird an der Ecke gegen Neumühl eine neue elektrische Lampe angebracht, so auch an der Pfarre, dagegen die Lampe an der Hauptfront der Schule entfernt.

8.2.  Seit 16 h Hochwasser, es regnet.

16.2.  Bei mäßiger Kälte Schneefall.  23.2. Wieder Schneefall, diesmal ausgiebig: 35 cm.

25.2.  Wetterumschlag, großes Tauwetter.          

5.3. Lerchen sind da.

7.3.  Geburts- u. Namenstag d. H. Präsidenten Th. G. Masaryk. Beflaggung der Schule; Schulfeier; die Schüler hören d. Schulfunk über Masaryk.

14.3. Schönwetter, nachm. + 18° C, Schmetterlinge!

20.3.  Den ganzen Tag windig, etwas Regen.

21.3.  Herr Prof. Emil Swoboda inspiziert die hiesige Schule.

26.3.  5 Störche kommen wieder.

28.3.  Die Schwalben erscheinen, die Mandelbäume beginnen zu blühen an.

31.3.  Einstellung der Heizung (Schule)

16.4.  Begräbnis des an Gehirnhautentzündung verstorbenen Schülers Hans Nawratil (3. Kl.)

18.4. bis 27.4.  Die Lehrzimmer müssen wieder geheizt werden.

1.5.  Nachm. das 1. Gewitter im J. 1933.

2.5.  Der vorm. Unterricht beginnt um 7 h.

11.5. – 12.5.  Beständiger Regen.

16.5.  Bedenklicher Temperaturfall. Frostgefahr.

19.5.  Beginn der kirchlichen General-Visitation durch den Brünner Bischof Dr. Josef Kupka.

20.5.  Religionsprüfung der röm.kath. Schuljugend in der Schule durch den H. Bischof ( Autogramm auf der Vorseite). Der H. Bischof lobte das Betragen und den Fleiß der Schuljugend.

3.6.  Kühles Wetter         

10.6. Es macht sich eine Besserung im Wetter bemerkbar.

21.6.  Wieder Rückfall ins Schlechtwetter.

3.7.  Es macht sich eine Zunahme der Wärme bemerkbar.

5.7.  Durchschnittliche Tageswärme v. 24° C, heißester Tag. Unter den Kartoffeln macht sich eine Krankheit bemerkbar.

10.7.  Der Getreideschnitt beginnt; gute Ernte in Aussicht.

23.7.  Gewitter, schwül.               

4.8.  Regen, unfreundlich.

15.8.  Schönwetter, lange schon kein so schöner Tag.

Der August mehr feucht als trocken, wenig warm. Schlechte Aussicht auf eine gute Weinernte.

Schuljahr 1933/34

1.9.  Feierliche Schulmesse der röm. kath. Schuljugend unter Teilnahme der lit. Lehrkräfte; hierauf Eröffnungsberatung des Lehrkörpers. Aus nachstehender Tabelle ist die Verteilung der Schüler auf die einzelnen Schuljahre, Abteilungen und Klassen ersichtlich.

Klasse I II III
Abteilung 1. 2. 3. 1. 2.
Schuljahr 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8.
Schüler 8 7 12 4 5 4 16 12 7 12 9 7 8 14 6 5
Schuljahr 15 16 9 28 19 16 22 11
Abt. 15 25 28 19 49
Klasse 40 47 49
Lehrkörper Dienstcharakter Kl.lr.krft. der Lehrverpfl. gesamt
Ernst Hauska def. Oberlehrer II eig.19 h -  fremd 0 19 h
Erwin Korger def. Lehrer III 26 h                    3 h 26 h
Elfriede Janik def. Ln. I     20 h         -          4 h 24  h
Irmtraute Böhm Aushilfsln. f. weibl. Handarbeit I. Gruppe  (3.4. u. 5. Schj.)   3 h

II. Gruppe   (6.7. u. 8. Schj.)   4 h

7 h
Franz Sigmund röm. kath.  Pfarrer In jeder Kl. 2 h 6 h

8.9.  Im Orte werden vom Distriktarzte einige Keuchhustenfälle sichergestellt.

11.9.  Halsschmerzen treten unter der Schuljugend auf.

14.9.  Fast ½ h Gewitterregen

21.9.  9 h Regen, dann Aufheiterung und herrliches Wetter.

5.10.  Leichter Frost. Beginn der Weinlese im Prittlacher Gebiete.

16.10.  Beginn der Heizung der Lehrzimmer der hiesigen Schule.

22.10.  Schönwetter, in der Sonne + 28 ° C.

26.10.  Regnerisch, kühl               

27.10. Regnerisch, kühl, windig

28.10.  Tag der Freiheit, hell, kühl fast kalt, sehr windig. An der Schule Feier des Tages.

4.11.  Abschlußlese im Fürst Liechtensteinschen Weingarten, Langviertel.

6.11.  Der Leiter der Schule erkrankt an akuter Prostata und ist bis 19.11. bettlägerig; versieht keinen Schuldienst.

8.11.  Lehrer Erwin Korger wird kontumaziert (Quarantäne), versieht keinen Schuldienst.

6.– 8. Halbtagsunterricht in d. 2. u. 3. Klass

8.– 19. Halbtagsunterricht in d. 1. u. 2. Klasse. 3. Klasse schulfrei.

20.– 26. Halbtagsunterricht in d. 1. u. 3. Klasse. Ganztags-Unt. i. d. 2. Kl.

Der November war ein sehr ungünstiger Schulmonat ( Erkrankung d. Oberlehrers, Masern-Epidemie unter der Schuljugend. Versäumnis: 1. Kl. 26.9, 2. Kl. 12.5; 3. Kl. 10.5) und Kontumazierung des Lr. E. Korger.

2.12. Mäßig kalt, nachm. Tauwetter, schwach bewölkt.

9.12.  6 h  - 7° C. leichter Schneefall

15.12.  Nebel, unfreundlicher, düsterer Tag.

Die 2. Hälfte des Monats ist mit Ausnahme einiger Tage trüb, neblig, verregnet. Auch in diesem Monate ist der Gesundheitszustand der Schuljugend ungünstig, der Schulbesuch schlecht.

  1. Kl. 24.4, 2. Kl. 19.2, 3. Kl. 11.7 %

24.12.  Jedes Schulkind bekommt Schreibhefte als Weihnachtsgabe der Gemeindevertretung (650 Kc), vorher eine festliche Weihnachtsfeier.

  1. – 31. Mäßig kalt, feucht, einige Tage S-O Wind.

Ges. 24.1.1934 Prof. Emil Swoboda; Bez.Sch.Insp.

1934

1.1.  Trüber, unfreundlicher Tag. Durchschnittliche Tagestemperatur ?

3.1.  Tagescharakter wie am 1. u. 2. hie u. da Regen.

4.1.– 6. 1. Etwas Aufheiterung, schwacher Frost.

8.1.  Öfters Schneefall – 3° C.

11.1.  5 h  - 7° C, heiter, S-O Wind.

12.1.  6 h  - 3° C trüb, nachm. Rauhreif.

15.1.  Mittlere Tageswärme  - 1° C, sehr leichter Schneefall.

17.1.  Früh =° C, nachm.  + 8° C, Tauwetter.

22.1.  Echtes Frühlingswetter, + 17° C.

24.1.  Früh  - 5° C.  hell.  Inspektion d. Schule durch den Herrn Bezirks-Schulinspektor Professor Emil Swoboda.

25.1.– 31.1. Meist heiter bei mittlerer Tages-Temperatur zwischen – 2 bis 5° C.

1.2.– 6.2. Während dieser 6 Tage Früh-Temperaturen zwischen – 8 bis – 2° C. Luftbewegung v. N u. NO meist heiter, trocken.

8.2.  Bei + 2° C mittlerer Tages-Temperatur d. ganzen Tag über Sturm (Westwind mit gut 80 KM St.-Geschwindigkeit)

9.2– 19.2. Trübe Tage mit Temperaturen etwas über 0° C.

20.2.  Nachm. NW-Sturm

21.2.– 25.2. Durchschnittl. Tages-Temp. + 5° C. Schwach bewölkt, mäßige Winde a. NW.

1.3.  6 h  + 6° C. heiterer, windstiller Tag, trocken.

3.3.  Hochwasser  mäßig

8.3.  5 h  0° C.  Schneeflocken treiben, naßkalt.

10.3.  Schöner, sonniger Tag. Schulkinder sahen Kibitze.

13.3.  Einbruch in den Keller d. Bgmst. Adolf Fibich Nr.41. (4 Eimer Weißwein gestohlen, die Spur geht nach Rakvice.)

15.3.  Vorm. mäßiger Regen.

20.3.  Früh Frost, hell, nachm. schön.

26.3.– 29.3. Schulreinigung u. Sockel-Streichen in der 3. Klasse.

30.3.  Mandel- u. Pfirsichbäume beginnen zu blühen.

3.4.– 5.4. Unbeständiges, regnerisches Wetter. 6.4.  Frost

10.4.  Assentierung, 5 Taugliche, regnerisch.

12.4.  Schwalben kommen. Prachtwetter.

14.4  Kirsch-, Apfel- u. Birnbäume blühen.            

16.4.  Der Kuckuck ruft.

17.4.  Es kommen einige Schüler barfuß zur Schule, nachm. + 20° C,

23.4.  Nachm. 1. Gewitter (Fern-G. im NW)

29.4.  5 h  11° C, hell, 1. Viehaustrieb. Franz Hlinetzky Nr.12. , eine Kuh 3 Kälber ausgeschüttet.

1.5.  Der Mai stellt sich schön ein, heiter, windstill.

6.5.  Das 1. Gewitter über Prittlach (10`)

6./7.5. Stefanik Gedenkfeier.

13.5.  Muttertag, nachm. + 30° C.

14.5.  Drückend heiß, um 12 ¼ h Gewitter mit Hagel. Schaden unbedeutend.

15.5.  Landregen den ganzen Tag.

16.5.  und die 2 folgenden Tage herrliches Wetter.

19.5.  Smetana – Dvorak – Feier in der Schule.

27.5. u. 28.5. Kleiner Frost

3.6.  Von 14 ¼ - 16 ½  Gewitterregen.

10.6.  Regnerisch                           

18.6.  Nachm. im Schatten + 30° C.

20.6.  Landregen                            

25.6.  Abermals ein heißer Tag, nachm. + 32° C.

26./27./28.6.  regnerisch. Schluß d. Schj. 1933/34.

30.6.  Während des Tages öfters Gewitter.

8.7.  Beginn des Getreideschnittes.

16.7.  Der Getreidedrusch in vollem Gange (Erträgnisse: Korn – schlecht, Weizen – mittel)

18.7.  Regnerisch.                          

19.7.  Es folgen schöne, trockene Tage

2.8.  Regnerisch                             

14.8.  Gewitter

21.8.  Dieser Tag und die folgenden Tage  schön.

26.8.  Regen. Auftreten der Traubenfäule.

29.8.  Beginn – vorzeitig – der Weinlese. Most höchsten 16° Wagner-Wage.

1./2.9.  Beide Tage sind verregnet. Die Winzer lassen sich nicht mehr zurückhalten und gehen an die Weinlese.

3.9.  Beginn des Schuljahrs 1934/35

Um 7 ½ Uhr feierliche Schulmesse mit veni sancte, anschließend Einführung der Schuljugend in den Schulbetrieb. Eröffnungsberatung.

Die Verteilung der Schuljugend auf die einzelnen Klassen, ihre Abteilungen u. aufsteigenden Jahrgänge (früher Schulj. genannt) ist aus nachstehender Tabelle ersichtlich:

Klasse I II III
Abteilung 1. 2. 3. 1. 2.
Schuljahr 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8.
Schüler 8 7 12 4 5 4 16 12 7 12 9 7 8 14 6 5
Schuljahr 15 16 9 28 19 16 22 11
Abt. 15 25 28 19 49
Klasse 40 47 49

Über die Lehrkräfte, über ihren Dienstcharakter und ihre Dienst-Lehrverpflichtung gibt nachstehende Tabelle Aufschluß:

Lehrkörper Dienstcharakter Kl.lr.krft. der Lehrverpfl. gesamt
Ernst Hauska def. Oberlehrer II eig.19 h -  fremd 0 19 h
Erwin Korger def. Lehrer III 26 h                    3 h 26 h
Elfriede Janik def. Ln. I     20 h         -         4 h 24  h
Irmtraute Böhm Aushilfsln. f. weibl. Handarbeit I. Gruppe  (3.4. u. 5. Schj.)   3 h

II. Gruppe   (6.7. u. 8. Schj.)   4 h

7 h
Franz Sigmund röm. kath.  Pfarrer In jeder Kl. 2 h 6 h

6.9.  5 h  + 10° C, windstill, der ganze Tag schön.

12.9.  Beendigung der Weinlese. Die Spätlese hat quantitativ nicht, qualitativ sehr befriedigt.

Es folgen eine große Reihe sehr schöner Tage.

25.10. Den ganzen Tag trüb, regnerisch.

29.9.  Nach den trüben Tagen wieder Schönwetter.

5.10.  Der Tierschutztag wird klassenweise begangen.

19.10.  Trauerfeier für den ermordeten König Alexander von Jugoslawien.

28.10.  Tag der Freiheit. Trüb, feucht. Schulfeier (Ansprache des Leiters der Schule, Abhören der Rundfunk-Sendung aus Prag für die deutsche Schuljugend, Staatshymnen.

31.10.  Der Weltspartag wird klassenweise gefeiert.

1.11.  Heiter, kühl, nachm. wärmer.

2.11.  Heiter  5h  - 1° C, frostig, nachm. Eintrübung.

10.11.  Feucht, kühl, regnerisch.

14.11.  Mildes Wetter, Wolkentreiben.

26.10.  Beginn er Heizung der Lehrzimmer. Die 2. Novemberhälfte hat meist trübes Wetter.

10.11.  Ln. Elfriede Janik, Klassenlehrkraft der 1. Klasse erkrankt an Blinddarmentzündung, Halbtagsunterricht in der 1. u. 3. Kl.

Dez.  In der 1. Hälfte des Monats Temperatur 0° - + 5° C, Himmel halb bewölkt, mehr windstill und fast trocken. In der 2. Hälfte d. Monats meist trübe, unfreundliche Tage, häufig Regen. In den Weihnachtsferien naßkalt.

29.12.  Frost, Aufheiterung.

31.12.  Vormittags heiter, nach 20 h mäßiger Schneefall.

Ges. 12.3.1935; Prof. Emil Swoboda Bez.Sch.Insp.

 Nachtrag aus dem Jahre 1934:

Die aus dem Jahre ( lt. Gedenkbuch 1836) stammende Orgel der hiesigen Pfarrkirche versagte am ? Kirchtag-Sonntag 1934 – 7. – völlig ihren Dienst. Dies ist leicht erklärlich. Niemand kann sich recht erinnern, wann die Orgel zuletzt auf ihre Tauglichkeit untersucht worden wäre. Schon altersschwach wurden ihr im Kriegsjahr 19 ?  noch 24 Oktavpfeifen genommen. Nun bleibt nichts anderes übrig: entweder die Orgel zu reparieren, oder eine neue anzuschaffen. Der Kirchenkonkurrenz-Ausschuß      (eingesetzte Ortsgemeindevertretung zur Besorgung des anteiligen Aufwandes für die Kirchenerhaltung) entschied sich für die Reparatur der Orgel. Die Reparatur besorgte der in Ober-Wisternitz wohnhafte Orgelbauer Josef Schneider. - Abschrift seiner Rechnung:

9.8.  Die Orgel besichtigt: 15 Kc

22.8. – 6.10. die Orgel gereinigt, ausreguliert, repariert: 2100 Kc

24  Oktavpfeifen: 520 Kc

13 Pfeifen Flötz 4 ?: 190 Kc

45 Pfeifen  - „ -  8: 1000 Kc                                           

_______

Den Betrag erhalten am 4.11.1934: 8825 Kc

1935

Der Jänner zeigte wenig Wintercharakter, nur hie und da trug die Landschaft ein Winterkleid. Der Monat war mehr feucht als trocken.

1.1.  den ganzen Tag trüb u. meist regnerisch. SW-Wind, mittlere Tagestemperatur + 6° C.

3.1.  Es versucht zu schneien bei + 2° C.

5.1.  Endlich Schnee v. 4.1.  20 h abends schneit es ( - 2° C)

8.1.  Wetterumschlag, Tauwetter, abends 18 h  - 8° C. Die nachfolgenden Tage zeigen Temperaturen unter 0° C bis – 11° C.

17.1.  Wolkig, es regnet mit Schnee vermischt.

19.1.  Mondfinsternis, schön sichtbar, Kälte setzt wieder ein.

21.1.  5 h - - 17° C, hell, windstill, kältester Tag im Jänner.

24.1.  bis 30.1. meist trüb. 26.1. durch einige Minuten Schneefall.

31.1.  Fast den ganzen Tag trüb, um 16 h Schneegestöber.

1.2.  5 h  0° C Aufheiterung, nachm. heftiges Schneegestöber von kurzer Dauer.

1.– 4.2. Halbjahres-Schulferien.

3.2. Um 7 h plötzliche Eintrübung bis 8 h, sehr heftiger u. ausgiebiger Schneefall.

7.2.  Es setzt Kälte ein, die bis zum 15.2. mit einigen Schwankungen anhält (11.2. früh – 13° C)

15.2. Die Schule hat keine Kohle mehr.

17.2. Den ganzen Tag Sturmwind, der den Gemeindeturm beschädigt (Mörtel fällt ab, das Zifferblatt der Südseite wird beschädigt), nachm. Regenbogen.

18.2. Die Schule erhält 30 Z Kohle.

19.2. Hell, windstill, mittags in der Sonne + 20° C. Die Winzer beim Rebschneiden.

20.2. Früh leichter Frost. In der Nacht auf heute ist die Thaya aus den Ufern getreten, in Neumühl großer, gefährlicher Eisstoß.

22.2. Ln. Elfriede Janek erkrankt, nimmt am 25.2. den Dienst wieder auf.

23.2. Es regnet von 16 h – 19 h, dann hell.

28.2. Früh leichter Frost, nachm. Eintrübung, v. 18 – 23 h Regen.

2./3.3. Regentage.

6.3.  5 h   -9° C  Aschermittwoch. Schulfeier aus Anlaß des morg. 85. Geburtstages d. H. Präsidenten Th.G. Masaryk. Schuljugend u. Lehrkörper erscheinen im Festkleide. Von 8 – 8 ½ h Unterricht, dann Ansprache ( Werdegang des Jubilars, Würdigung seiner Person) von 9 h an Abhören des Schulrundfunks von Prag, Beflaggung des Schulgebäudes. 11 h Festsitzung der Gemeindevertretung, nachm. gemütliches Beisammensein dieser Körperschaft im Gemeindekeller bei Wein und Geplauder. Nachts Schneefall.

9.3.  Stürmisch, Eintrübung.

11.3.  Früh Frost, hell, windstill, schöner Tag.

12.3.  5 h  -2° C, nachm. i.d. Sonne +12° C.

Inspektion der Schule durch den Herrn Bez.Sch.Inspektor Professor Emil Swoboda. Es folgen eine Reihe schöner Tage mit schwachen Froste in der Früh, nachm. mit Temperaturen bis + 20° C.

23.3.  von 7 h bis 17 h Regen. Die Schulheizung wird eingestellt.

28.3.  Fern-Gewitter, kühl, trüb.

29.3.  Nach 16 h  4 h Schneegestöber, hernach blauer Himmel.

1.4.  5 h  - 2° C. 6 h Hochnebel, abends schwacher Regen; das Regenwetter dauert mit Unterbrechungen bis zum 4.4. an.

4.4.  Schönwetter. Schüler sahen 14 Störche gen Norden fliegen.

8.4.  um 20 h heftiger Gewitterregen, das 1. Gewitter über Prittlach im heurigen Jahr. Tags vorher Ankunft der ersten Schwalben.

11.4. – 19.4.  Regen, besonders am 19.4.

23.4.  Lehrer Erwin Korger 1 Tag wegen eitriger Angina von der Schule abwesend.

27.4.  Erster Viehaustrieb auf die Hutweide.

28.4.  Verregneter Tag.

1.5.  6 h  + 6° C. Windig, trüb, unschön.

2.5.  Frost, Schaden in den Weingärten.

3.5.  Assentierung. 6 Burschen der 3. Kl. wurden für tauglich befunden.

4.5.– 12.5. Schöne, sonnige Tage mit fast immer gleichem Wettercharakter. 19.5.  Abermals ein schöner, sonniger Tag.  8 – 19 h Wahlen in das Abgeordneten-Haus und in den Senat. ( Resultate in der Gemeindechronik). Von 16 h an Regen und sehr kühl. Es folgt eine verregnete Woche.

26.5.  Ein schöner Maisonntag. Wahlen in die Landes- und Bezirksvertretung (Ergebnis in der Gemeindechronik).

Am 10. u. 11. März fand in Feldsberg der 6. Südmährische Weinmarkt statt. Auch Prittlach beteiligte sich daran mit einigen Kostproben. Die Kostproben waren bald vergriffen. Der „Prittlacher“ fand ungeteiltes Lob. Die Doppel Nr. 4/5 der Weinzeitung f. d. CSR, Leitmeritz, 6.9.1935, enthielt nachstehenden Artikel aus der Feder des H. Mathias Zipfel, Weinhauers, Prittlach Nr.30

1935 Weinbau in Prittlach

29.5. Den ganzen Tag Regen, dieser ist sehr notwendig gewesen.

1.6. – 19.6.  Prachtwetter, nur am 12.6. um 3 ½ h Gewitterregen. Eine sehr gute und auch reiche Heuernte steht bevor. 19.6. nachm. etwas Regen.

20.6. Herrlicher Fronleichnamstag, kein Staub, keine Hitze am Vormittage.

22.6. Kleiner Grasverkauf, dem am 24.6. der große Grasverkauf folgen wird. Die Heumahd beginnt.

27.6. Wolkenloser, heißer Tag. Bis heute der heißeste Tag des heurigen Jahres. Im Schatten + 37° C.

28.6. Ein Freudentag der Schuljugend und auch aller Lehrpersonen. Schulabschluß. 7 h Gottesdienst, dann verteilen der Schulnachrichten und Entlassungszeugnisse. 22 Schulkinder treten nach vollendeter Schulpflicht aus, 12 treten neu ein. - Der 28.6. ist nachm. verregnet.

3.7.  3 h Ferngewitter im Westen, mittags wieder Ferngewitter, um 14 ½ h leichter Gewitterregen.

4.7.  Schöner Tag. Im Turnsaale wird der von der Gemeindevertretung im Frühjahr schon beschlossene Durchbruch in die wegen der Errichtung des Kriegerdenkmals vermauerte Kohlenkammer begonnen – aber auf halbem Wege nach ¼ täg.  Arbeit aufgegeben. Grund angeblicher: Der Durchbruch der Mauer ist unmöglich -. 3 Fuhren Schulkohle, gst. 42,5 Z, diese müssen, da für die Schulkohle kein Raum vorhanden ist, im Fürstenkeller eingelagert erden.

5.7.  6 h  + 19° C. Klarer Himmel. 7 h  Wolken kommen von W. Es beginnt zu regnen. An und ab regnet es mit kleinen Unterbrechungen bis 12 h, auch nachm. etwas Regen, dann Aufheiterung und schön. Es folgen einige sehr schöne Tage.

12.7. Der Getreideschnitt beginnt.

14.7. Nach einigen Jahren ein Begräbnis eines Schulkindes. Die am 28.6.1935 schulentlassene, an Lungen-Tuberkulose verstorbene Kath. Pichler Nr.6 wird zu Grabe getragen.

16.7.  In der Nacht v. 16.7. auf den 17.7. ausgiebiger Regen.

19.7.  In der vergangenen Nacht wieder Regen. Es folgen schöne, regenfreie Tage.

21.7. – 29.7. Kirchtagszeit. Während dieser Zeit mildes Wetter.

1.8. Der Getreidedrusch auf der Hutweide beginnt. Gesprochen wird von einigen Diebstählen von gemähtem Getreide vom Felde.

4.8. Die Frühtemperaturen nehmen bis zu diesem Tage zu. Heute um 6 ½ h   + 23° C., L 758. Nachm. 16 h Fern-Gewitter.

10.8.  Nachm. etwas Regen.

13./14./15.8.  Verregnete Tage, doch zu wenig Regen. Es folgen nun einige schöne Tage.

21.8. Wolkenbildung, im S u. SO trüb. Es fallen nur einige Regentropfen.

22.8. Die Schulreinigung beginnt, beendet wird sie am 26.8.  D. Sockel werden gestrichen, Fenster eingeglast, die  Schlösser repariert.

27.8. Nachm. etwas Regen.

1.9. Die Schwalben fliegen sehr geschäftig hin und her.  Schönwetter.

2.9. Beginn des Schj. 1935/36

Um 7 ½ h Messe für die Schuljugend; an ihr beteiligen sich alle Schüler und die 3 lit. Lehrkräfte. Mit 1.9. besuchen die hiesige Schule 121 Schulkinder. Wie die aufsteigenden Jahrgänge auch die einzelnen Klassen und ihre Abteilungen laut Erl. d. Bez.Sch.R. v. 10.7.35 Zl 370, aufgeteilt worden sind, gibt nachstehende Tabelle eine übersichtliche Auskunft:

Klasse I II III
Abteilung 1. 2. 1. 2.
Schuljahr 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8.
Schüler 8 6 9 5 7 6 11 4 5 4 16 12 7 11 6 4
Schuljahr 14 14 13 15 9 28 18 10
Abt. 14 14 13 24 56
Klasse 28 37 56

Nachstehende Tabelle gibt wieder über den Lehrkörper Aufschluß:

Lehrkörper Dienstcharakter Kl.lehrer der Lehrverpflichtung gesamt
Ernst Hauska def. Oberlehrer II eig.22 h -  fremd 0 22 h
Erwin Korger def. Lehrer III 26 h 26 h
Elfriede Janik def. Lehrerin I     20 h         -         1 h 21  h
Irmtraute Böhm I. Gruppe  (3.4. u. 5. Schj.)   3 h

II. Gruppe   (6.7. u. 8. Schj.)   4 h

7 h
Franz Sigmund röm. kath.  Pfarrer In jeder Kl. 2 h 6 h

4.9.  Nachmittags setzt Regen (ein).

5.9. / 6.9.  Verregnete Tage.

8.9.  Sturmwind von NW bei meist heiterem Wetter

11.9.  Nachmittag fast sommerlich. Wärme um 3 h noch + 30° C.

11.9.  – 23.9.  Beständig der gleiche Wettercharakter, nämlich trocken, vorm. kühl, abends kühl, nachm. schwach windig.

23.9.  7 ½ h  + 18° C, B 759. Erster Herbsttag. Vorm. trüb, nachm. Aufheiterung, 21 h Regen, nachts mehr.

26.9.  Heftiger Wind, Sturm, spätere Beruhigung.

28.9. /29.9.  An den Nachmittagen Schönwetter bei + 30° C. Der ? mehr trocken als naß. Für die Landwirte ungünstig, da sie die Felder nicht ackern können.

23.9.  Es beginnt die Weinlese, Most bis  ? °. Regnerische Tage.

2.10.  Abends Regen.

5.10.  Nachts Sturmwind. Es folgen schöne Tage.

13.10. Winzer-Dankfest. Vorm. Kirchgang mit Musik, 25 Kg schwere Winzerkrone. Nachm. Platzmusik, Festzug mit 12 Wagen (Veranschaulichen aller Arbeiten des Winzers während des Jahres; Heldenehrung, Konzert der Kapellen, Tanz, Rede, Buschenschänke, u.a.m. Rein-Einnahme ….

17.10. Lese der Weißtrauben in den Fürstl. Liechtensteinschen Weingärten. 70 Leser. Die Fürstin v. Liechtenstein wohnte nachm. der Weinlese bei.

19.10. Der Eisgruber Gesangverein veranstaltet im Gemeindegasthause unter Leitung seines Chormeisters Bachlehrer Hugo Bartl einen gut besuchten gelungenen Volksliederabend.

20./21. u. 22.10.  Regenwetter.

22.10. Heute ist mit der Heizung der Lehrzimmer begonnen worden.

8 Finanzer überprüfen die Weinvorräte in Prittlach.

24.10. Ganzen Tag Regen.

26.10. Von 10 – 11 h Feier des 28. Oktobers. Ansprache der Klassenlehrkräfte. Abhören der Prager Rundfunkfeier durch 2 Radio, Absingen der Staatshymnen.

28.10. Staatsfeiertag. Das Fest ist ganz verregnet. Nachm. nach 15 h heftiger Gewitterregen.

30.10. Schon vor Mitternacht Regen, nachm. leichte Besserung.

1.11. Schönwetter. Oberschulrat Dr. Artur Mayer gestorben.

2.11. Nachm. + 20° C, Bienen fliegen aus.

3.11. Mittags Kaminbrand im Hause des Johann Ludwig Nr. 63.

4.11. Erster Reif.

5.11. Von 19 h bis 6.11. nachm. ununterbrochen Regen.

8./9./10.11. Verregnete Tage

12.11.  Erkältungserkrankungen unter der Schuljugend.

Die 2. Novemberhälfte hat fast immer trübes, nebeliges Wetter.

18.11. Regentag.

1.12. Der Dezember beginnt mit Regen, es regnet 2 Tage.

4.12. Erster Schnee 1935/36

9.12. Es schneit und regnet. In der Nacht Sturm.

12.12. Die Kälte nimmt zu; 9 h  - 2° C.

14.12. Präsident Th. G. Masaryk tritt von seinem Amte zurück, polit. Krisengipfel ?

18.12. 9 h  + 2° C.

Außenminister Eduard Benes wird zum Präsidenten der CSR gewählt. (340 St. für, 24 St. gegen ??)

20.12. Nachts Temperaturen unter 0° C, nach 20 h Schneefall (5cm).

21.12. Um 12 h beginnen die Weihnachtsferien, die bis 6.1.1936 dauern.

23.12.  7 h  - 5°C, B 753, hell, Luftbewegung v. Osten.

24.12. Wetterumsturz, Tauwetter, trüb. Zu Weihnachten trüb, naß, unfreundl.

27.12. Schnürlregen.

30.12. Zeitweise Regen, so auch am 31.12. Regen, Nebel, abends und nachts Sprühregen

Masaryk der Erzieher

In Anbetracht der einzigartigen Verdienste, die sich der wegen seines hohen Alters freiwillig abtretende Präsident der CSR, Th. G. Masaryk, um die Staatsgründung erworben hat, wird ihm Kraft des Gesetzes-Beschluß des Ministerrates vom 13.12.1935 – der Titel „Erster Präsident der Republik“ mit dem ehrenden Beinamen „ der Befreier “ verliehen.

Präsident Masaryk residiert auch nach seinem Rücktritte auf Schloß Lana, das ihm einschließlich des gesamten dortigen Inventars zur Nutznießung auf Lebensdauer überlassen wurde.

 1936

1.1.  vormittags trüb bei + 6° C, mittags sehr windig, nachm. Aufheiterung + 15° C.

Wieder einmal eine Störung in der elektrischen Sichtleitung. 11 Gänse sind die Urheber der Störung.

7.1. Wetter-Änderung. Frost. Ende der Weihnachtsferien.

8.1.  Trüber Tag. Totale Mondfinsternis. Diese ist wegen des Wolkentreibens sehr schlecht zu beobachten.

10.1.  Von 20 h an bis 4 h des folgenden Tages zeitweise starker Regen.

11.1.  Heute ein echtes Aprilwetter.

19.1.  Vorm. Frost  - 5° C, windig, nachm. starker Nebel, Rauhreif. Der Lehrkörper beteiligt sich über Auftrag der polit. Bez.Vwltg. an einem 5 stünd. Vortrage über Luftschutz in Auspitz, ?.

23.1.  Abermals ein stark verregneter Tag.

Der Rest des Monats hat trübes, regnerisches Wetter bei Temperaturen schwach über 0°.

31.1.  Abschluß des 1. Halbjahres 1935/36, Verteilen der Schulnachrichten. Am 17.1. wurde der Unterricht in der 1. Kl. wegen eines am Vortage erlittenen Unfalles der Kl. Ln. Elfriede Janik von den übrigen lit. Lehrkräften erteilt. Die Lehrbücherei wurde um 15 im Staatsverlag erschienenen Bücher (Gesamtwert 115 Kc 50 h) vermehrt.

31.1.  Der Rost des Ofens der 2. Kl. zerbrach während des Unterrichtes. Es wurde ein Reserveofen aufgestellt.

Der Jänner war mild, trüb und feucht. In der Pflanzenwelt regt es sich. Maikäfer und auch Schmetterlinge zeigen sich.

1.2.  Vormittag noch trüb, nachm. hell, Schönwetter, mild.

2.2.  Vormittag trocken, nachm. setzt um 14 h Regen ein, der bis nächsten Tag mittags dauert.

9.2.  Etwas Schnee.

8.2.  Wetterumschlag, es setzt trockenes, helles Wetter ein.

9.2./10.2.  Weinkost und Weinmarkt in Prittlach.

13.2.  4 ½ h  - 5° C, B 762, heller, kalter Tag.

14.2.  Kein Religionsunterricht, d. H. Pfarrer an eitriger Angina erkrankt.

23.2.  Den ganzen Tag regnet es. Der Rest des Monats stark verregnet.

29.2.  Endlich Besserung des Wetters, nachm. warm + 16° C.

2.3.  Die Thaya tritt schwach aus ihren Ufern.

6.3.  Gänseblümchen zeigen sich. – Einbruch in die Gemeindekanzlei (alle Akten durcheinander auf dem Fußboden). Die Kasse nicht erbrochen, aber das Geld in der Schublade entwendet. Die Unbekannten durch das Fenster eingedrungen.

7.3.  Den ganzen Tag Regen. – Feier des 86. Geburtstages des Präsidenten-Befreiers Th .G. Masaryk. Anhören der Prager deutsch. Radiosendung. Vorher Ansprache. Schluß: Absingen der Staatshymne.

8.3.  Feldlerchen singen im Freien.

17.3. Lehrer Erwin Korger erkrankt an Beinhautentzündung und unterrichtet erst am 21.3.

18.3.  Frost bei – 2° C, mittags in der Sonne + 12° C.

19.3  Schöner sonniger Tag.  20.3. Um 19 h 58` Frühlingsanfang. – Es folgen einige schöne Tage.

26.3. Donnerstag. Da am Vortage wegen des Marien-Festtages schulfrei war, ist heute (27.3.) Unterricht.

28.3.  31 St. Rebholz-Bündel als Unterzündholz f. die nächste Heizperiode 1936/37 im Schulhofe eingelagert.

30.3.  4 Störche zeigen sich auf den Wiesen. Auch die Schwalben kommen. Nachm. Regen, der bis 3 h des nächsten Tages anhält. – Der März ist mehr trocken als naß. Es gibt viele trübe, windige Tage.

1.4.  4 ½ h  + 7° C. B 757, neblig, windstill, später Aufheiterung.

2.4.  Um 13 h Gewitterregen untermischt mit Hagel, zeitweise Regen.

4.4.  Abermals ein Regentag (es regnete v. 3 h bis über Mitternacht).

6.4.  Früh leichter Frost.

7.4.  Von 12 h mittags an bis einschließlich 14.4. Osterferien (kühle Feiertage – 3 ½ Tage Schulreinigung).

12.4.  Den ganzen Tag starker Regen (Ostersonntag)

13.4.  Wetterumschwung, herrliches Wetter.

17.4.  Regen, einige  ?  Es folgen 2 Tage mit  ?  und etwas Nebel.

20.4.  Die 3. Klasse hat heute und morgen schulfrei. Teilnahme d. L. E. Korger an der Feier des 80. Geburtstages seines Vaters Joh. Korger, gewesenen Bez.Sch.Inspektors.

23.4.  Am Nachmittag Regen.

24.4.  Vorm. wieder Regen, nachm. Schönwetter.

26.4.  Das Barometer steigt, nachm. schön warm.

27.4.  Früh sehr kühl, nachm. wieder warm, abends sehr starkes Schwärmen der Maikäfer.

30.4.  Schwüler Tag, nachm. trüb, abends zeitweise etwas Regen. Dieser Monat war für die Gewächse sehr günstig. Die Bäume zeigten schönen Blütenansatz, der Frost dürfte den Marillenblüten einigen Schaden zugefügt haben.

1.5.  Der Mai beginnt schön, um 11 h setzt aber Regen ein, der bis 14 h dauert. Es bleibt trüb, um 22 h Ferngewitter.

3.5.  7 h  + 15° C.  Ein Tag reich an Gewittern. Es regnet ohne Unterbrechung von 13 – 23 h. Abends ist der Ort 2 ½ h ohne elektrisches Licht.

4.5.  Erster Schultag im Schj. um 7 h.

10.5.  Der Muttertag wird festlich begangen.

17.5  Seit d 3.5. wieder ein Regentag. Es regnet ohne Unterbrechungen. Von 15 h – 18.5. 5 h.

23.5.  Es folgen bis 23.5. verregnete Tage. Die Thaya tritt an einigen Stellen aus den Ufern.

26.5.  4 ½ h  + 12° C., B 757, leichter Nebelschleier.

Furchtbares Unglück an der Thaya in Neumühl. Es ist 7 h. In den Klassen wird der Unterricht mit Gebet begonnen. Während desselben hört man Wagen fahren und Kinder singen. Ein flüchtiger Blick auf die Straße sagt: es sind Schulkinder aus der Nachbargemeinde Rakwice. Gewiß ein Ausflug in die Pollauer Berge, denn die Wagen fahren gegen Neumühl. Vor 9 h Nachricht: Die Fähre bei Neumühl ist mit etwa 40 Rakwicer Schulkindern, 2 Lehrpersonen und einem Fuhrwerk mit 2 Pferden mitten in der Thaya untergegangen. Fast alle sind ertrunken. Alles ist erregt. Die Erregung steigt von Minute zu Minute. Ganz Rakwic fährt oder läuft zur Unglücksstätte hin. Fahrräder, Motorräder und Kraftwagen rasen von weither durch unser sonst stilles Dorf. Auch Feuerwehren und Pioniere fahren durch Prittlach. So geht es den ganzen Tag und einige Tage. Die Nächte auch voll Lärm. (Beigefügte Zeitungsausschnitte schildern das Unglück näher.)

28.5.  4 ½ h  + 14° C, B 752. Schöner Tag. Schulfeier des Geburtstages des Präsidenten der CSR Dr. Eduard Benes. 1.) Ansprache der Klassenlehrkräfte an ihre Schüler; 2.) Vorlesungen; 3.) Anhören des Prager Schulrundfunks; 4.) Absingen der Staatshymnen.

29.5. Während heute in Rakvic 7 Opfer des Neumühler Fährunglücks zu Grabe getragen werden, fand hierorts das Begräbnis auch desselben Unglücks statt. Die hiesige Schuljugend, ihr Lehrkörper, die Mitglieder des Ortsschulrates, fast die ganze Einwohnerschaft und viele Fremde geleiteten Siegfried Hübel zur letzten Ruhe. S.H. wurde hier als Sohn des Gendarmerieoberwachtmeisters Johann Hübel und seiner Mutter Theresia, geb. Burghardt, einer Prittlacherin, geboren. Der Knabe besuchte 2 ½ Jahre die hiesige deutsche Volksschule und trat, da der Gendarmerieposten von hier nach Rakvic verlegt worden war, die Eltern nach Rakvic übersiedeln mußten, in die 5. Kl. tschechische Volksschule seines neuen Wohnortes ein. – Der Wunsch seiner Eltern war, ihren Erstgeborenen in Prittlach zu bestatten.

30.5. Der hiesigen Schule war es wegen des Begräbnisses Siegfried Hübels unmöglich gewesen, ihrem Mitgefühl an dem Unglück von Neumühl durch die Teilnahme am ersten Massenbegräbnis der Opfer sichtbaren Ausdruck zu geben. Mit der Schulfahne und unter Führung des Lehrkörpers sowie in Begleitung des Obmann-Stellvertreters des O.Sch.R. nahm die Schuljugend am zweiten Massenbegräbnis der Ertrunkenen teil. Ein Kranz mit Schleife wurde am Grabe niedergelegt.

31.5.  8 Ertrunkene werden in Rakvic begraben. Daran nehmen sehr viele von Prittlach teil.

1.6.  Den ganzen Tag Regen. Während der ersten 11 Juni-Tage regnet es oft. Es gibt viel Morgen- und Abendnebel über der Hutweide und den Wiesen. Die Thaya ist aus den Ufern getreten. Die Orte jenseits der Thaya sind vom Verkehr mit Prittlach abgeschnitten.

13.6.  Wetterumschlag, blauer Himmel, windstill.

14.6.  Schönwetter. Der Staatspräsident Dr. E. Benes besucht am 2. Tage seines Aufenthalts in Mhr. Schl. nachm. Eisgrub. Würdiger Empfang. Der Leiter der Schule und Lehrer Erwin Korger nehmen am Empfange teil.  Es folgen heiße Tage (18.6.  + 40° C)

20.6.  Nachts heftiges Gewitter.

25.6.  Einige Ferngewitter.

27.6.  Schulschluß. Um 7 h Schulgottesdienst, Verteilen der Schulnachrichten und Entlassungszeugnisse.

30.6. Ergebnis der Einschreibung: 117, davon 16 Neueintretende.

Der Juni war mehr feucht als trocken.

1.7. Der Juli beginnt schön.

4.7. Beginn der Heuernte im Prittlacher Gemeindegebiete. Guter Ertrag.

10.7. Getreideschnitt, voraussichtlich gute Mittelernte.

12.7. Nachmittags beständig Regen.

19.7. Warm- u. Schönwetter, abends Sturmwind, hernach etwas Regen.

21.7. Von diesem Tage an bis zum 27.7. unbeständiges, meist regnerisches Wetter.

Es macht sich in den Weingärten  das Auftreten von  ?  pilzen bemerkbar.

Die nachfolgenden Tage haben Schönwetter.

1.8. Dieser und der nachfolgende Tag haben Landregen.

Der Monat August ist trocken. Es regnete (hie) und da nur sehr wenig am 4.8. u. 20.

26.8. Den ganzen Tag über Sturmwind.

30.8. Nach einem prachtvollen Tage, früh Bodennebel, dann halbwegs schön.

31.8. Früh etwas Regen, den ganzen Tag trüb, nachm. setzt Regen mit Donner ein.

Festgehalten soll hier werden die Wiederherstellung des Prittlacher Gemeindeturmes.

Da das Gemäuer des Turmes schon durch viele Jahre stellenweise recht beträchtlich vom Mörtel bloßgelegt war, zeitweise oft große Mörtelflächen abfielen, das Aussehen des Turmes unschön war, wurde der Turm mit frischen Mörtelanwurf versehen. Begonnen wurde mit den Arbeiten am 20.5., abgeschlossen wurden sie am 20.6.. Beschäftigt wurden hiebei alle Prittlacher Maurer (6), beständig 2, zeitweise auch 6 Taglöhner. Verarbeitet wurden ?  m3 Kalk,  ?  m3 Sand,  ?  Z Zement,  ?  hl Tünche ?, und  ?  l  Leinöl. Durchgeführt wurden die Arbeiten von Karl Hollubek, Maurermeister Saitz, die Erneuerung der 4 Zifferblätter  ?  Malermeister Saitz, die 1 m langen Zeiger, Schmiedmeister Vinzenz Schmidt, Prittlach. Gesamtkosten 19216 Kc.

Während der vorerwähnten Arbeiten wurde eine Sirene für elektrischen Antrieb im höchsten Teile des Turmes eingebaut ( Gesamtkosten ? ) .

Gemeindeamtlich wurde für Prittlach für das Wirtschaftsjahr 1935/36 pro ha erschätzt: Weizen 21 Z, Korn 18 Z, Gerste 22 Z, Hafer 18 Z, Mais 45 Z, Kartoffeln 150 Z, Zuckerrübe 250 Z, Futterrübe 300 Z (Diese Zahlen entsprechen einer hierortigen Mittelernte)

Die letzte Volkszählung (1.10.1930) zeigte für Prittlach folgendes Ergebnis: Bewohnte Häuser: 205, Wohnparteien: 236, Einwohnerzahl: 821, davon 408 Männer, 413 Frauen. - Nach dem Glauben: röm. kath.: 812, deutsch evang.: 2, israelitisch: 7. - Nach der Staatszugehörigkeit: CSR 807, staatsfremd: 14; nach der Volkszugehörigkeit: Tschech.: 30, Deutsch:  777, ohne Angabe der Volkszugehörigkeit (da staatsfremd): 14. Nach dem Berufe: Landwirtschaft, Forstwirtschaft, Fischerei: 589; Industrie, Gewerbe: 100; Handel und Geldwesen: 12; Verkehr: 10; öffentl. Dienst u. freie Berufe: 34; häusl. u. pers. Dienst u. sonstige Berufe: 75; ohne Angabe d. Berufes: 1.  (Das sind amtliche Angaben, welche das Gemeindeamt nach vielen Angengen endlich in jüngster Zeit erhalten hat.)

1.9. Beginn des Schuljahres 1936/37. Um 7 Uhr heil. Christamt an dem sämtliche Schulkinder mit den 3 lit. Lehrpersonen teilnahmen; hierauf Einführen der Schüler in den Schulbetrieb; Anfangsberatung der Lehrkörper.

Über die Verteilung der Schuljugend auf die aufsteigenden Jahrgänge, Klassen und ihre Abteilungen gibt nachstehende Tabelle Aufschluß: 

Klasse I II III
Abteilung 1. 2. 1.
aufst. Jg. 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8.
Z.d.Schüler 9 10 7 6 9 5 6 5 11 4 6 4 11 12 4 8
Schuljahr 19 13 14 11 15 10 23 12
Abt. 19 13 14 26 45
Klasse 32 40 45

Tabelle über die Lehrpersonen, ihren Dienstcharakter, ihren Gehaltstarif und wöchentliche Lehrverpflichtung

Lehrperson Dienstcharakt. Geh. Lehrer der Lehrverpflichtung gesamt Anm.
Ernst Hauska def. Oberlehr. 11 II eig.22 h -  fremd 0 22 h
Erwin Korger def. Lehrer 8 III 26 h   -     0 26 h
Elfriede Janik def. Lehrerin 3 I     20 h         -         1 h 21  h ???
Irmtraut Böhm Ln f. Haushaltskunde 1. Gruppe  (3.4. u. 5. Schj.)   3 h

2. Gruppe   (6.7. u. 8. Schj.)   4 h

7 h angest.z. 20.9.
Franz Sigmund röm. kath.  Pfarrer in jeder Kl. 2 h 6 h

Ges. 6.10.1936 Emil Swoboda; Bez.Sch.Insp.

 3.9. Schönwetter, sehr heisser Tag (um 17 h noch 27° C)

6.9. Wetterumschlag, kühler, windig, regnerisch – bis 12.9. anhaltend.

8.9. schulfrei, vom O.Sch.R. gegeben, des Festes Maria Geburt wegen.

16.9. Erkrankung des Leiters der Schule Obl. Ernst Hauska. Beurlaubt vom 16.9. – einschl. 30.9.

Supplierung (Vertretung) in der II. Klasse durch Ausnutzung der Freistunden der übrigen Lehrkräfte und teilw. Halbtagsunterricht in der 2. u. 3. Klasse.

18.9. Lehrerin f. Haushaltungskunde, Irmtraut Böhm, nimmt mit heutigem Tage Abschied von Prittlach (enthoben von Saitz, Prittlach, Neumühl mit 20.9.1936 (Bez.Sch.A. 17.9.1936 ZL 409/527). Die Genannte, die an den 3 genannten Schulen vom 12.9.1932 – 20.9.1936 gewirkt, wurde nach Brünn-Stadt versetzt.

21.9. Dienstantritt der Lehramtskandidatin Eva Bayer als Aushilfslehrerin f. Haushaltungskunde an den Volksschulen Saitz, Prittlach und Neumühl mit 21.9.1936 (Bez.Sch.A. 17.9.1936 ZL 432.

30.9. Obl. Ernst Hauska nimmt den Dienst wieder auf – stundenplanmäßiger Unterricht.

Der Monat September hatte ein mittelmäßiges Wetter. Mit dem 28.9. Beginn der Weinlese. Schlechter Schulbesuch.

1.10. Früh Schnürlregen; 6 Rekruten rücken ein. Bis 5.10. verregnete Tage.

3.10. Tierschutzfeier in der Schule. Schönwetter.

6.10. Inspektion durch den Herrn Bez.Sch.I. Prof. Emil Swoboda.

20.10. Regen; es folgen einige kühle und nasse Tage.

24.10. Auf die Pfarrscheuer wird der Dachstuhl aufgesetzt. Es wurden Wochen vorher die 2 Seitenmauern, die schadhaft waren, abgetragen und jede um  ?  ins Innere versetzt. Die Gesamtkosten:  ??

27.10. Schulfeier des 28. Oktobers. Vormittags Regen, nachm. Aufheiterung.

28.10. Verregnet, so auch der 29. – 31.10.

Die heurige Weinlese brachte gegen das Vorjahr einen geringeren Ertrag, der Wein ist aber gegenüber dem Vorjahre noch besser. 1 L Weißwein kostet ohne Weinsteuer ab Keller 4 – 5 Kc, der Rotwein ist um 1 – 1,50 Kc billiger. In diesem Monate war die Mäuseplage sehr groß. Der Regen vom 28. – 31. 10. Vernichtete fast alle Mäuse.

1.11.– 7.11. Beständig gleiches Wetter, mittlere Tageswärme + 5° C, vorm. trüb, nachm. heiter.

8.11. Ausnehmend schöner Tag. Prachtwetter, nachm. in der Sonne + 23° C.

9.11.– 11.11. Die Wärme nimmt von Tag zu Tag fühlbar ab. Nur hie und da Regen.

2.12.  Erkrankung des Oberlehrers. Regelung des Unterrichtes wie im Sept.

24.12.  Um 14 h findet im Lehrzimmer der 3. Kl. eine schlichte Weihnachtsfeier der hiesigen Schuljugend statt. Jedes Kind bekommt Schreibbehelfe geschenkt. Gesamtkosten 650 Kc.

1937

1.1.– 3.1. Unfreundliches, frostiges Wetter mit Temperaturen etwas unter 0° C.

4.1.  Aufheiterung, etwas kälter als an den Vortagen, NO-Wind.

7.1.   Es setzt stärkerer Frost ein. Dieser wetter-Charakter hält bis zum 15.1. an.

In er 2. Hälfte des Jänners unfreundliches, mehr feuchtes als trockenes Wetter mit Temperaturen etwas über 0° C.

12.1.  Erkrankung des Obl. Ernst Hauska (Venenentzündung).

30.1.  Verteilung der Schulnachrichten für das 1. Halbjahr 1936/37.

31.1. – 7.2.  Halbjahresferien. Während derselben Frostwetter, etwas Schnee.

10.2.  Puskin – Feier in der 3. Klasse.

11.2.  Ausgesprochener Regentag, die nachfolgenden 4 Tage verregnet.

16.2.  Wetterumsturz, trocken, frischer NO-Wind.

Das Ende des Monats ist verregnet.

22.2.  Erkrankung der Ln. Elfriede Janik (Beinleiden).

6.3.  Schlichte Th.G. Masaryk-Feier mit Ansprachen. Abhören der Prager Deutschen Schulrundfunk-Sendung und Absingen der Staatshymnen.

8.3.  Ln. Elfriede Janik nimmt den Dienst wieder auf.

19.3.  Obl. Ernst Hauska, der vom 1.2. d. J. den Dienst versehen hatte, wird für dienstunfähig befunden (Herz, Nerven) und setzt mit dem Unterrichte aus. Halbtagsunterricht in der 2. u. 3. Klasse.

20.3.  Einstellen der Heizung der Lehrzimmer. Ab 12 h Beginn der Osterferien (bis einschl. 3.)

21.3.  Der erste Frühlingstag kühl, trüb, windig.

27.3.  Beteiligung der Schuljugend und des Lehrkörpers an dem Osterfrieden des CSL?  Roten Kreuzes vor dem Kriegerdenkmal – Heldenehrung.

29.3.  Weinkost im hiesigen „Fürstenkeller“ bei großer Teilnahme.

30.3.  Weinmarkt der Fremden, lebhafte Kauflust. Bruttoeinnahme 10.000 Kc.

Im März mußten im hiesigen Gemeindegebiete viele Kornfelder umgeackert werden, da sie durch das schlechte Winterwetter sehr gelitten hatten. (Hierfür Kartoffeln, Mais).

5.4.  Gewitter, öfter am Tage.

15.4.  Erkrankung der Ln. Elfriede Janik (Beinleiden).

23.4.  Anstellung der Aush. Ln. Hermana Kleer  in gleicher Diensteigenschaft an der hiesigen Schule.

24.4.  Dienstantritt der Aush. Ln. Elfriede Feiler in gleicher Diensteigenschaft an der hiesigen Schule. Die Klassenverteilung seit diesem Tage ist: 1. Kl. Hermana Kleer ; 2. Kl. Elfriede Feiler; 3. Kl. Erwin Korger; dieser seit 20.4. mit der aushilfsweisen Leitung der Schule betraut.

Der April war für den Feld- und Weinbau günstiger als der Vormonat.

1.5.  Staatsfeiertag (Samstag). Die Bedeutung der Feier wurde der Schuljugend am Tag vorher erklärt.

3.5.  Beginn des vorm. Unterrichtes um 7 Uhr (bis zum Schuljahresschluß).

5.5.  Sonniger, warmer Tag ( um 6 Uhr + 8° C, 2 Uhr 24° C, abends 18°). Es folgen einige schöne Tage.

10.5.  Häufiger Gewitterregen. Muttertag.

15.5.  Pfingstferien bis einschl. 18.5.

19.5.  Der ganze Tag stark verregnet.

28.5.  Schulfeier des Geburtstages der H. Präsidenten Dr. Eduard Benes. Ansprachen der Lehrkräfte, Vorlesungen, Anhören des Prager deutschen Schulrundfunks, Absingen der Staatshymnen.

Eine sehr reiche Heuernte ist zu erwarten; dafür litten die Weingärten durch das massenhafte

Auftreten des Sauerwurmes sehr. Dazu setzte die Bekämpfung des Schädlings zu spät, meist auch unfachmännisch ein.

3.6.  Religionsprüfung der hiesigen röm. kath. Schuljugend. (Es ist Donnertag).

4.6.  Nach einigen schönen und warmen Tagen setzt regnerisches, kühles Wetter ein.

9.6.  Wetterumschlag, frischer Ostwind.

15.6.  Abermals Verschlechterung des Wetters. Regen, Wolkentreiben. Das Schlechtwetter dauert fast eine Woche lang.

19.6.  Gewittriger, schwüler Tag.

26.6.  Abschluß des Schuljahres 1936/37. Um 7 Uhr Schulgottesdienst; hernach Verteilung der Schulnachrichten und Entlassungszeugnisse (Kn. + Mdch. erhalten das Entlassungszeugnis)

27.6. u. 29.6. Einschreibung der Schuljugend f.d. Schj. 1937/38 (Ergebnis wird am 1.9. d.J. vermerkt werden).

30.6.  Enthebung der Aush.Lrn. Elfriede Feiler und Hermana Kleer von ihren dzt. Dienstposten.

1.7.  Die Heuernte ist im vollen Gange; der Ertrag ist sehr gut.

4.7.  Vormittags Regen, nachm. Aufheiterung, Schönwetter.

12.7.  Beginn des Getreideschnittes.

20.7.  Schöner Tag, weite Fernsicht (Karpaten)

27.7.  Lehrer Erwin Korger übersiedelt nach Gundrum, um dort mit 1.8. die Leitung der dortigen 2 klassigen Volksschule als def. Obl. Zu übernehmen.

9.8.  Beginn der Legung des neuen Fußbodens in der 1. Klasse durch den hiesigen Tischlermeister Johann Schneider Nr. ? . Polster und die Bretter kosteten ?  , die Arbeit 243 Kc 70 h

Die 2. Augustwoche hatte ausnehmend schöne Tage, die 3. Augustwoche ein unfreundliches, verregnetes Wetter.

17.8.  Malermeister Josef Manka, Saitz, beginnt mit dem Ausmalen der 3. Klasse und setzt seine Arbeit mit dem Ausbessern aller Sockeln und dem Weißtünchen des Ganges und der Aborte fort. Die Arbeit dauert 6 Tage. Kosten ?

23.8.  Beginn der Hauptreinigung. Dauer: Die ganze 4. Woche. Der August war bis auf die 3. Woche schön.

Beginn des Schuljahres 1937/38

1.9.  um 7 h Christwort ?, anschließend Verteilen der Schüler auf die einzelnen Klassen und Abteilungen, Einführen der Schüler in den Schulbetrieb, Anfangsberatung des Lehrkörpers.

Aus den 2 beigeschlossenen Tabellen ist die Anzahl der Schüler zu Beginn des Schuljahres, die Verteilung der Schulkinder auf die Klassen u. Abteilungen, der Stand des Lehrkörpers und die Lehrverpflichtung ersichtlich.

Klasse I II III Anmerk.
Abteilung 1. 2. 1. 2.
aufst. Jg. 1. 2. 3. 4.           5. 6.                 7.                8.
Z.d.Schüler 7              9 8             8 7             6 9 -5 / 5 - 5 11 – 3   /  3 – 3   /   9 - 11
aufst. Jg. 16 16 13 14       10 14               6                 20
Abteilung 16 16 13 24 40
Klasse 32 37 40
Lehrp. Dienstch. Gehalt Lr. D. Kl. Lehrverpfl. Anmerk.
E.  Hauska def. Oberl. 11 II eig. Kl.   22 fremd.Kl.   0 22 h
Elfr. Janik def. L.in. 3 I 20 1 21 h
St.Schielke def. Lr. 3 III 26 0 26 h
Eva Bayer Haush.k. I. Guppe         II. Gruppe 3               4 7 h
F. Sigmund r.k.Pfarrer In jeder Kl. 2 h           zus.                           6 h

4.9.  Nachm. 1 h – 6 ½ h   wohnte der Großteil der hiesigen Schuljugend mit den Schülern von Neumühl und Saitz im Vereinshause zu Saitz einem RotKreuzKurs bei. Führung Obl. Ernst Hauska.

5.9.  Nachm. heftiges Ferngewitter.

6.9.  Es folgen 2 Tage mit prächtigem Wetter.

9.9.  Verregneter Tag.

10.9.  Den ganzen Tag Landregen.

11.9.  Einsturz der Rückwand des Presshauses Nimmerrichter, Kotzendorfer, Hlinetzky.

13.9.  Viele Winzer beginnen wegen der Traubenfäule mit der Weinlese.

14.9.  Präsident- Befreier – Thomas Garrigue Masaryk hat auf Schloß Lana um 3 Uhr 29 Minuten die Augen zum letzten Schlummer geschlossen. Der greise Körper unterlag dem Siechtum, was aber von ihm für die Zukunft erhalten blieb ist die Liebe zu seinem Volke, zum Staate und zur Humanität.

17.9.  Trauerfeier für Th.G. Masaryk. Ansprache des Unterrichts. Minister Emil Franke.

Es wechseln schöne Tage mit unfreundlichen und regnerischen Tagen.

21.9.  Begräbnis des Präsidenten – Befreiers – Th. G. Masaryk  - schulfrei –

Die übrigen Tage des Septembers haben, den 29. ausgenommen, Schönwetter.

1.10.  Der Monat Oktober beginnt mit Schönwetter. Den ganzen Tag klarer Himmel, windstill. Das Schönwetter hält bis zum 8.10. an, an welchem Tage es bis 2 Uhr regnet.

4.10. Johann Schneider Nr.11, gewesener  ?   ?  Obmann des Ortsschulrates wird nachmittags in seinem Hauskeller tot aufgefunden (Tod durch Kohlendioxid). (Anmerkung: Großvater von Robert Schneider, „Abschreiber“ dieser Chronik))

6.10.  Die Schuljugend mit Schulfahne, der Lehrkörper und der O.Sch.R. beteiligen sich an dem feierlichen Begräbnis des Joh. Schneider.

11.10.  Obl. Ernst Hauska ärztlich für dienstunfähig erklärt, macht keinen Schuldienst.

12.10.  Revision der gesamten Weinvorräte.

15.10.  Beginn der Heizung der Lehrzimmer.

18.10.  Hermana Kleer, die schon im Vorjahre vertretungsweise an der hiesigen Schule als Aushilfslehrerin gewirkt hatte, übernimmt in derselben Eigenschaft die II. Klasse.

22.10.  Schulfeier des 28.Oktobers. In dem mit Fähnchen und Bildern geschmückten Lehrzimmer der III. Kl. hören alle Schüler und der Lehrkörper die festliche Prager Schul-Rundfunk-Sendung. Ansprache des Lehrers Stephan Schiller.

Die letzten Oktobertage haben schönes und warmes Wetter.

1.11.  Auch der November beginnt mit Schönwetter.

8.11.  Unfreundlicher Tag, oft Schnürlregen.

14.11.  Während der Nacht Schneefall,  ?  nachm. Tauwetter.

16.11.  Wieder Schneefall, nachm. Tauwetter, abends Lichtbildervortrag des K.K.B. ?

Es folgen mehr trübe, regnerische Tage als schöne  ??

30.11.  def. Ln. Elfriede Janik wird mit Erl. des Bez.Sch.A. Brünn-Stadt v. 25.1.1937 ZL ? der ? öffentl. Volksschule in Brünn  ?  mit 1.12.1937 provisorisch zugewiesen.

1.12.  Obl. Ernst Hauska, der vom 11.10. – 30.11. krankheitshalber beurlaubt war, übernimmt nach der Ln. Elfriede Janik die II. Kl.

4.12.  Regen

6.12.  Schneefall bei Temp. einige Grade unter 0.

16.12.  Den ganzen Tag regnet es.

20.12.  Es schneit viel vormittags, dann von ? taut es.

22.12.  Um 11 ½ h Feueralarm in der Schule. Ab 12 h ? ? ?

25.12.  Temperatur – 5° C, trüb.

29.12.  Früh Barometer 752,  - 11° C, freundliches Wetter, nachm. + 5° C, es taut.

30.12.  Den ganzen Tag Temperatur über 0° C, abends ?

ges. 28.3.1938 gez. Emil Swoboda Bez.Sch.Insp.

 1938

1.1.  6 h  - 10° C, trüb, den ganzen Tag Schneefall.

6.1.   Vom 1.1. – 7.1. steigt die Kälte, die Tage sind meist trüb. – Heute schneit es.

8.1.  Nachm. Schneefall, nachts Schneewehen.

11.1.  Den ganzen Tag einige Grade über 0 ° C.

13.1.  Regentag.

17.1.  B 742, Temperatur über + 5° C, es regnet. Die Thaya überschwemmt Wiesen und Weiden.

19.1.  Wettercharakter wie am 11.1.  Grippe nimmt ab.

24.1.  6 h 0° C, B 753, den ganzen Tag bewölkt, nachm. leicht bewölkt, 20 h 10 hier ein Polarlicht sichtbar. Darüber nachfolgender Zeitungsbericht.

27.1.  Verregneter Tag, die Thaya tritt wieder aus den Ufern.

29.1.  Regen u. Schneefall wechseln den ganzen Tag. Aprilwetter!

31.1.  8 h  + 6° C, B 735, hell, sehr kotig.- Der Jänner meist trüb, an einigen Tagen zeitweise Regen. Die wichtigste Begebenheit ist das Polarlicht am 24.1.

1.2.  8 h  + 1° C, B 745, es fallen vorm. einige große Schneeflocken.

4.2.  Die Überschwemmung nimmt zu.

6.2.  Trüber Tag, neblig, Temperatur leicht über 0° C.

9.2.  Kälte-Einbruch, hell.

11.2.  Stürmischer Tag. (Ein Teil des elektrischen örtlichen Lichtnetzes durch Sturm außer Betrieb gesetzt.)

14.2.  Fast den ganzen Tag schneit es.

  1. – 18.2. Mittlere Tages-Temperatur + 4° C, Schönwetter.

23.2.  Die Kälte nimmt zu, heller Tag.

27.2.  7 h  0° C, B 753, den ganzen Tag Schönwetter.

1.3.  Seit 2 h regnet es.

3.3.  Den ganzen Tag Prachtwetter bei mittlerer Tagestemperatur v. + 7° C.

Es folgen einige schöne Tage.

?       7 h  + 6° C, B 750, windig, dünne Wolkenschichten.

7 h  - 4° C, B 756, hell und windstill, schöner Tag. Reif!

Lerchengesang, Hartriegel blüht.

5 h  + 6° C, B 756, Höchst-Temp. Im Schatten + 19° C, in der Sonne gar + 28° C.

Die Mandelbäume blühen. Gegen 16 h Fern-Gewitter im NW.

5 h 0° C, Reif, B 754, Inspektion durch Bez.Sch.Inspektor Prof. Emil Swoboda.

Bei Temperaturen über + 6° C den ganzen Tag starkes Wolkentreiben.

5 h  + 9° C, B 755. Die Luft hat sich beruhigt.

7 ½ h  Schneesturm.

Unfreundlicher Tag, trüb, windig.

  1. Sehr oft im Tage heftiges Schneetreiben.
  2. Erstes April-Wetter, Schneetreiben, Fröste bei Temperaturen bis – 4° C. Durch den heutigen    Frost ist ein unermeßlicher Schaden an allen Obstbäumen und Weingärten verursacht worden.

23.4.  Obl. Ernst Hauska im Feldsberger Landes-Spitale.

30.4.  Beständig Regen.

1.5.  Der Monat Mai stellt sich mit einem schönen Wetter ein.

Während des Tages öfters heftige und kurze Regenschauer. Um Mittag beginnt es zu regnen,    der Regen über 16 Stunden.

  1. Schönwetter, Bezirks-Turnfest in Prittlach.

Um 6 h schon + 16° C (B 753) nachm. + 32° C (in der Sonne)

12.5.  Zunehmende Verschlechterung des Wetters.

Vorm. schön, nachm. öfter Regen.

6 h  + 8° C, B 752, hell, heftiger kühler NW-Wind.

  1. Gleichmäßig schönes, trockenes Wetter.

17.6.  Um 16 h Fern-Gewitter im Westen.

19.6.  Schon um 6 h  + 12° C, B 754, nachm. sehr warm (+30° C)

21.6.  Schlichte Abschiedsfeier für Lehrer Stephan Schiller.

22.6.  Schlußfeier des Schj. 1938/39.

2.7.   7 h  + 20° C, B 747, stark bewölkt, um 16 h Regen (Donner).

7.7.   Schönwetter

8.7.   Höchste Temperatur im ganzen Monate + 31° C im Schatten.

16.7.   Schnürl-Regen.

17.7.  6 h + 19° C,  B 755, Schönwetter. Beginn des Getreideschnittes.

21.7.  Schwüler Tag, nachm. Gewitter, dann mäßiger Regen.

24.7.  Orts-Kirchtag. Nach 20 h heftiges Gewitter im Süden, dauert über Mitternacht.

26.7.  Früh starker Bodennebel. – Bis zum Monatsende Schönwetter.

1.8.  Öfters bei Tage Gewitter ( Kugelblitz ).

5.8.  Schönwetter, nachm. + 30° C im Schatten.

14.8.  Gewitter, öfter im Tage.

16./17.8.  Verregnete Tage.

22.8.  Es regnet ohne Unterlaß den ganzen Tag und der Regen dauert 5 Tage lang. Es folgen schöne Tage bis zum 27.8.

29.8.  Vorm. schön, nachm. um 16 h plötzlich v. SW her ein heftiges Gewitter, es ist sehr finster.

30.8.  Unbeständiges, regnerisches Wetter.

1.9.  Es regnet den ganzen (Tag) mit häufigen Unterbrechungen.

3.9.  Schönwetter, die Thaya steigt und tritt aus den Ufern. Wiesen und Weide unter Wasser.

13.9.  Die Überschwemmung geht zusehends zurück.

14.9.  Die Tschechen mobilisieren (in Rakwitz rücken 80 Mann ein).

15.9.  Bei hoher Temperatur verregneter Tag.

19.9.  Prachtwetter, große ? plage.

  1. Mobilisierungsbefehl (bis 40. Lebensjahr). – Es folgen schöne Tage.

20.9.  Die Schule wird für militärische Zwecke beschlagnahmt. (Der Leiter stellt nur das III. Klasse-Zimmer zur Verfügung, das Gemeindeamt den Turnsaal, das Gemeinde-Gasthaus. Später muß auch das Lehrzimmer der I. Klasse geräumt werden. Militärfreie Personen v. 17. – 50. Lebensjahre werden für Grabarbeiten ausgehoben: Prittlach 56, Saitz 100, Rackwitz 120, Neumühl 10, Groß-Pawlowitz 40, Schackwitz 25.

23.9.  Nachm. sollte mit den Erdarbeiten begonnen werden, es kam aber nicht dazu.

30.9.  Wegen der politischen Ungewißheit wird der Oktober-Gehalt schon heute ausgezahlt.

- Tag der Münchner Beschlüsse – Sudetenland ist frei

Der Oktober beginnt mit einem schönen Wetter (1. – 7.)

6.10.  Die Erdarbeiten des Militärs werden eingestellt.

7.10.  Offiziere und Soldaten verlassen Prittlach, auch die Postexpedientin mit Familie.

7.10.  Um 21 h ziehen deutsche Soldaten – alles motorisiert – von Pulgram übers  ?  kommend durch Prittlach nach Saitz (Beflaggung, Beleuchtung, Jubel, Empfang, Glockengeläute, Sirenengeheule, …)

- schlechtes Wetter –

11.10.  Gegen 4 h nachm. ziehen 144 Mann ein (Autos, Küche, 12 Geschütze, 6 Maschinengewehre u.a.m.). Wieder jubelnder Empfang, Gelage im Fürstenkeller, Tanz in den Gasthäusern.

15.10.  Abmarsch ins Altreich (Abschied).- Ankunft von 109 Soldaten aus der Ostmark.

22.10.  Abmarsch der ostmärkischen Truppen.

27.10.  Unser Führer in Nikolsburg. Kühler Tag mit Sprühregen. – Eine Riesen-Menschenmenge in Nikolsburg. – Der November beginnt mit unfreundlichem Wetter.

22.11.  Kritischer Tag, Sturm, trüb. (Elektrisches Ortsnetz außer Betrieb, beschädigt.)

29.11.  Ausnahmsweise ein sehr schöner, milder Tag.

3.12.  Trüber Tag. Propagandazug der Jugend durch Saitz, Prittlach, Neumühl.

4.12.  Wahltag. Alle abgegebenen Stimmen „Ja“ Stimmen.

6.12.  Erster Schneefall.

13.12.  Schulleiter-Beratung in Nikolsburg.

18.12.  Die Schuljugend führte Weihnachtsspiele auf (28 RM werden von den freiwilligen Eintrittsgeldern dem WGH ? geschickt).

19.12.  Die Kälte steigt von Tag zu Tag (nachm. – 19° C).

22.12.  Jäher Wetterumschwung – heute Temperatur etwas über 0ˆ. Regen.

24.12.  Es setzt wieder Kälte ein, tiefste Temperatur – 6° C.

28.12.  Die Kälte nimmt langsam zu, es schneit bis gegen 12 h des 29.12.

31.12.  7 h es schneit bei – 6° C.

1939

1.1.  Das Jahr 1939 fängt mit trübem Wetter bei Temperaturen ?  - 8° C  ?  schneit es den ganzen Tag. Die 1. Monatshälfte hat bis auf den 2. trübes Wetter mit stark zunehmender Kälte.

13.1.  Verregneter Tag, mittags + 10° C.

17.1.  Durch das Tauwetter und die auf den Regen der Vortage tritt die Thaya aus den Ufern.

19.1.  Die Thaya wieder in ihrem Bette. Es gibt im Orte viele Grippefälle (leichter Art).

26.1.  Obl. Ernst Hauska, der vom 12.1. – 25.1. dienstunfähig war, nimmt den Dienst wieder auf.

30.1.  Der Tag der nationalen Erhebung wird gefeiert. Ansprache, Abhören des Schulfunks.

In der 2. Hälfte des Monats mildes Wetter.

2.2.  Schultag, nicht schulfrei. Vormittags schlechter Schulbesuch, nachm. normaler.

1.– 15.2. Mildes Wetter, morgens gewöhnlich leichter Nebel.

Am 11.2. Ende des 1. Halbj. Verteilen der Schulnachrichten.

11.2.  Austritt der Thaya (bis 20.2.).

19.2– 21.2. Fasching. Schönwetter. Im Februar gab es bei Tage Temperaturen meist etwas über 0° C.

10.3.– 14.3. Historische Tage der Slowakei.

14.3.  Die Slowakei wird selbständig.

15.3.  Die Tschechei gibt ihre Selbständigkeit auf. – Schneetreiben.

16.3.  Arges Schneetreiben. - Deutsche Truppen ziehen in die Tschechei ein.

19.3.  Schönwetter bei – 5° C. Unser Führer, Adolf Hitler, zieht mittags, von der Bevölkerung stürmisch begrüßt, in Brünn ein.

20.3.  Während des Tages öfter Schneefall.

27.3.  Es regnet seit 1 h bis gegen 14 h, nachm. + 8° C.

28.3.   - “ -  7 h  den ganzen Tag.

29.3.  Es regnet den ganzen Tag.

30.3.  Nachmittag Aufheiterung 16 h + 20° C, blauer Himmel. Die Thaya tritt aus d. Bett.

1.4.  Den ganzen Tag ein Prachtwetter.

3.4.  Abends Regen.

8.4.  Um 6 h schon + 10° C, 15 h in der Sonne + 32° C., abends Ferngewitter.

13./14.4. Schönwetter, an beider Nachmittagen Gewitter.

20.4.  Unser Führer 50 Jahre alt. Schulfeier.

22.4.  Um 23 h heftiges Gewitter, tagsüber schön.

1.5.  Vormittags etwas trüb, nachm. Schönwetter. Festzug im Orte.

5.5. / 6.5.  Verregnete Tage. 6.5. schulfrei. Sammlung für die Jugendherbergen.

9.5.  Mehrere Gewitter aus SO.

10.5.  Jugend-Luftschutzwoche.

14.5.  Heftiger Regen seit 17 h, es regnet noch am Vorm. des 15.5.

17.5.  Die I. Klasse hat wegen der Volkszählung schulfrei.

19.5.  Schulfrei wegen der Volkszählung.

21.5.  Von diesem Tage an häufiger Regen bis zum 31.5. -  Der Mai endet mit Schönwetter.

Der Juni ist bis zum 12.6. schön und warm.

13.6.  Es beginnt eine Regenperiode, die bis zum 20.6. andauert.

14.6.  Die Thaya tritt abermals aus.

21.6.  Sonnwendfeuer (muß wegen des Schlechtwetters auf der Hutweide abgehalten werden.

25.6.  Die Thaya steigt nicht mehr, Hutweide u. Wiesen seit 14. d. M. unter Wasser.

30.6.  Schönwetter, sehr heiß.

1.7.  Um 5 h bereits im Schatten + 18° C, nachm. über 25° C.

4.7.  Beeidigung des Lehrkörpers in Lundenburg.

7.7.  Vorm. noch schön, abends Regen.

9.7.  Wieder Regen, er dauert 2 Tage.

13.7.  Tierarzt Karl Odehnal im Eisgruber Spitale an Blutvergiftung gest.

14.7.  Beginn des Getreideschnittes. – Es folgen nun meist schöne Tage.

21.7.  Um 2 h heftiges Gewitter, bei Tage öfters Regen.

23.7.  Wechselhaft Regen mit Sonnenschein.

25.7.  Während des Tages häufig Regenschauer.

1940/1941

Das Schuljahr 1940/41: Beginn am Montag, dem 9. September 1940 mit einer festlichen Morgenfeier bei der der Leiter der Schule zu den Kindern sprach. In seiner Rede berichtet er die Geschehnisse auf den Kriegsschauplätzen während der Ferienmonate.

Schuleinschreibung:

  1. Klasse
  2. Abteilung 5 Knaben 3 Mädchen         zusammen          8 Sch.
  3. Abteilung 12 3                                                         15

17 Knaben           6 Mädchen                                       23 Sch.

  1. Klasse
  2. Abteilung 14 Knaben 14 Mädchen       zusammen          28 Sch.
  3. Abteilung 0                           0                                                          0

                              14 Knaben           14 Mädchen                                     28 Sch.

Somit besuchen die h. o. Volksschule:

  1. Klasse 17 Knaben 6 Mädchen        = 23 Sch.
  2. Klasse 14 14                         = 28 Sch.

31 Knaben           20 Mädchen       = 51 Sch.

Eine andere Schule besuchen:

Hauptschule: 13 Knaben 12 Mädchen       = 25 Sch.

Anzahl der schulpflichtigen Kinder:

  1. o. schulbesuchend: 31 Knaben 20 Mädchen       = 51 Sch.

in d. Hauptschule:            12                         12                         25 Sch.     

zusammen                         44 Knaben           32 Mädchen       76 Sch.

Alle Kinder sind deutsche Reichsangehörige und bekennen sich zur röm. kathol. Religion.

Zum Konfessionsunterrichte haben sich h. v. am 10.9.1940: 31 Knaben und 20 Mädchen angemeldet.

Infolge an Mangel an Lehrkräften kann der Unterricht an dieser Schule nur einklassig aufrecht erhalten werden u. zwar ungeteilter Vormittagsunterricht. Der Unterricht für weibl. Handarbeiten und der Haushaltkundeunterricht entfällt aus Mangel an einer Lehrerin für diese Gegenstände. Den röm. kath. Konfessionsunterricht erteilt Pfarrer Franz Sigmund aus Prittlach.